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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wesentlich größer als sein
Widerstandsvermögen war. Er war nur ein Lebewesen und kein
Halbgott, und er fühlte sich ausgeliefert. Diese Überlegung
ärgerte ihn, aber er lebte mit seinen wenigen Vorteilen und den
vielen Nachteilen seit Jahrtausenden, und er würde weiter mit
ihnen leben müssen. Es gab für ihn keine Alternative.
    »Kann ich dir helfen?« fragte Ayala.
    »Vielleicht!« erwiderte er und nahm einen kräftigen
Schluck.
    Es war diesmal, das begann er in diesen Sekunden zu ahnen, ein
langsam schleichender Prozeß, der ihn zwang, seine Erlebnisse
zu schildern; kein Überfall der Erinnerungen. Unmerklich
addierten sich die Impulse. Beunruhigt betrachtete ihn die junge
Frau. Sie kannte den Zustand, der einer völligen Erschöpfung,
fast einer Trance, gleichkam.
    »Woran erinnerst du dich?« fragte Ayala und rührte
gedankenlos in ihrer Tasse.
    »Japan«, sagte Atlan kurz. Er lehnte sich zurück
und atmete schwer. Seine Hände verkrampften sich um die Lehnen
des Sessels. Ein feiner Film aus Schweiß erschien auf der Stirn
des Arkoniden. Er drehte unruhig den Kopf und sah zufällig
hinunter auf den Fußgängersteig. Dort bildeten die drei
Männer ein nahezu gleichschenkliges Dreieck. Zwei von ihnen
schoben sich betont unauffällig an einen Fremden heran, der
fasziniert die Auslage eines Geschäftes betrachtete, das Waffen
und Gebrauchsgegenstände aus exotischen Kolonien anbot. Atlan
zuckte zusammen - was er sah, was sich dort anbahnte, wirkte wie das
Vorspiel eines Überfalls. Er murmelte:
    »Ich kann noch gegen die Erinnerung ankämpfen, Ayala.
Nicht mehr lange
    - würdest du mir helfen?«
    »Selbstverständlich. Wo ist dein Gleiter?«
    »Irgendwo dort drüben in der Tiefgarage. Es ist noch
immer der schwere Lockheed Lambda. Wenn ich in fünf Minuten
nicht wieder normal bin, kannst du mich dann zum Goshunsee bringen,
ja?«
    »Ich kenne den Weg«, sagte sie und zahlte bei dem
Robot für sie beide, ohne den Arkoniden aus den Augen zu lassen.
Als Atlan wieder den Kopf drehte, um seinen Blick von den drei
Männern zu nehmen, die jetzt dicht neben beziehungsweise hinter
dem vierten standen, starrte er voll auf die Plastik des
galoppierenden Samurais, der einen zierlichen Sumibogen hielt. Atlan
zuckte zusammen.
    Der letzte Impuls! rief der Extrasinn. Versuche, eine neutrale
Umgebung zu erreichen!
    Mit einem letzten Versuch, seiner selbst und der Flutwelle der
Erinnerungen Herr zu werden, bäumte sich Atlan auf. Er atmete
hastig. Einige Gäste an den Nebentischen waren aufmerksam
geworden. Tue nichts, und alles ist getan! hämmerten seine
Gedanken. Der Extrasinn schwieg. Atlan richtete sich halb auf und
sank wieder in den Sessel zurück.
    Vergebens! Gib den Widerstand auf! rief der Extrasinn. Lasse dir
von dem Mädchen helfen!
    Es war einfach zuviel.
    Atlan wurde hilflos und eingeschränkt. Er kämpfte einen
aussichtslosen Kampf gegen die körperliche Schwäche, die
unmittelbarer Vorbote der geistigen Erschlaffung war. Er versuchte,
sich aus dem Bann der Eindrücke zu befreien, aber jedesmal, wenn
er sich ablenken wollte und nach den vier Männern im Strom der
Passanten und Spaziergänger blickte, die er inzwischen nur noch
verschwommen sah, erblickte er den galoppierenden Samurai der
Genroku-Zeit, in der er selbst dort auf der langgestreckten Insel
gewesen war. Vier Dinge versuchte Atlan gleichzeitig zu tun: dem
vierten Mann zu helfen, gegen seine Erinnerungen zu kämpfen,
aufzustehen, um gehen zu können und mit Ayala, dem Mädchen,
zu sprechen, in das er einmal verliebt gewesen war. In gewisser Weise
ähnelte ihre Verbindung jener mit Tairi No Chiyu, damals, kurz
und heftig, leidenschaftlich und,
    vermutlich, vergänglich. Glut unter der Asche, durch einen
Windstoß wie aufgeflammt, angefacht. damals.
    Ayala D'Antonelli stand auf und griff nach Atlans Hand.
    »Komm«, sagte sie halblaut. »Ich bringe dich zum
Gleiter und dann zum See.«
    »Ja, bitte«, flüsterte Atlan.
    Mit ihrer Hilfe konnte er aufstehen und sich bewegen. Mit einer
fast automatischen Bewegung nahm er die beiden dicken Hefte an sich.
Gleichzeitig registrierte sein unbestechlicher Verstand, was er tat.
Er nahm alles in einer Form wahr, als betrachte er drei oder mehr
Schirme gleichzeitig und hörte drei oder mehr Dialoge
übereinandergespielt. Die Gedanken begannen sich in einer
Spirale zu drehen. Der Arkonide bewegte sich in einer Anzahl kleiner,
übervorsichtiger Schritte um den Tisch herum, wich einer
Sesselkante aus und blinzelte, als er

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