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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Krachen zu hören
und merkte, wie sich meine Fäuste ballten. Schweiß lief
zwischen den Schulterblättern herunter. Dann passierten

    wir die brechende Woge, wurden hochgeschoben und abgesenkt —
und das Schiff glitt langsam und ruhig ins stille Wasser der Lagune.
    »Wir sind da! Sie kommen zum Schiff!«
    »Segel herunter! Schiff drehen, breitseits zum Strand. Anker
fallen!«
    Die einzelnen Manöver gingen mit äußerster
Präzision vor sich. Die Männer waren bestens aufeinander
eingespielt. Der erste Anker fiel, die Kette rasselte, dann lief die
Trosse ab. Männer turnten in die Wanten, Rahen wurden
heruntergelassen, Taue belegt. Die Fock klatschte aufs Vordeck. Der
zweite Anker; er saß fest. Minuten später hörte ich
den dumpfen Gesang der Männer, die das waagrecht liegende
Gangspill drehten. Die Ankerleinen spannten sich, und schließlich,
als die ersten Kanus an die Bordwand stießen, lag die TERRA
AUSTRALIS INCOGNITA ruhig in der fast kreisrunden Lagune.
    »Wir haben die wunderbaren Inseln erreicht. Es lebe Kapitän
Atlan!« schrie Wardar voller Begeisterung.
    Die Männer schrien und jubelten, und die Eingeborenen schrien
fröhlich mit. Wir waren mit einiger Sicherheit die ersten
Menschen aus einem ganz anderen Teil der Welt, die sie sahen. Nicht
anders erging es uns.
    Strickleitern flogen über Deck. Die schlanken, bis auf einen
Lendenschurz nackten Männer enterten herauf. Ein Schnattern und
Diskutieren begann; keiner verstand den anderen. Die ersten
Tauschgeschäfte wurden unternommen — Früchte lagen
auf dem Deck, Messer wechselten die Besitzer, und ich schloß
meine Kajüte ab, weil ich befürchtete, die Eingeborenen
würden meine wertvollen Instrumente beschädigen.
    Am Abend war das Schiff fast verlassen.
    Wir waren am Strand, aßen allerlei geröstete Früchte,
Schweinefleisch, tranken Palmwein und wurden vergnügter und
lustiger. Unausbleiblich und ganz normal war es, daß die
hellbraunen Männer unsere beiden Mädchen bestaunten und
unsere Matrosen die halbnackten Mädchen der Eingeborenen. Ich
hatte, noch vor Verlassen des Schiffes, jedem mit Auspeitschen und
Kielholen bedroht, der sich schlecht benehmen würde — wir
waren die Gäste, und alle anderen Besucher würden nach
unserem Verhalten beurteilt werden.
    Spät nachts schwammen Sharma und ich zurück zum Schiff
und lösten die Wachen ab. Wir waren, abgesehen von Scarron,
allein auf dem Schiff. Die Zeit der Entdeckungen und Abenteuer konnte
anbrechen.
    Und... die Zeit, in der das Schiff überholt werden mußte.
    Einen Tag später zogen wir das Schiff an den Strand. Wir
    hatten einen kleinen Kanal aus Sand ausgehoben, ihn provisorisch
abgedichtet, und als die Flut kam, legte sich das Schiff, von Winden
und Flaschenzügen bewegt, leicht auf die Seite. Um es
flottzumachen, brauchten wir nur eine hohe Flut abzuwarten.
    Fast alle Ausrüstungsgegenstände wurden an dem Strand
gestapelt und bewacht; nach den ersten Fällen von plötzlich
ausbrechender Neugierde entpuppten sich die Insulaner als geborene
Seefahrer und halfen uns mit Rat und Tat. Dann begann der Großteil
der Mannschaft, die Messingplatten des Unterwasserteils zu säubern.
Sie waren bewachsen, stumpf geworden, und ich hatte mindestens drei
Wochen Zeit, mein Vorhaben und mein Versprechen wahrzunehmen.
    Nur wenige würde ich einweihen ...
    *
    Das kleine Beiboot, das nach meinen eigenen Angaben in einem
Schuppen der Avarra-Werft gebaut worden war, enthielt ein Geheimnis.
Jetzt war es noch nicht sichtbar; Agsacha stand auf dem geschlossenen
Vordeck und kontrollierte unsere Ausrüstung. Lange Riemen, ein
schlanker Mast und die gespannten Wanten, die in Segelsäcken
verpackte, halb aus Seide bestehende Besegelung, ließen das
Boot wie ein Miniaturschiff aussehen. Sorgfältig verstauten wir
Nahrungsmittel und Früchte, Wassersäcke und allerlei Gerät,
zum Teil aus meiner arkonidischen Ausrüstung stammend.

    »Feste Kleidung für Sharma, für mich, du hast sie
bereits eingepackt. Nahrungsmittel sind komplett!« sagte
Agsacha. Inzwischen sah er mehr als abenteuerlich aus. Seine
Leinenhose war ausgefranst, von Seewasser und Sonne ausgebleicht.
Sein Haar war länger gewachsen und von einem breiten Lederband
gehalten. Der Ledergürtel war während der langen Fahrt bunt
bestickt worden; maurische Motive waren zu erkennen. Sharma und ich
standen ihm nicht viel nach. Nur hätte ich mir von dem Mädchen
das Haar kürzer schneiden lassen. Ich schwitzte ungern. Wir
rüsteten einige Tage lang das

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