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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Blitz abgesplitterten Stelle einer Lärche hockte und in
unsere Richtung zu blicken schien.
    »Der Vogel!« sagte er.
    »Dem Herausforderer der erste Schuß!« sagte ich
und zog einen Pfeil aus dem Rückenköcher. Er nahm den
Bogen, legte einen Pfeil auf und blieb im Sattel sitzen. Dann zog er
die Sehne aus, über dem Kopf, wie alle Samurai es taten, zielte
kurz und schoß.
    Er nagelte den Flügel des Vogels an den Stamm, drehte sich
ausatmend um. Ich sah nicht, daß er die vorgeschriebenen
Atemzüge machte, also schoß er womöglich nicht nach
der Zen-Methode. Ich spannte die Sehne bis hinters Ohr, regelte meine
Gedanken und atmete tief. Ich zielte länger als er. Ich
konzentrierte mich auf das Erreichbare, wartete auf die Erlösung
des Moments, und als eine fremde Hand meinen Daumen bewegte, wußte
ich, daß ich treffen würde. Die Entfernung betrug rund
hundert Meter, eher weniger.
    Mein Pfeil schlitzte den Pfeil Nemuros der Länge nach auf,
zerschnitt die Schwungfeder des Vogels, und das kleine Tier flatterte
hilflos davon, gewann zusehends mehr an Sicherheit und verschwand.
Ich verstaute den Bogen und machte die Atemübungen. Dann sagte
ich streng:
    »Du bist ein unglaubwürdiger kuge Freund Munenaga. Hat
man dich nie gelehrt, daß der Samurai Ehrfurcht vor den kleinen
Dingen zu haben hat, vor Vögeln, der Schönheit an sich oder
einer Tuschelinie?«
    Ich ritt an und fügte noch hinzu:
    »Aber sicher werden deine Fähigkeiten auf anderen
Gebieten größer sein. Wenn du Fragen oder Probleme hast,
komme zu mir.«
    Er überholte mich und rief mir zu:
    »Willst du mich wütend machen? Warum bringst du mich
gegen dich auf?«
    »Ich habe nichts Derartiges beabsichtigt, Freund. Ich sprach
nur die Wahrheit. Auch über uns die Sterne sind Wahrheit. Sie
sind wichtig, weil sie wahr sind, wie das Leben dieses Vogels.«
    »Ich beginne dich zu verstehen!« sagte er. »Der
Rückweg wird weniger schnell vor sich gehen. Wir können
noch einen Teil der Wälder abreiten und kontrollieren.«
    »Dasselbe wollte ich vorschlagen!« sagte ich.
    Wir nahmen die Helme ab, wischten uns den Schweiß ab und
setzten die Strohhüte auf. Bei der ersten Quelle stiegen wir ab,
ließen die Pferde trinken und tauchten die Köpfe ins
Wasser. Deutlich fühlbar hatte sich die Spannung zwischen uns
vertieft. Zuerst die Möwe, dann die Sterne, das Fernrohr, der
weitaus bessere Schuß. würde aus ihm der Freund oder der
Gegner eines Arkoniden werden? Wir kamen am späten Abend an und
meldeten dem Hausherrn, was geschehen war. Er fragte mich, wie
schnell die Burg instand gesetzt werden könne, und ich sagte
ihm, das hinge von der Menge der Arbeit, der erwarteten Sicherheit
und der Anzahl der Arbeiter ab, die man jetzt, kurz vor der Ernte,
abstellen konnte. Daraufhin wurde ich beauftragt, einen Plan zu
zeichnen. Holzkohle und Papier würde man mir bringen. Ich sagte
zu.

9.
    Obwohl ich weiß,
    daß ich dir nie mehr begegnen werde
    auf diesem Weg,
    geh ich ihn immer wieder und glaube,
    es wird dennoch geschehen.
    Han S'hans
    An diesem Morgen weckte mich ein Hahnenschrei. In dem Geäst
der Eibe hämmerte ein Specht. Eine Spinne an langem Faden senkte
sich genau vor der Öffnung der leicht zurückgeschobenen
Außentür. Ich verspürte eine seltsame Unruhe. Hatte
ich zu viel und zu intensiv an Tairi gedacht? Selbst der Extrasinn
schwieg beharrlich. Ich stand auf, warf einen Blick auf meine Pläne
und sah, während ich mich wusch, draußen die lange Reihe
der Arbeiter, die sich mit ihren Werkzeugen auf den Weg machten. Wir
schleppten Steine und Balken, trugen das Erdreich ab und stampften
Lehm, verblendeten Mörtel und machten die Mauerkrone höher
und verringerten die Möglichkeiten, diese Burg einzunehmen.
Einmal, vor einigen Jahren, hatte der gierige Herr Shokokuyij mit
mehr als einhundert Männern angegriffen -aber seither war kein
Angriff mehr erfolgt. Er hatte sich damit begnügt, Teile der
Ernte zu stehlen. Schreiben an den Shogun waren unbeantwortet
geblieben.
    Noch zwei, drei Tage, dann war die Burg instand gesetzt und mit
vielen Abwehrvorrichtungen versehen.
    Ich stand auf, ließ mir das Essen bringen und überlegte,
daß es unter Umständen besser war und weniger
arbeitsaufwendig, wenn ich ein Angreifen erschwerte.
    Das erleichterte gleichzeitig den Verteidigern die Arbeit. Ich
hatte die Schlucht zwischen den beiden Mauern vor dem Eingang
vertiefen lassen.
    Überall waren die Mauern höher gezogen und an den
Ansatzpunkten am Hügel saßen sie auf

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