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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Plötzlich ertönte
aus dem Lautsprecher seine eigene Stimme, obwohl er selbst nicht
sprach, und aus einer Tür der Isolierstation kam seine
Projektion in den Kontaktraum geschritten.
    Die Illusion war verblüffend echt. Lovely malte sich im
Geiste aus, wie er reagieren, was er sagen würde und stellte
zufrieden fest, daß sich die Reaktionen der Projektion nicht
wesentlich von seinen Vorstellungen unterschieden.
    »Was führt Sie zu mir, Edelmann Trapianis?«
fragte die Projektion.
    Der Attentäter hielt den Dreispitz an die Brust gepreßt
und betrachtete die Projektion mit wachsamen Augen.
    »Meine Beweggründe sind simpel und nicht weltbewegend.
Ich möchte einige Fragen an Sie stellen, mein Kaiser, und, wenn
Sie die Güte haben, mir zu antworten, dann dazu Stel

    lung beziehen.«
    »Sprechen Sie, Edelmann Trapianis«, sagte die
Projektion und blieb in gelockerter Haltung zwei Schritte vor der
Panzerglaswand stehen.
    »Mich interessiert vor allem, was nun mit der Organisation
geschieht, nachdem Sie sich zurückgezogen haben«, sagte
der Attentäter. »Werden Sie weiterhin die Führung
behalten, oder werden Sie einen Nachfolger bestimmen? Wird sich der
politische Kurs der Freifahrer ändern, oder haben Sie Maßnahmen
getroffen, damit die alte Linie beibehalten wird?«
    Die Projektion machte eine Geste der Resignation.
    »Sehen Sie mich an, Edelmann Trapianis. Ich bin ein kranker
Mann, bereits vom Tode gezeichnet. Sagen Sie mir ehrlich, merken Sie
es mir nicht an, wie sehr mich das unheilbare Leiden verändert
hat?«
    Der Attentäter kniff die Augen zusammen und prüfte sein
Gegenüber mit einem langen, durchdringenden Blick. Es war klar,
daß er sich vergewissern wollte, ob er den echten Lovely Boscyk
vor sich hatte. Er schien zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen
zu sein, denn er sagte:
    »In der Tat, ich habe davon reden gehört, daß Sie
an einer unheilbaren Krankheit leiden. Aber an den Gerüchten,
die von einem unaufhaltbaren und stetig voranschreitenden Siechtum
sprechen, kann nichts Wahres sein. Bei meiner Ehr', ich sehe Sie so
unverändert vor mir, wie ich Sie in Erinnerung habe.«
    Die Projektion lächelte zufrieden (und im Kontrollraum
drückte Lovely Boscyk impulsiv die Hand Hewilts).
    »Ich danke Ihnen, Edelmann Trapianis, für Ihr ehrliches
Urteil«, sagte die Projektion. »Und damit haben Sie auch
schon die Antwort auf all Ihre Fragen. Ich werde die Freifahrer
weiterhin zu Ruhm und Reichtum führen, ihre Macht aus

    dehnen und darauf hinarbeiten, das Handelsmonopol der Springer zu
brechen.«
    »Damit haben Sie Ihr Todesurteil gesprochen, mein Kaiser!«
schrie der Attentäter und zückte einen schweren
Impulsstrahler. Er brachte ihn in Anschlag und feuerte. Ein
ge-bündeltet Energiestrahl verließ die Waffe, traf die
Panzerglaswand, die ihn von Lovely Boscyk trennte und ließ sie
schmelzen. Der Attentäter sah, wie Boscyk schützend die
Hände vor das Gesicht schlug und ihm eine Warnung zurief. Doch
er hörte nicht darauf. Er war nur von dem einen Gedanken
besessen: Töte den Kaiser der Freifahrer! Dieser posthypnotische
Befehl war tief in ihm verwurzelt. Und er führte ihn aus.
    Er drückte den Feuerknopf nieder und stürmte vor. Er sah
noch den vermeintlichen Kaiser der Freifahrer inmitten der flammenden
Hölle der Impulsstrahlen und wollte triumphieren. Aber dann
geriet er selbst in das Inferno entfesselter Gewalten, wurde von den
zurückgeschlagenen Impuls strahlen getroffen und gleichzeitig
von dem energetischen Gitterwerk erfaßt, das diesen Teil des
Kontaktraumes durchzog und die Aufgabe hatte, die Sensitivprojektion
zu tragen.
    Der Attentäter starb auf der Stelle.
    Lovely war kreidebleich geworden. Er wandte sich vom Monitor ab.
    »Mein Gott!« stöhnte er. »Hewitt, Sie
müssen sofort den Computer umprogrammieren. Er darf nicht mehr
zulassen, daß menschliches Leben gefährdet wird.«

7.
    Ende Juni waren alle Vorbereitungen abgeschlossen. Lovely stellte
es den sechs Eingeweihten frei, entweder auf Olymp zu bleiben und
eine Gedächtnislöschung über sich ergeben zu lassen,
oder mit ihm auf der MIGHTY QUEEN nach Garwankel zu fliegen Alle
sechs Männer entschlossen sich für die zweite Alternative.
    Es war für Lovely Boscyk eine Kleinigkeit, sich im Schütze
eines unsichtbar machenden Deflektorfeldes unbemerkt an Bord des
sechzig Meter durchmessenden Kleinraumschiffes zu begeben.
    Obwohl alles nach Wunsch verlaufen war, zögerte Lovely im
entscheidenden Augenblick, den Startbefehl zu

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