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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fronten der ein-bis
zweistöckigen Häuser bestanden durchwegs aus einer
Metallegierung, die sich in den verschiedensten Farben darbot.
Fenster waren an den bunkerartigen Bamverken keine zu entdecken, und
ich hatte den Eindruck, daß sich hier eine Festung an die
andere reihte.
    Der Plastikbelag der Straßen wurde an verschiedenen Stellen,
die willkürlich gewählt schienen, von unterschiedlich
großen Rundbeeten unterbrochen, in denen exotische Blumen,
Sträucher und Bäume wuchsen. Es wäre unmöglich
gewesen, hier mit einem Bodenfahrzeug weiter als hundert Meter zu
kommen. Tatsächlich hatte ich bisher noch kein einziges Fahrzeug
im Luftraum oder in den StraSen von Nomwada gesehen. Nur auf dem
Raumhafen wurden Lastentransporter eingesetzt. Ich fragte mich in
diesem Augenblick ernsthaft, ob man die vierzig Kilometer zu Fuß
zurücklegen mußte, wollte man von einem Ende der Stadt zum
anderen. Erst später erfuhr ich, daß es eine ebenso
schnelle wie außergewöhnliche Beförderungsmethode
gab.
    Seit wir den vornehmeren Bezirk mit den buntschillernden
metallenen Häuserfronten betreten hatten, war uns niemand
begegnet. Die Straßen waren wie ausgestorben.
    »Gibt es hier keine Fußgänger?« erkundigte
ich mich bei unserem Robot-Führer.
    »In diesen Stadtteil kommen nur Leute, die auch hier
wohnen«, antwortete er. »Hier ist man vor Belästigungen
absolut sicher.«

    Ich betrachtete die Fronten der bunkerartigen Gebäude, und
mir war auf einmal, als ginge eine stille Drohung von ihnen aus. Im
Geiste malte ich mir aus, daß, wenn sich ein Fremder hierher
verirrte, aus verborgenen Öffnungen der scheinbar fugenlosen
Hausmauern Geschützrohre hervorschnellen würden, daß
sich Falltüren öffneten und hungrige Bestien entließen
...
    Wir hatten unser Ziel erreicht - einen Bunker aus einer grünlich
schillernden Metallegierung, der sich von den anderen nicht
wesentlich unterschied. Der Robot wies uns an, auf jenen Teil der
Wand zuzugehen, der sich durch eine kaum merkliche Verfärbung
als Eingang zu erkennen gab.
    Ich ging voran, Oro und Randta folgten. Wir kamen in eine
geräumige, langgestreckte Halle, in deren Mitte sich eine
kunstvolle Nachbildung der Milchstraße befand. Der vier Meter
durchmessende Spiralnebel verfärbte sich ständig und befand
sich in langsamer Drehung. Von irgendwoher wurde feiner Sprühregen
herangeweht. Erst als ich die Miniaturgalaxis näher betrachtete,
merkte ich, daß die einzelnen Sonnen aus lauter winzigen
Wassertropfen bestanden, die durch ein Antigravfeld bewegt und
geformt wurden.
    Auf jeder Seite der Halle gab es sechs Stiegengänge, von
denen jeweils die Hälfte ins Obergeschoß und die andere
Hälfte in den Keller führten. Der Robot beachtete sie
nicht, sondern führte uns zum anderen Ende der Halle. Als wir
dort angelangt waren, löste sich die Wand plötzlich auf,
und wir blickten in einen üppigen Garten.
    Er war ein einziges Blütenmeer. Die Luft war trotz einer
Fülle von berauschenden Düften frisch und kühL Die
Atmosphäre war angereichert mit lauter winzigen Wassertropfen,
in denen sich die Lichter brachen und die wie aus der Bahn geratene
Miniatursonnen durcheinanderwirbelten. Es war das

    raffinierteste Bewässerungssystem, das ich je gesehen hatte.
    Wir folgten dem Robot in den Garten, und ich dachte, daß wir
nun bis auf die Haut durchnäßt werden würden. Doch
das erwies sich als Trugschluß. Die Wassertropfen umtanzten uns
wie Mücken, aber kein einziger traf uns. Es war, als besäßen
wir einen unsichtbaren Schutzschild.
    Ebenso wie die Wassertropfen wichen auch die Pflanzen vor uns
zurück, als wir in den tropischen Garten eindrangen.
    Ich war so in die Betrachtung meiner phantastischen Umgebung
vertieft, daß ich beim Anblick eines übergroßen
menschlichen Schädels, der plötzlich durch das
zurückweichende Pflanzengrün zu sehen war, erschrocken
zusammenzuckte. Ich faßte mich wieder, dachte, daß es
sich um ein mumifiziertes Geschöpf handle, das einen makabren
Gartenschmuck abgab, doch dann öffnete sich ein großes
rotes Auge, blickte mich an und schloß sich wieder. Es war ein
rügender Blick gewesen, voll Unmut, den mir das rote Auge
zugeworfen hatte, und mir wurde klar, daß ich das Wesen in
seiner Meditation gestört hatte.
    Gleichzeitig erkannte ich etwas anderes, nämlich, daß
dieses meditierende Wesen - oder mehrere seiner Art - Urheber der
Antigravitationsfelder sein mußte, die die Grundlage für
dieses eigenwillige Bewässerungssystem

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