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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Weg. Ich erkannte eine drei Meter große
Echse, die in einen violett schimmernden Umhang gehüllt war.
Große, hervortretende Augen starrten uns böse an, aus dem
gefletschten Maul stachen vier Reihen messerscharfer Zähne
heraus.
    Dieses Ungetüm stand aufrecht und breitete die Arme mit den
gebogenen Krallen zu ihrer ganzen Spannweite von vier Metern aus. Aus
dem Echsenmund kamen eine Reihe unverständlicher Laute, die mein
Translator nicht entschlüsseln konnte.
    Tusin Randta schrie auf, wich vor Schreck einige Schritte zurück,
stolperte auf dem unebenen Pflaster und stürzte zu Boden. Die
Echse holte mit der einen Klaue zum Schlag aus — und sie hätte
Randta zweifellos getötet, wenn Oro nicht sofort seinen
Paralysator gezogen und abgedrückt hätte. Die Echse brach
unter dem hochkonzentrierten Lähmstrahl zusammen.
    Ich hatte inzwischen meinen Zierdegen gezogen, den ich durch einen
Knopfdruck in eine Vibratorklinge umfunktionieren konnte. Damit war
es mir möglich, selbst widerstandsfähigen Stahl wie Butter
zu durchschneiden. Ich setzte der bewußtlosen Echse die
Vibratorklinge an die Brust.
    »Tötet nicht den Wahnhall! Schenkt ihm das Leben!
Verschont ihn!«
    Wir drehten uns alle drei um und sahen uns dem Roboter in der
Maske eines grünhäutigen Humanoiden gegenüber.
    »Welche Überraschung«, sagte ich. »Es wurde
auch schon Zeit, daß du dich zu erkennen gabst, nachdem du uns
eine Stunde lang verfolgt hast. Hast etwa du die Echse auf uns
gehetzt?«
    Der als Humanoide verkleidete Robot schüttelte den Kopf.
»Nein. Ein Wahnhall läßt sich nicht befehlen. Er
lebt sein

    eigenes Leben, saugt die auf ihn einströmenden Gefühle
anderer Lebewesen in sich auf und ernährt sich davon, wie
behauptet wird. Im allgemeinen sind die Wahnhalle friedlich.«
    »Wie läßt es sich dann erklären, daß
uns dieser hier töten wollte?« fragte ich.
    »Es kann nur so sein, daß ihn Ihre Emotionen
verwirrten oder ihm gar Schmerz zufügten«, antwortete der
Robot. »Verschonen Sie sein Leben, Sie retten so vielleicht das
Ihre. Denn die Wahnhalle sind tabu, wer einen von ihnen tötet,
muß selbst sterben.«
    Ich steckte die Vibratorklinge weg.
    »Bist du uns nur deshalb gefolgt, um uns diese Ratschläge
zu erteilen?« erkundigte ich mich. »Dann mußt du
gewußt haben, daß uns die Echse hier auflauern würde.«
    »Es verhält sich anders«, erklärte der
Roboter. »Ich wußte nichts von dem Wahnhall - sagte ich
nicht bereits, daß Wahnhalle unbeeinflußbar seien? —,
andererseits war ich überzeugt, daß es zu einem
Zwischenfall kommen mußte. Sie sind fremd in Nomwada und kennen
die Gefahren nicht. Sie brauchen einen Beschützer.«
    »Wir haben schon einen Führer«, sagte ich.
    »Gehabt«, korrigierte der Robot. »Er ist beim
Anblick des Wahnhalls geflüchtet. Sie brauchen also die Hilfe
meines Herrn.«
    »Und wer ist dein Herr?«
    Die Antwort wurde über den Roboter gegeben. Aber nicht er
selbst sprach, sondern eine andere Stimme kam aus seinem
Lautsprechermund.
    »Ich habe Sie seit der Landung Ihres Schiffes über die
Sehorgane meines robotischen Dieners beobachtet«, sagte der
Unbekannte, »und bin nun zu dem Entschluß gekommen, Ihnen
meine Hilfe anzubieten. Folgen Sie meinem Robot, er

    wird Sie zu mir führen.«
    »Wir haben eine Verabredung«, sagte ich.
    »Die kann warten«, ertönte es aus dem
Mundlautsprecher des Robots. »Und außerdem würden
Sie ohne einen verläßlichen Führer nie an Ihr Ziel
gelangen. Seien Sie froh, daß Sie Ayga losgeworden sind. Er ist
feige und hinterhältig, wie alle Ygainesen und hat Sie
absichtlich in diesen entlegenen Bezirk geführt, um Sie bei
nächster Gelegenheit zu überwältigen und seine Brut in
Ihre Körper zu legen.«
    Mich schauderte bei dem Gedanken, daß ich beinahe zum Träger
einer Schlangenbrut geworden wäre.
    »Was haltet ihr von diesem Angebot?« fragte ich meine
beiden Begleiter.
    »Es scheint, daß wir im Augenblick keine andere Wahl
haben, als es anzunehmen«, meinte Oro Masut.
    »Hören wir uns einmal an, was uns geboten wird«,
sagte Rusin Randta. »Wir kommen so oder so zu spät zu
unserer Verabredung.«
    Das waren genau meine Überlegungen. Wer immer der Unbekannte
war, er schien in Nomwada eine gute Position zu haben. Es sprach auch
einiges dafür, daß er tatsächlich mit uns
zusammenarbeiten wollte.

    Der Robot führte uns aus den Elendsvierteln von Nomwada
heraus und brachte uns in einen vornehmeren Bezirk.
    Hier waren die Straßen geradlinig, die

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