Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

Titel: PR TB 099 Die Tödliche Erfindung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Sturm tobte
mit unverminderter Heftigkeit. Mit zunehmender Beunruhigung sah
Bestban, daß sich vor dem Schlepper Sandwehen bildeten, die
rasch wuchsen. Wenn Dragan wirklich noch einmal zurückkam, wurde
er Mühe haben, ihn zu finden.
    Bestban unternahm keine weiteren Versuche mehr, die Tür
aufzubrechen. Er wußte, daß er außerhalb des
Fahrzeugs keine Überlebenschance hatte. Es sah nicht danach aus,
als würde sich der Sturm in den nächsten Stunden legen.
Bestban rechnete mit einer schlimmen Nacht.
    Er hatte den Riß in der Kuppel notdürftig verstopft,
damit nicht noch mehr
    Sand ins Innere des Schleppers geblasen wurde.
    Erneut schlief Bestban ein. Als er wieder erwachte, herrschte
vollkommene Dunkelheit. Nur das Pfeifen des Windes und das Knistern
des Sandes waren zu hören. Bestban atmete schwer. Seit seiner
Kindheit hatte er sich vor Dunkelheit und vor engen Räumen
gefürchtet. Er verlor die Kontrolle über sich und begann im
Innern des Wagens herumzutoben. Mit den bloßen Fäusten
hämmerte er gegen die Kuppel. Das Material, mit dem er die
Öffnung verschlossen hatte, fiel heraus. Sand strömte auf
den Fahrersitz.
    Schließlich sank Bestban erschöpft zusammen. Er verbarg
den Kopf zwischen den Armen und rührte sich nicht mehr.
    So fand ihn Dragan, der mit seinem Fresen die halbe Nacht durch
den Sturm geirrt war und nach dem verunglückten Schlepper
gesucht hatte.
    Dragan befestigte den Strick, den er aus seiner Hütte
mitgebracht hatte, seitlich am Schlepper. Er mußte zwischen
seinem Fresen und dem Fahrzeug hin und her kriechen, denn ein
aufrechtes Gehen war unmöglich.
    Bereitwillig stemmte das Rieseninsekt sich gegen den Strick und
wälzte das tonnenschwere Fahrzeug herum. Bestban wurde in der
Fahrerkuppel hin und her geworfen. Er kam zu sich und schrie um
Hilfe.
    Dragan überzeugte sich, daß der Schlepper wieder auf
den Rollen stand, dann ging er nach vorn zur Kuppel. Er fand den
Schlitz, durch den er sich mit dem Kuppelmehjor verständigen
konnte.
    »Ich werde das Fahrzeug jetzt mit meinem Fresen zur Kuppel
schleppen«, rief Dragan. »Sie müssen noch ein
bißchen aushalten, Bestban. Bald haben wir es geschafft.«
    Er hörte ein heiseres Krächzen.
    »Dragan!«
    »Kuppelmehjor?«
    Dragan fühlte, daß der andere sich dicht gegen den
Schlitz preßte. Dann hörte er Bestbans stoßweisen
Atem.
    »Mit mir geht es zu Ende!« keuchte Bestban. »Es
hat keinen Sinn, daß Sie mich zu retten versuchen.«
    Um ihn aufzumuntern, begann Dragan den Kuppelmehjor zu
beschimpfen. Als er sich unterbrach, hörte er Bestban leise
lachen.
    »Das hat keinen Sinn, Dragan. Ich kann jetzt völlig
klar denken. Die Kolonie wird bestenfalls noch bis zur nächsten
Routineuntersuchung durch die Kolonialbehörden existieren. Aber
bis zu diesem Zeitpunkt sollten die Bürger die Hilfe haben, die
sie brauchen.«
    »Was ist überhaupt geschehen?« erkundigte Dragan
sich verwirrt.
    Bestban erklärte es ihm.
    »Ohne den Starrion-Komplex sind die Bürger wie ein
Haufen verlassener Kinder«, schloß er. »Sie wissen
sich nicht zu helfen.«
    »Hm«, machte Dragan nur. Er konnte sich nicht
vorstellen, wie ein Mensch reagierte, der nach jahrelanger
Abhängigkeit von der Starrion-Zentrale plötzlich auf sich
allein gestellt war.
    »Sie müssen mir helfen«, drängte Bestban.
»Es gibt eine Möglichkeit, das
    Leben der Bürger bis zur nächsten Routineuntersuchung zu
retten. Sprechen Sie mit Dr. Kilschore. Ich werde Ihnen jetzt genau
erklären, was Sie zu tun haben.«
    Dragan hörte schweigend zu, denn er spürte, daß es
dem anderen Ernst war.
    Die Stimme des Kuppelmehjors wurde immer leiser, bis sie
schließlich endgültig verstummte.
    »Bestban!« rief Dragan.
    Er bekam keine Antwort.
    Dragan preßte die Lippen aufeinander. Er kroch zu seinem
Fresen und löste den Strick vom Panzer des Tieres. Dann
kletterte er in den Sattel und stieß einen gellenden Schrei
aus. Der Fresen setzte sich in Bewegung.
    Dragans Ziel war die Kuppel.
    ***
    Gegen Morgen trat innerhalb der Kuppel endlich Ruhe ein. Der alte
Klousen machte einen Rundgang, um die Staubschleuse zu inspizieren.
Kein Bürger war in der Nähe. Klousen blickte auf die Uhr.
Bestban hätte längst zurück sein müssen.
    Der Schleusenwächter trat an eine Sichtluke und starrte in
die Wüste hinaus. Im ungewissen Licht sah er eine riesige
Schattengestalt.
    »Ein Fresen!« stieß er verblüfft hervor.
»So dicht war noch keines der Tiere an der Kuppel.«
    Im gleichen Augenblick vernahm er das

Weitere Kostenlose Bücher