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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Boot aus.
    Eines Nachts enterte ich die TERRA und befestigte in vier
Verstecken winzige Mikrophone, die an millimetergroße Sender
angeschlossen waren. Die Batterien reichten für zwei Monate.
    In der Kapitänskajüte nahe des Einganges ... dann
schlich ich zum Ruder und versenkte das Mikrophon in das Holzgerüst
der Narbe ... das dritte kam in die kleine Mannschaftmesse . . . das
vierte? Ich entschloß mich schließlich, es am Geländer
der Brücke anzubringen.
    Den winzigen Empfänger steckte ich in eine Gürteltasche.
Ich grinste in der Dunkelheit und sprang wieder hinunter in den Sand.
    Etwa vier Wochen lang würde die Mannschaft, von Scarron,
Diego und Wardar beaufsichtigt, noch zu tun haben, ehe das Schiff
wieder klar war. Solange hatte ich nichts zu befürchten.
    Aus der Dunkelheit zwischen zwei Palmenstämmen löste
sich eine hochgewachsene, schlanke Gestalt.
    Achtung! warnte der Extrasinn.
    Ich fuhr herum, meine Hand schloß sich um den Griff der
Waffe. Dann hob der Mann die rechte Hand. Es war Aruano, der Anführer
des dreihundertköpfigen Stammes auf dieser Insel.
    »Freund Atlan«, sagte er leise. »Ich habe dich
gesehen. Du kamst von fernher, und du willst eine Reise machen mit
deinem kleinen Schiff. Soll es zu den anderen Inseln gehen?«
    Nebeneinander gingen wir langsam zu der Stelle, an der das Boot
lag, halb auf den weißen Strand hinaufgezogen. Der Mast bildete
im Mondlicht einen langen Schatten, wie ein Uhrzeiger. Die TERRA sah
aus wie ein gigantischer Scherenschnitt.
    »Ich gehe für einen Mondwechsel oder ein paar Tage mehr
weg. Du hast recht gehört, Aruano. Aber nicht zu den anderen
Inseln.«
    Er nickte und fragte:
    »Deine Männer — sie bleiben hier?«
    »Ja«, sagte ich,. »Halten sie sich an die Tabus
deines Stammes? Belästigen sie euch?«
    Er schüttelte langsam den Kopf. Seine tiefe Baßstimme
verwandelte die Sprache voller schnell wechselnder Vokale ganz
eigentümlich. Dann sagte der Häuptling:
    »Wenn sie uns stören, dann nicht aus bösem Willen.
Ich
    habe genug Männer hier, um ihnen zu sagen, was rechtens ist.«
    Er war ein Mann wie Agsacha: stolz, kerzengerade und hart. Und
dazu ein Taucher, dessen Leistungen kaum einer derjüngeren
Männer überbot. Ich sagte schließlich:
    »Vielleicht bin ich zwei Monde lang fort. Sollten meine
Männer versuchen, mit dem Schiff und ohne mich fortzusegeln,
dann halte sie auf— aber ohne einen einzigen gespaltenen
Schädel,ja?«
    Wir schüttelten uns die Hände, und er verschwand wieder
in der Dunkelheit. Ich umrundete das kleine Boot, überdachte
alles noch ein fünftesmal und legte mich dann auf die dünnen
Decken in den Sand. Das Geräusch der fernen Brandung begleitete
mich in den Schlaf. Am nächsten Morgen stand ich inmitten einer
Gruppe. Sie bestand aus Diego de Avarra, Ssa-chany, Quito dem
Seilschläger, Wardar und Zaro, dem dritten Steuermann.
    »Freunde«, sagte ich leise und eindringlich, »ich
segle jetzt nach Osten, um einige kleine Entdeckungen zu machen.
Diego ist mein Stellvertreter. Sein Stellvertreter wiederum ist Zaro,
der Mann am Gangspill. Vielleicht bin ich vier Wochen, höchstens
aber acht Wochen weg. Merkt euch
    — ich weiß fast alles, was in meiner Abwesenheit
geschieht. Das Schiff wird bestens ausgerüstet in der Lagune
verankert. Wir starten wieder, sobald ich zurückkomme. Wir haben
Maghellanes um Längen geschlagen.«
    Zaro erkundigte sich:

    »Und wenn Ihr, Kapitän, Eure Freundin und Euer Freund
... wenn Ihr nicht mehr zurückkehrt. . .?«
    »... wird Diego de Avarra mit eiserner Strenge dort
fortfahren, wo ich aufgehört habe. Er weiß und kann alles.
Und ihr werdet ihm gehorchen, denn bei seinem Vater liegt der lange
Brief mit euren Namen und Schandtaten. Ihr werdet dann etwa ein
halbes Jahr später wieder in Sevilla sein.«
    Sie verstanden.
    Als ich mich umdrehte, dachte ich, daß mir Zaro einen
langen, prüfenden Blick nachschickte. Ich konnte den Ausdruck
der Augen dieses riesigen, wilden Mannes nicht deuten. Einmal hatte
ich gesehen, wie er wütend einen Schaden am Spill beseitigte.
Ich hatte gefürchtet, er würde tobsüchtig werden.
    Vielleicht versuchte er eine Meuterei... es war nicht sicher.
    »Undjetzt helft mir, das Boot ins Wasser zu bringen.«
    Eingeborene und Matrosen halfen zusammen. Das leichte, aber
schwerbeladene Boot glitt vom Sand in die Lagune. Die zwei Segel
wurden hochgezogen, ich saß am Steuer, und wir wurden von der
zurückflutenden See durch die Brandung gerissen und passierten
die

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