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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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„Ich
kenne die bösen Nebel um deine Seele. Jetzt werden sie immer
dünner und weniger werden, Maras.“
    Mit einer scheuen Bewegung streichelte er ihr Haar. Sie stieß
kleine Laute des Wohlbehagens aus und schmiegte sich stärker an
ihn. Schließlich küßte er sie. Khodaina erwiderte
den Kuss mit einer Heftigkeit, die ihn überraschte.
Offensichtlich, dachte er in den wenigen Sekunden, in denen er seine
Ungeschicklichkeit verfluchte und gleichzeitig von einer Welle der
Zärtlichkeit überschwemmt wurde, wollte das Mädchen

    vergessen, was sie die Monate und Jahre hindurch täglich
niederdrückte.
    Als sie erschöpft und glücklich nebeneinander lagen,
flüsterte Khodaina eindringlich: „Vergiß nicht:
Zweimal wirst du dich sehr elend fühlen. Das ist die Reaktion
des Körpers, der das Gift auffressen muß. Aber ich glaube,
daß deine Haut nie wieder häßlich sein wird.“
    Maras küßte sie auf die Augen und zog sie an sich.
    „Ich werde es nicht vergessen“, versprach er
wahrheitsgetreu. „Und viele andere Dinge noch dazu.“
    Sie stützte ihre Unterarme auf seine Schultern und sah ihm
ins Gesicht.
    „Der Schamane wird einen Platz auf einem Küstensegler
für dich finden und dir jemanden nennen, der dir weiterhilft.
Und wenn du nach Norden gehst, in die große Hitze, dann achte
auf die Reiter des Schreckens.“
    Er streichelte ihren Rücken.
    „Auf wen?“ fragte er ohne sonderlich große
Wachsamkeit. Jetzt hätte er es mit einem bewaffneten
Raumlandekorps aufgenommen.
    „An die Reiter. Es gibt Fremde dort, keine Freunde der
Schamanen. Ihr Oberhaupt wurde von den Schamanen vertrieben. Sie
fangen Menschen und versklaven sie!“
    Maras küßte sie und sagte leise: „Ich werde jedes
deiner Worte wie einen Edelstein hüten.“
    Irgendwann erfuhren sie, daß der Küstensegler gegen
Mittag mit einer großen, wertvollen Ladung von Papier aus dem
Mark der Papyrusstauden ablegen würde. Sie bemühten sich,
jede der verbleibenden Sekunden auszunutzen.
    Die Ruderer, der Schamane und Khodaina standen neben der Planke,
als Maras Lombardi an Bord des baufälligen Fahrzeugs ging. Der
Kapitän schrie eine Reihe lauter und völlig

    unverständlicher Kommandos, die Planke flog an Land, und
knallend schlug der Wind in das dreieckige Segel.
    Maras winkte nicht; er stand, allein und mit seiner Ausrüstung
am Körper, gegen die morschen Taue über dem primitiven
Heckkastell gelehnt. Er blickte in Khodainas Augen, bis er merkte,
daß die Umrisse verschwammen.
    Die Hand, mit der er jetzt winkte, war nur noch an den
Fingerknöcheln und der Umgebung der Nagelbetten silbern.
    Der Leuchtturm wurde kleiner...
    Als Maras sich umdrehte und die Matrosen sah, die wie verängstigte
Tiere über Deck rasten und an Tauen zogen, andere in Schlingen
legten, den Anker säuberten und unter Deck verschwanden, kamen
seine Gedanken mit verstärkter Intensität zurück.
    Würde dieses Fahrzeug überhaupt die nächste
Hafenstadt erreichen?

7.
    Die Fahrt würde zunächst in einem weiten Bogen nach
Norden, dann nach Westen und wieder zurück nach Südwesten
führen. Der Küstensegler verließ niemals eine Linie,
die gerade noch im Sichtbereich des Landes verlief.
    „Wanderer Maras“, sagte der Kapitän am dritten
Tag, „ich sehe, daß du dich um mein Schiff sorgst!“
    Ein kleiner, drahtiger Mann mit einem mächtigen Schnurrbart,
der scheinbar kein Auge zutat. Er erschien zu allen möglichen
Zeiten an Deck, schrie mit seinen Matrosen und ernährte sich im
übrigem von gesalzenem Fisch und Rotwein, der rostig wie ein
Nagel schmeckte.
    „Du sprichst wahr!“ entgegnete Maras. Er saß im
Bug und beobachtete die Küste und die Klippen, die vorbeizogen.
„Ich merke, daß Wasser durch die Planken sickert. Ich
sehe, wie manche Taue gerissen sind, ich sehe auch das geflickte
Segel. Nur ein einziger Sturm, und dein Schiff sinkt mit dir, den
Männern und dem Papier.“
    Der Kapitän lachte dröhnend und warf mit einem halben
Fisch nach einem Matrosen, der im Schatten des Segels gerade
einzuschlafen drohte. Der Rand des Segels knatterte heftig.

    „He, auf die Beine, Faulpelz! Das Segel - siehst du nicht?“
Und zu Maras gewandt sagte er:
    „Das Schiff ist aus trockenem Holz. Feuchtes Holz schwimmt
nicht, das ist bewiesen. Aber trockenes Holz schwimmt. Und wenn ein
Sturm kommt... siehst du die nahe Küste?“
    Maras nickte und bewunderte die Buchten und die ausgenagten
Felsen, die sich wie Brücken über der Brandung spannten.
„Dann sind wir, husch,

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