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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rumoren seltsam verloren
ausnahm.
    »Schneller!« brüllte Mauki hinter uns.
    Wir stoben hinunter zum Strand, rafften uns immer wieder auf,
stolperten weiter und erreichten das Wasser, das in flachen,
schwappenden Wellen hin und her flutete. Unsere Hände klammerten
sich an den Rand des Bootes, schoben es ins Wasser hinein, und als
uns abermals eine Welle faßte und mit sich riß, warfen
sich die Matrosen auf die Ruderbänke. Mauki wurde von mir ins
Boot gezogen, Diego klammerte sich ans Ruder. Wir ruderten wie die
Wahnsinnigen. Die langen Schäfte der Riemen bogen sich durch.
Eine Woge riß uns mit sich, die nächste warf uns wieder
zurück, dem todbringenden Strand entgegen. Im Unterbewußtsein
hörte ich, wie Wardar die Männer ans Gangspill trieb. Der
Anker wurde gelichtet. Ich bog mich zur Seite und ließ das
Ruder los.
    Brüllend brach sich eine meterhohe Wasserwand an den Felsen,
überschüttete uns mit Wasser und Nebel. Das rote Glühen
auf dem Berg war stärker geworden. Es sah aus, als ob der Krater
auslaufen oder überkochen würde. Mein Handscheinwerfer
wurde eingeschaltet.
    »Sind alle Mann im Boot?« schrie ich.
    »Ja! Ich habe gezählt!« brüllte Diego
zurück.
    Irgendwo, weit links von uns, zischte und kreischte die Natur. Ich
konnte nichts erkennen, aber flüssige Lava rauschte in Kaskaden
ins Meer und verwandelte Meerwasser in Dampf. Die gesamte Natur war
in Aufruhr. Vogelschwärme rasten wie wahnsinnig über uns
hin und her. Schweine stürzten sich kreischend ins Wasser. Die
Trommeln und die Flöten waren nicht mehr zu hören. Wir
passierten mit einer riesigen, zurückflutenden See den Ring aus
Felsen. Unser Boot wurde geschaukelt und hochgehoben. Mit einem
gewaltigen Sprung
    setzten wir über einen scharfkantigen Lavafelsen. Als der
Lichtbalken durch die neblige und stauberfüllte Luft schwenkte,
traf er nach fünfzig Metern die Schiffswand.

    »Rudert! Rudert um euer Leben!« schrie Diego.
    Auch ich griff wieder zum Riemen. Wir stemmten uns gegen die
Rasten im Boden des Bootes. Unsere Rücken krümmten und
strafften sich. Schweiß lief in Bächen über unsere
Körper. Das Schiff vor uns drehte sich langsam herum. Segel
wurden aufgezogen, und jemand schrie von der Reling herunter:
    »Wir werfen ein Tau!«
    »Verstanden!« brüllte ich zurück.
    Zufällig fiel mein Blick nach oben. Wir hatten uns vielleicht
dreihundert Meter vom großen Feuer entfernt. Die Insel war gut
zu überblicken. Ein breiter, rasend schneller Bach strömte
von der Spitze des Kraterberges hinunter. An seinen Rändern ging
der Wald in Flammen auf. Rauchschwaden schoben sich immer wieder vor
das grausige Bild. An einigen Stellen leuchtete die Nacht in einem
blutigroten Schimmer. Langsam entfernte sich auch das Schiff von
seinem Ankerplatz. Ein Tauende prallte in meinen Rücken; zehn
Hände griffen danach. Das Tau wurde am Bug des Bootes belegt,
ein Ruck straffte das Seil, und unsere Fahrt wurde schneller. Ein
glutheißer Wind kam auf und drängte uns vom Land weg.
    Mein Scheinwerfer bohrte seinen Lichtstrahl durch die
rauchverdunkelte Finsternis. Ich sah, wie die Insulaner ihre Kanus
bemannten und sich damit in die Lagune stürzten. Sie paddelten
wie wild. Neben den Booten sah ich die Köpfe der Schwimmenden.
    »Näher heran!«
    Auf der TERRA wurden sämtliche Segel gesetzt. Es wurde
unerträglich heiß. Ungeheure Dampfwolken erhoben sich. Das
Schiff wurde mit diesem Wind gerissen. Einige Matrosen holten das Tau
ein. Wir verstauten die Riemen. Wenige Zeit später lagen wir
längsseits, und die ersten Männer turnten über die
Strickleiter hoch und sprangen an Deck.
    »Diego! Schnell ans Steuer!« sagte ich und strahlte
die Leiter an.
    Diego nahm das Mädchen, half ihr, und hinter ihr enterte er
das Schiff. Kommandos ertönien. Keuchend und schwitzend turnten
die Männer hoch. Die Leinen, an denen das Boot hochgewunden
wurde, strafften sich, nachdem die Haken befestigt worden waren. Ich
befand mich als letzter im Boot, hob einen Schädelbrecher hoch,
der rätselhafterweise liegengeblieben war und gab meine
Anweisungen. Während die TERRA stampfend und schlingernd in den
unregelmäßigen Windstößen von der Insel
wegfuhr, holten die Männer das Boot hoch und vertäuten es.
Wir waren gerettet. Ich ließ sämtliche Laternen setzen,
kontrollierte alles an Deck und gab dann Anordnungen. Jedes freie Tau
wurde über Bord geworfen und belegt.
    Mauki sagte:
    »Hier, da drüben, ist ein kleines Felseninselchen.
Dahin werden sie sich

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