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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren.
    Der Garten lichtete sich, und wir kamen an einen großen
Teich, auf dem dicke, bis zu vier Meter durchmessende Blätter
von Wasserpflanzen schwammen. Einige dieser Blätter trugen
seltsam geformte Blüten, die in mir Assoziationen zu
Raubtiermäulern weckten. Auf einem Blatt jedoch saß ein
Mensch, ein Mann, der gut vierhundert Pfund wiegen mußte. Als
er uns das Gesicht zuwandte, sahen wir, daß es halb von einem
dichten roten Bart bedeckt war.
    Oro Masut stieß einen gurgelnden Laut aus und wollte zur

    Waffe greifen.
    »Keine Unbesonnenheiten«, ermahnte ich ihn.
    »Das ist ein Springer!« rief Oro erzürnt. »Er
hat uns in eine Falle gelockt.«
    »Abwarten«, riet ich.
    Der rotbärtige Koloß glitt auf seinem riesigen Blatt
langsam zu uns ans Ufer.
    Oros Worte konnten ihm nicht entgangen sein, und er sagte: »Ja,
ich entstamme dem Volk der Galaktischen Händler. Aber ich bin
seit dreißig Jahren auf Garwankel und habe keine Beziehungen
mehr zu den Springern. Natürlich weiß ich über die
Vorgänge in der Galaxis Bescheid, auch, daß die
Galaktischen Händler und die Organisation der Freifahrer
einander befehden. Aber das ist nicht mein Problem. Meine Interessen
beschränken sich auf Garwankel.«
    »Und welche Interessen haben Sie?« fragte ich.
    »Kommen Sie zu mir aufs Wasser, hier läßt es sich
gemütlicher plaudern«, erwiderte er. Als er Oros Zögern
bemerkte, rief er lachend: »Keine Bange, die Blätter
dieser mutierten Wasserrose können selbst einen Ertruser
tragen.«
    Wir kamen der etwas seltsamen Einladung des Springers nach und
ließen uns von den Riesenblättern auf den Teich hinaus
tragen.
    »Nennen Sie mich Prygtin, so nennen mich alle in Nomwada«,
sagte der Springer, als wir ihn erreichten. »Ihre Namen
brauchen Sie mir nicht zu nennen, die kenne ich bereits. Fragen Sie
mich nicht woher, ich habe viele Quellen. Wenn man es mir vielleicht
auch nicht ansieht, so bin ich doch einer der mächtigsten Männer
dieser Stadt, ja, des ganzen Planeten. Es gehört viel dazu, um
es als Fremder auf Garwankel so weit zu bringen. Die Statistik zeigt,
daß von hundert, die nach Garwankel kommen, nur einer überlebt,
und von hundert

    Überlebenden bringt es einer zu etwas. Das nur zur
Einleitung, damit Sie mich nicht unterschätzen.«
    »Warum wollen Sie uns beeindrucken, Prygtin?« fragte
ich ruhig.
    »Ich habe mich angeboten, Ihnen zu helfen. Sie sollen sehen,
daß ich dazu durchaus in der Lage bin«, antwortete er.
    »Warum glauben Sie, daß wir Ihrer Hilfe bedürfen?«
fragte ich weiter.
    Er hob seufzend die Arme und ließ sie wieder sinken. »Man
kommt nicht des Müßigganges wegen nach Garwankel. Entweder
Sie haben die Gerüchte über Giryol Kenzys Schatz gehört
und sind gekommen, ihn zu heben, oder Sie wollen auf andere Art und
Weise zu Reichtum kommen. Vielleicht aber auch haben Träume
Ihnen den Weg hierher gewiesen?«
    Ich bemühte mich, ein abfälliges Lächeln zu zeigen
und sagte so ruhig wie möglich: »Kommen viele irgendeines
Traumes wegen nach Garwankel?«
    »Die meisten«, antwortete er ernsthaft. »Aber es
handelt sich nicht um irgendwelche Träume, sondern um solche,
die von den Wegoyi gesteuert werden. Wer einmal darauf anspricht, der
kommt nicht mehr davon los.«
    »Es hört sich beinahe so an, als wären die Wegoyi
nicht gerade Ihre Freunde, Prygtin«, sagte ich vorsichtig.
    Er lachte schallend: »Nein, als Freunde kann ich sie
wirklich nicht bezeichnen.« »
    Ich atmete auf. »Wenn das so ist, läßt sich über
eine Zusammenarbeit reden. Sagen Sie uns Ihren Preis.«
    »Sie wissen, daß Geld auf Garwankel keine Bedeutung
hat. Deshalb werde ich für meine Dienste eine Gegenleistung von
Ihnen verlangen. Aber soweit sind wir noch nicht. Informieren Sie
mich erst einmal über Ihr Problem.«
    »Im Augenblick möchten wir nur, daß Sie uns
sicher zur

    Roten Rotunde bringen«, verlangte ich.
    Auf seinen wulstigen Lippen erschien e'n schwaches Lächeln,
während er kaum merklich mit dem Kopf nickte.
    »Meine Informationen stimmen also«, murmelte er vor
sich hin. Dann hob er den Kopf und blickte mich an. »Sie können
von Glück sagen, daß Ayga Sie nicht geradewegs zur Roten
Rotunde gebracht hat. Sie wären ahnungslos in die Falle
gegangen.«
    Ich wollte etwas sagen, aber er unterbrach mich.
    »Sehen Sie sich zuerst das Beweismaterial an, Roi. Dann
reden wir weiter.«
    Er ließ seinen Robot einen Mikrofilm auf eine schnell
errichtete Kristallwand projizieren. Mir stockte dabei der Atem.

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