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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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laut, verrät den
Schützen vorzeitig, und ist eine Waffe für Feiglinge.«
    Im Gegensatz zu gestern nacht wirkte er wieder entschlossen und
ziemlich selbstsicher. Ich entgegnete:
    »Nicht jeder, der vor einer Übermacht flieht, ist ein
Feigling. Du wirst deine Träume aufgeben müssen, wenn dich
jemand erschlägt. Ich ziehe es vor, weiterhin an die Sterne zu
denken, und deshalb verwende ich, manchmal, diese Waffe.«
    Er grinste und zog das Kinnband seines Helmes zu.
    »Schon gut. Vielleicht rettet mir dein Donnerrohr das Leben.
Dann sage ich nichts mehr.«
    Wir setzten unsere Stiefel in die Steigbügel und schwangen
uns in die Sättel. Langsam ritten wir nach Nordwesten. Dort,
hinter den Hügeln, nahe den Klippen des Meeresufers, begann die
Grenze zwischen den Besitztümern der beiden verfeindeten
Familien. Wir ritten und ritten, nur selten benutzten wir eine
reguläre Straße. Überall arbeiteten Menschen aller
Altersgruppen, gebückt und mit riesigen, spitzkegeligen
Strohhüten gegen die Sonne geschützt, an der Ernte. Es
würde, nach der Hungersnot vor rund zwei Jahrzehnten, eine
ausnehmend gute Ernte werden. Selbst die Seidenraupen, sagte man,
wären in diesem Jahr fieberhaft fleißig gewesen.
    ***
    »Das war der erste Tag!« sagte ich. »Ist es
sinnvoll, daß wir abwechselnd wachen? Vermutlich, denn ein
Signalfeuer kann auch nachts brennen.«
    Wir nahmen den Pferden die Sättel ab und banden die Tiere mit
den verlängerten Zügeln an Pflöcken fest.
    »Der erste Tag verlief friedvoll«, sagte Nemuro. »Es
ist besser, wir wachen.«
    Wir rasteten am Fuß eines kleinen Hügels. Ein Felsen,
der sich wie ein gekrümmter Zeigefinger aus der Seite des runden
Hügels hervorschob, deutete nach Osten. Überall wuchsen
Erlen und Ahornbäume und vielerlei Büsche. Ich sagte:
    »Nach dem Essen übernehme ich die erste Wache.
Einverstanden?«
    »Ja. Etwa drei Stunden.«
    Wir hatten die Grenze erreicht und auf diesem Weg jeden Arbeiter,
den wir getroffen hatten, befragt. Niemandem war etwas aufgefallen,
das auf einen Überfall schließen ließ. Dann ritten
wir entlang der markierten Grenze.
    Kleine, weiße Steine waren in den Boden gerammt, und
andernorts deuteten Zäune, Mäuerchen oder Pfähle die
Grenze zwischen Tawaraya und Shokokuyij an. Keine Rauchsäulen,
keine aufgeregten Bauern oder Arbeiter. Wir packten die Reste der
Mahlzeit in die Satteltaschen und brachten Holz für das
geschützte Feuer, das hinter einem Flechtschirm aus Zweigen
brannte. Nur ein winziger, roter Lichtschein verriet unsere
Anwesenheit. Ich nickte dem Samurai zu, nahm meinen Bogen und bahnte
mir einen Weg bis zur Spitze des Hügels. Dort erkletterte ich
mühsam den Felsen und setzte mich auf die äußerste
Spitze. Eine Decke schützte mich, ich warf mir den Mantel um die
Schultern und ordnete, alten Gewohnheiten folgend, genau die Falten.
Dann zog ich das Fernrohr aus dem Gürtel und fragte mich, ob
Nemuro in meine Falle gehen würde. Ich hatte meine Ahnenrolle am
Sattelknauf festgebunden und ein winziges, so gut wie unsichtbares
Siegel angebracht.
    Dann wartete ich.
    Nach mehr als einer Stunde unterbrach das leise Summen des
Empfängers in dem Unterarmschutz meine Gedanken. Rico rief mich.
Ich schaltete das Gerät ein, winkelte den Arm an und meldete
mich leise.
    »Gebieter«, kam Ricos Stimme. »Zwei Dinge sind
geschehen. Soeben hat der Fremde die unterbrochene Sendung
fortgesetzt. Und dann, nachdem er geendet hatte, sendete das
Raumschiff über einen leistungsstarken Hypersender. Es war eine
Flut von verschlüsselten und komprimierten Daten. Die Sprache
des Fremden ist analysiert. Er lernt das Überleben, das Kämpfen,
das Ringen mit der Natur.«
    »Hierin hätte auch ich ihn unterweisen können«,
brummte ich. »Ist das alles?«
    »Ja. Ich habe alles gespeichert und bereite die letzte
Analyse vor. Hast du, Gebieter, besondere Wünsche?«
    »Nein. Ende!«
    Nemuro trug seine Ahnenrolle, den Schlüssel zum Raumschiff,
stets in seinem Gürtel.
    Der Mond wanderte, im Abnehmen begriffen, über den Himmel.
Unmerklich vergingen die Stunden meiner Wache. Als ich mich ablösen
lassen wollte, hörte ich hinter mir Bewegungen und kollernde
Steine - ich rief den Schatten an, der den Fels herauf kletterte:
    »Nemuro?«
    »Ich löse dich ab, Ataya. Hast du etwas sehen können?«
    »Nein«, sagte ich. »Und hoffentlich siehst du
auch nichts, denn ich bin müde. Du willst mein Fernrohr?«
    Ich konnte es ihm beruhigt überlassen; die Maschinen hatten
das Metall

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