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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine milchige Struktur, die Kristalle bildeten eine
rissige, geschmeidig wirkende Haut.
    Hatte er sich eben nur alles eingebildet? Was war eigentlich mit
ihm los? Litt er bereits an Verfolgungswahn, zeigten sich die ersten
Symptome der beginnenden Paranoia? Oder hatte ihm der Wegoya auf
seine Weise ein Zeichen gegeben?
    Lovely mußte sich setzen, sich entspannen und warten, bis
das Zittern seiner Hände abgeklungen war.
    »Coq«, begann er und mußte sich räuspern,
bevor er fortfahren konnte. »Ich möchte Sie etwas fragen
und tue es gewiß nicht aus reiner Neugierde. Ich habe gute
Gründe, mich nach allen Einzelheiten zu erkundigen, die Ihre
Geschichte betreffen. Ich ... mein Leben ist auf eine seltsame Weise
damit verbunden, mir ist, als habe sich mein Schicksal mit den
Gestalten Ihrer Erzählung zu einem gordischen Knoten ver

    knüpft. Versprechen Sie mir, meine Fragen zu beantworten,
ohne selbst Fragen zu stellen?«
    Payo Coq'Inoi erklärte sich damit einverstanden. Dabei waren
seine Augen zwei dunkle Gebilde, in denen sich irgendwelche
Geschehnisse projizierten, Einzelheiten aber nicht zu erkennen waren.
    »Wer hat Ihnen von Korkeion und von seinen Söhnen
Gi-ryol Kenzy, Calluq und Aquill erzählt?« fragte Lovely.
    Das menschenähnliche Gesicht des Wegoya, das sich jederzeit
in einen Nebelschleier oder in einen Kristallklumpen verwandeln
konnte, verdüsterte sich ein wenig. Dadurch entstand der
Eindruck, als denke er nach.
    »Ich weiß nicht genau«, sagte er nach einer
Weile. »Es könnte mein Vater gewesen sein, oder meine
Mutter - vielleicht auch einer meiner Brüder. Aber ist das so
wichtig? Ich meine, in meiner Heimat kennt jedes Kind die Sage von
König Korkeions Söhnen, die in die Tiefe verbannt wurden.
Ist es da nicht egal, wer sie mir erzählt hat, Herr?«
    Lovely nickte wie benommen. Im Grunde genommen war es egal, welche
Person die Geschichte an Payo Coq'Inoi weitergegeben hatte.
Ausschlaggebend war nur, daß ein ganzes Volk Bescheid darüber
wußte.
    »Wie heißt Ihre Heimat?« fragte Lovely.
    »Wegoy.«
    »Und wo liegt dieses Land?«
    »Auf Garwankel.«
    Lovely dachte angestrengt nach, aber er konnte sich nicht
erinnern, diese beiden Namen schon jemals in seinen Träumen
gehört zu haben. Er kannte den Eingeschlossenen, der
wahrscheinlich mit Giryol Kenzy identisch war, kannte die Namen
verschiedener Fremdrassen, hatte von Aquill gehört
    - und vor allem von Vier-Viertel-Calluq.

    »Steht die Sage von Korkeions Söhnen in irgendeiner
Beziehung zu Ihrer Heimat?« wollte Lovely wissen. »Oder
aus welchem Grund erzählt man sie sich sonst?«
    »Die Vergangenheit liegt im dunkeln, Herr«, sagte Payo
Coq'Inoi, und seine Augen waren dabei schwarz wie die Nacht. »Wir
wissen nicht mehr, was wahr ist und was nicht. Keiner kann sagen, ob
Calluq jemals auf unserer Welt sein Unwesen getrieben hat und ob es
tatsächlich Aquill war, der kraft seines Geistes die riesigen
Monolithen geformt hat, die in unserem Land liegen und Korkeion und
seine drei Söhne darstellen. Aber eines ist gewiß, Herr,
die Geschehnisse der Vergangenheit üben auf die Gegenwart immer
noch einen großen Einfluß aus. Irgendwarfh einmal muß
einst ein Wesen unsere Welt besucht und uns von den verdammten Söhnen
Korkeions berichtet haben. Auf Garwankel ist Korkeions Weisheit
ebenso wie Calluqs Grausamkeit zu einem Schlagwort geworden.«
    Lovely sagte entschlossen:
    »Ich muß nach Garwankel. Können Sie mir den Weg
weisen?«
    Der Wegoya versteifte sich. Die Kristalle seines Körpers
funkelten in einem kalten Licht.
    »Ich kenne natürlich den Weg in meine Heimat, Herr«,
sagte er mit einer Stimme, die plötzlich nicht mehr melodisch
klang. »Aber es müßte ein guter Grund vorliegen,
wollte ich einen Fremden hinführen. Ich habe viele Welten der
Tiefe kennengelernt, aber keine kann sich mit Garwankel messen.
Garwankel ist einmalig, und erinnert in vielen Dingen an die
Erzählungen von der Höhenwelt. Wir müssen die
Koordinaten geheimhalten, denn sonst würden sie alle kommen und
uns schließlich aus unserer Heimat verdrängen.«
    »Ich hätte einen guten Grund, Garwankel einen Besuch
ab

    zustatten und Nachforschungen über die Korkeion-Sage
anzustellen«, sagte Lovely und erzählte dem Wegoya seine
Träume, die von dem Eingeschlossenen handelten ... von den
Millionen und aber Millionen Leidenden - und von Vier-Viertel-Calluq,
der seine Opfer örtlich betäubte, ihre Körper öffnete
und Stück für Stück ihre Organe

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