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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verheiratet. Ich bin
auch ein Wanderer. Ich werde irgendwann wieder in den Norden gehen.«
    Zum Raumschiff, sagte der Extrasinn warnend.
    Wir setzten uns an die offene Tür zum Park, lehnten uns an
die Türpfosten und tranken. Die Nacht war von zauberhafter Müde,
und man konnte fast die roten Mohnblätter zu Boden sinken hören.
Über uns funkelten die Sterne. Ich sah Nemuro in die Augen und
fragte leise:
    »Du bist nicht von hier, Nemuro. Die Leute sagen, du kommst
aus dem Norden, so wie ich.«
    »Ich komme aus dem Norden«, sagte er. »Aber
manchmal kommt es mir vor, als käme ich aus einer anderen Welt.
Ich kann manches und habe Tawaraya helfen können, aber viele
Dinge kenne ich nicht.«
    Ich trank eine Schale Sake und erwiderte:
    »Es ist wie beim Kabuki-Theater: nicht alles, was es gibt,
kann deutlich werden. Es ist keine Schande, nicht zu wissen, wie man
eine Burg befestigt. Wenn ich dich betrachte, so scheint es mir, als
wärest du ein völlig Fremder und versuchst, eine Rolle zu
spielen.«
    Gib ihm nicht zu viele Angriffspunkte! warnte der Extrasinn. Es
ist nicht sicher, ob er deine Absichten erkennt.
    »Letzten Endes«, sagte er nachdenklich und spielte mit
der Sakeschale, »sind wir alle Schauspieler hinter einer
glatten No-Maske. Wir handeln, und in Wirklichkeit werden wir
umhergeschoben wie die Steine auf einem Spielbrett.«
    Wir schwiegen. Ich wartete auf ein Zeichen, etwa auf eine
Erklärung, wie ich sie gegenüber einigen Menschen abgegeben
hatte, die mich fragten, woher ich wirklich käme und wer ich
tatsächlich sei. Nichts dergleichen tat Nectrion. Er war
zweifellos hier ausgesetzt worden, um diese Kultur zu studieren. Aber
dafür hätte eine raumfahrende Gruppe - wer immer sie war,
was immer sie wirklich wollte - auch Maschinen einsetzen können,
die viel mehr Informationen wertfrei übermittelt hätten. Er
selbst konnte nur Dinge berichten, die durch die Filter seines
Verstandes gegangen waren und daher mit Vorurteilen und
perspektivischen Verzerrungen gespickt sein mußten.
    Der Sake machte angenehm schläfrig, und schließlich
stand ich auf und sagte:
    »Ab morgen werden wir die Augen offenhalten müssen. Wir
alle glauben, daß der kleine, fette Mann einen Überfall
wagt.«
    »Um Arbeit und schmerzende Rücken werden wir uns nicht
zu sorgen brauchen«, erwiderte Nemuro.
    Wir verbeugten uns, und tatsächlich schliefen wir beide kurze
Zeit später. Ich erwachte am frühen Vormittag und fand, als
ich angezogen und ausgerüstet zum Herrenhaus hinüberging,
zwei frische, gesattelte Pferde vor. Außerdem schienen so gut
wie alle Diener und Dienerinnen bei der Ernte zu sein. Der junge Sohn
Tawarayas kam mir entgegen und sagte:
    »Ich werde das Haus beschützen, Samurai Ataya. Nemuro
bittet dich zu Tisch - das Essen wartet.«
    »Ich danke dir.«
    Auch Nemuro hatte, von einigen behindernden kleinen Panzerteilen
abgesehen, seine Rüstung angezogen. Er begrüßte mich
und sagte:
    »Die gefährlichen Tage beginnen!«
    »Ich denke es auch. Haben wir genug Proviant?«
    Er wies auf zwei flache, längliche Pakete und zwei große
Wasserflaschen, die auf einem niedrigen Tisch lagen. Wir aßen
in Ruhe, unterhielten uns leise, und beide wußten wir, daß
es gar nicht einfach war, ein Gebiet von fast fünfzig Kilometern
Durchmesser zu kontrollieren. Aber es waren nur rund ein Drittel
dieses Kreises Grenzgebiete, und etwa fünf Kilometer durchmaß
das Gelände des strittigen Bauernhofes. Zwischen der Ernte und
den großen Märkten würde Shokokuyij angreifen - falls
überhaupt. Ich sagte leise:
    »Es wird das Beste sein, wenn wir jeweils einige Tage
fortbleiben. Und wie verständigen wir uns mit Tawaraya?«
    Der Junge sagte aufgeregt:
    »Nemuro hat ein System herausgefunden. Jeder unserer Bauern
und alle Diener sind eingeweiht. Eine Nachricht wird von allen
Gebieten aus als Stafette weiterlaufen. Und wenn jemand etwas
mitteilen will, entzündet er ein rauchendes Feuer. Das ist das
Signal!«
    Wir sahen rasch noch einmal unsere Ausrüstung durch, und als
Nemuro das Feuerrohr erblickte, erstarrte er. Seit 1575 bei den
Kämpfen um Nagashiro zum erstenmal diese schweren Büchsen
verwendet worden waren, hatte die Waffe wenig Verbesserungen
erfahren. Mein Exemplar war kürzer, verschoß modifizierte
Patronen und Geschosse und besaß die beiden Einbauten, Strahler
und Lähmungswaffe. Aber die Büchse würde wirken wie
ein »echtes« Gewehr. Munenaga schüttelte den Kopf
und brummte:
    »Ich liebe diese Waffe nicht. Sie ist

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