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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Inseln vor. Als wir den südlichen Wendekreis
erreichten, änderte ich den Kurs nach genau West.
    Agsacha sagte eines Tages:
    »Ich habe den Eindruck, daß es unserer Mannschaft zu
langweilig wird. Wir können ihnen weder einen Sturm noch
Meeresungeheuer noch Hunger oder fauliges Trinkwasser bieten.«
    Ich starrte ihn an. Er mochte recht haben. Nach meiner Berechnung
brauchten wir noch eine Woche, um die ersten der Inseln zu erreichen.
Sie war, ich wußte es von den Aufnahmen, reich an weißem
Sand, an Fahnen und von einem kleinen Völkchen Eingeborener
bewohnt. Dort würden wir wieder vor Anker gehen.
    »Eine Woche«, murmelte ich und beobachtete einen
Schwärm fliegender Fische, die sich aus dem Wasser schnellten.
Um uns war die unendliche Weite des Pazifischen Ozeans. Blau, mäßig
bewegt, heiß und windarm.
    »Wir sollten sie beschäftigen, wenn wir gelandet sind!«
mahnte Agsacha. »Das Schiff auf den Strand setzen und putzen.
Oder derlei.«
    »Ich glaube, das würde das beste sein«, murmelte
ich. »Wie verhält sich die Gruppe um Zaro und Goff?«
    »Sie ist kleiner geworden, aber hin und wieder höre ich
dumme Bemerkungen und Ansätze dafür, daß sie etwas
planen. Wardar und Penigio sind dagegen. Sie stehen uneingeschränkt
auf deiner Seite.«
    »Es wird etwa die Hälfte der Mannschaft auf selten von
Zaro und Goff sein«, erwiderte ich ernst. »Keine Sorge,
Diego — dieses Problem ist von allen das kleinste. Wichtig ist
nur, daß sie das Schiff nicht anzünden.«

    »Darauf passen wir alle auf!« sagte Diego.
    Wir saßen mitten in der Nacht in der Kapitänskajüte.
Sämtliche Bullaugen, Luken und Schotte waren weit geöffnet.
Der milde Nachtwind strich über unsere Gesichter und trocknete
den Schweiß. Diego und Ssachany hatten sich ineinander
verliebt; äußerlich war alles still und ruhig, zur vollen
Zufriedenheit gediehen. Die einzige Sorge war, ob Magalhaes mit
seinen Schiffen nachkam, die richtige Passage fand und die
Gewürzinseln entdeckte.
    Stunde um Stunde, Tag um Tag segelten wir. Fische und Wolken,
Wellen und Sonnenuntergänge von betäubender Pracht waren
unsere Begleiter. Der Passat trieb uns vorwärts. Nur einmal
hatten wir drei Tage lang drückende Windstille gehabt; ein
Zustand, der alle Männer beinahe in den Wahnsinn und mich zur
Resignation getrieben hatte. Ich vertrieb mir die Zeit damit, daß
ich Briefe mit vielen Zeichnungen anfertigte und sie an diejenigen
Männer adressierte, die mir wichtig genug erschienen, um die
Entdeckung der Welt voranzutreiben. Ich würde sie abschicken,
wenn wir wieder in Spanien landeten.
    »Wo sind wir?« fragte Sachany leise.
    Ich folgte mit dem Griff des zierlichen Zirkels unserer Kurslinie,
deren Verlauf durch zahllose astronomische und geographische
Bestimmungen gesichert war und deutete auf eine gestrichelte Linie,
die »unterhalb« des teilenden Äquators lag.
    »Auf dem südlichen Wendekreis«, sagte ich. »In
einigen Tagen segeln wir an einigen unfruchtbaren Inseln vorbei, dann
kommen wir zur ersten Inselgruppe. Wir suchen die schönste von
allen heraus und werfen Anker. Vielleicht in der Lagune!«
    Diego knurre:
    »Was, beim endlosen Ozean, ist eine Lagune?«
    Ich erklärte es ihm, und er nickte schließlich. Sharma
lehnte sich an meine Schulter und schüttete Wein in die Becher.
Wir
    zogen die Flaschen an dünnen Tauen hinter dem Schiff her; der
Wein war wunderbar kühl. Selbst unser Gemüse gedieh hier
prächtig. Noch immer kein Fall von Skorbut. Nur ich war mehrmals
in Aktion getreten, hatte Prellungen beseitigt, Wunden vernäht
und zahllose Abschürfungen versorgt und eingewachsene Nägel
herausgetrennt. Agsacha schwenkte den Wein in seinem Becher und
erklärte:
    »Wenn wir lange genug bleiben, könnten wir auf
Entdek-kung gefaßt sein. Die Völker auf diesen Inseln
haben sicher andere Bräuche als die Spanier und die Mauren.«
    »Mit großer Sicherheit!« sagte ich laut.
»Vielleicht sind sie Menschenfresser.«
    Viele dieser Inseln wurden von anderen Völkern angelaufen.
Hier trieb eine Hälfte der Welt Handel, ohne daß das
Abendland davon eine Ahnung hatte. Ich wollte beide Kulturkreise
zusammenführen. Während wir uns unterhielten, segelte die
TERRA weiter durch die Nacht. Es war eine zauberhafte Stimmung.
    Diego schlug mit der flachen Hand auf die große Karte, die
auf dem Tisch lag und sagte:
    »Es sind wirklich Tausend Inseln, Atlan. Fahren wir sie alle
an?«
    »Ich kenne nur wenige von ihnen«,entgegnete ich. »Aber
wir haben genügend

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