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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Öffentlichkeit und
seinen Vertrauten gegenüber Stillschweigen zu bewahren,
entschloß er sich schweren Herzens, den nächsten und
gefährlichsten Schritt zu tun.
    Er injizierte sich Viren, die er vor Jahren von einem Ära für
eine biologische Kriegsführung gegen die Springer entwickeln
ließ, jedoch nie angewandt hatte. Er kannte die verheerende
Wirkung der Krankheitserreger auf den menschlichen Körper und
trug deshalb ständig das entsprechende Heilserum in einer Phiole
um den Hals. Von nun an mußte er das Gegenmittel täglich
in den Krankheitsherd injizieren, um ein

    Ausbreiten der Viren zu verhindern.
    Einige Tage später ließ er sich im Krankenhaus der
Altstadt untersuchen. Dort diagnostizierte man einen Tumor in den
Lymphgefäßen, ohne jedoch seine Natur zu erkennen. Lovely
ließ daraufhin öffentlich bekanntgeben, daß er an
einer unheilbaren und infektiösen Krankheit leide und zog sich
in die Quarantänestation zurück.
    Jetzt brauchte er nur noch die Bestätigung dafür, daß
die Illusionsmaschinerie funktionierte, dann konnte er mit der MIGHTY
QUEEN nach Garwankel starten.
    Ursprünglich hatte Lovely daran gedacht, Mike als Testperson
zu verwenden, aber davon kam er schnell wieder ab. Wenn Mike nämlich
durchschaute, daß er nicht dem echten Kaiser der Freihändler
gegenüberstand, sondern nur einer Projektion, dann hätte
Lovely seinen Plan nicht mehr verwirklichen können.
    Während Lovely noch angestrengt darüber nachdachte, wer
sich als Testperson eignete, erhielt er einen Anruf von Tirn-mon
Arcald. Der Sicherheitschef von Trade City meldete ihm, daß ein
von den Springern durch Posthypnose beeinflußter Freifahrer auf
dem Weg zu ihm sei, um ihn zu ermorden.
    Arcald fügte hinzu: »Es gibt zwei Möglichkeiten,
den Attentäter zur Strecke zu bringen. Erstens ...«
    Lovely unterbrach ihn. »Es gibt auch noch eine dritte
Möglichkeit, Tim. Lassen Sie den Attentäter ruhig bis zu
mir vordringen. Ich möchte mit ihm einen Test anstellen.«

6.
    Lovely Boscyk saß im Kontrollraum der Quarantänestation
und beobachtete die Vorgänge auf dem positronischen
Bild-aufzeichner. Priär Hewitt, der Positronik-Fachmann und
Navigator zugleich war, erklärte ihm, warum zusätzlich zum
herkömmlichen Beobachtungssystem ein Netz spezieller Aufnahme-
und Wiedergabegeräte installiert worden war.
    »Die Linsen der Kameras reagieren anders als das
mensch-lische Auge auf Sensitivprojektionen. Jeder Mensch, der den
Kontaktraum betritt und die Projektion Ihrer Person sieht, wird
glauben, Sie wahrhaftig und lebendig vor sich zu sehen. Herkömmliche
Kameras würden diese Projektion jedoch als das aufzeichnen, was
sie ist: als Kettenreaktion kontrollierter und gesteuerter
Energieentladungen. Deshalb mußten wir positronische
Bildaufzeichner Zwischenschalten. Übrigens können Sie Ihren
energetischen Doppelgänger auch ruhig Visiphongespräche
führen lassen. Der Gesprächspartner wird ein naturgetreues
Abbild von Ihnen erhalten. Und was noch wichtiger ist, Ihre
Projektion wird auf jedes Wort, jede Gefühlsäußerung
anderer Personen entsprechend Ihres Individualmusters in Ton und Bild
natürlich reagieren. Der Computer., in dem wir alle Ihre
persönlichen Daten gespeichert haben, wird Ihre Projektion
automatisch steuern.«
    »Warten wir ab«, meinte Lovely. Er starrte auf den
Monitor, der die Umgebung der Quarantänestation zeigte. Am
linken Bildrand tauchte ein Mann auf, auf den Arcalds Beschreibung
paßte.
    Er trug einen überbreiten Dreispitz auf dem Kopf, seinen
Oberkörper bedeckte ein gepolstertes Wams, um die Beine,

    die bis zu den Knien in Stulpenstiefeln steckten, spannte sich
eine knallgelbe, enge Hose.
    Das war der Attentäter. Er ging zielstrebig zum Transmitter
und ließ sich ins Innere der Quarantänestation abstrahlen.
    »Wir müssen ein Sicherheitsrelais mit einem
Lügendetektor in den Transmitter einbauen«, sagte Lovely
zu Hewitt, »der alle Personen überprüft, bevor er sie
zu mir vorläßt.«
    Hewitt ruckte und machte sich Notizen. Dann deutete er auf den
Monitor, wo zu sehen war, wie der Attentäter mit sicherem
Schritt den Kontaktraum betrat.
    »Man merkt ihm nicht an, daß er beeinflußt ist«,
sagte er.
    Der Attentäter blieb vor der Panzerglaswand stehen, die den
Raum in der Mitte durchtrennte, und machte eine gekonnte Verbeugung.
    »Mein Kaiser, gewähren Sie einem Ihrer untertänigsten
Diener eine Audienz«, sagte er in den leeren Raum hinein.
    Lovely starrte gebannt auf den Bildschirm.

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