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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenn man
ihn nicht ausgerottet hätte. Traspe war nicht nur äußerlich
versteppt und im weiten Umkreis von unfruchtbarem Land umgeben,
sondern die Wüste schien auch die Herzen ihrer Besucher zu
vergiften.

8.
    „Traspe“, murmelte der Kapitän. „Eine
faszinierende, aber böse Stadt!“
    Er lehnte neben den Ballen der großen Papyrusblätter,
die sich zwischen dem Küstensegler und dem ausgeschwungenen
Ladebaum eines Magazins stapelten. Rackhel stocherte mit einem Span,
den er aus der Reling gerissen hatte, zwischen den Zähnen und
machte eine umfassende Geste. „Du hast die Stadt kennengelernt,
Wanderer?“
    „Flüchtig!“ mußte Lombardi zugeben.
    Er fühlte sich angezogen und abgestoßen zugleich. In
dieser Stadt knisterte es förmlich. Auf anderen Planeten hätte
eine solche Siedlung Künstler und Gelehrte angezogen, wäre
Universitätsstadt geworden und Zentrum von Geist und Kultur.
Zunächst aber hatte er nur eine gewaltige Kulisse gesehen, alt
zum Teil und zugewachsen von blühenden und wuchernden

    Pflanzen, zum anderen Teil neu. Man sah deutlich, daß
ungewöhnliche Techniken des Bauens und der Dekoration entwickelt
und angewandt worden waren. Maras ahnte, daß diese Planetarier
irgendwann, vielleicht in hundert Jahren, den Sprung in die
galaktische Zivilisation ohne besondere Zusammenbrüche würden
vollziehen können.
    „Hör zu“, sagte der Kapitän und gab dem
Windenaufseher ein Zeichen.
    „Ich höre!“
    Der Kapitän zeichnete mit dem Holzspan, den er bisher
zwischen den Lippen gehalten hatte, eine Figur in den Sand, die wie
ein Tierkopf auf langem Hals aussah. Er machte dort, wo die Spitze
der „Nase“ war, ein Kreuz.
    „Hier ist Traspe.“
    Dann machte er ein weiteres Kreuz an der Stelle des ersten „Ohres“
und sagte leise im Verschwörerton:
    „Und hier ist AI Cur-Sura. Etwa so weit von Traspe entfernt
wie Traspe von der Deltastadt. Wenn der Mann an der Winde den
vorletzten Packen Papier hochziehen läßt, wird er ihn auf
eines der kleinen Boote dort absetzen. Du folgst dem Boot auf dem
Uferweg. Laß es nicht aus den Augen!“
    Maras wollte eine Frage stellen, aber der Kapitän hob die
Hand und sprach konzentriert weiter.
    „Später. Vergiß nicht: Du darfst das Boot nicht
aus den Augen lassen. Du folgst ihm bis zu einem einsamen
Felsenstrand. Dort liegt im Versteck ein Tsunamireiter. Sie werden
dich natürlich sofort fassen, und dann sagst du ihnen:
    Im Übrigen glauben alle aufrechten Männer unter dem
Licht Bragmardos, daß die Prächtige Stadt vernichtet
werden müsse. Wiederhole, aber leise!“
    Verblüfft gehorchte Maras.

    „Gut!“ Rackhel nickte. „Dann fragen sie dich,
woher und wohin. Sage es ihnen, sage die Wahrheit. Und dann wirst du
warten müssen.“
    Lombardi griff nach der Schulter des Bärtigen und drängte:
„Ich kann nicht warten! Ich bin einer dieser aufrechten Männer.
Du weißt, was auf dem Spiel steht.“
    Der Kapitän lächelte dünn. Er war plötzlich
wie verwandelt. Ein Mann, der nichts mehr von der lärmenden,
aufdringlichen Fröhlichkeit an sich hatte, sondern der von
Sorgen und gefährlichen Geheimnissen geplagt wurde. Jemand mit
der Menge der Verantwortung, die Leute wie die Schamanen oder Dener
Ashmole, das Vorbild Maras', kennzeichneten.
    „Du kannst auch versuchen, mit einem Küstensegler von
Stadt zu Stadt zu springen. Bis AI Cur-Sura dauert es im günstigsten
Fall zwölf oder fünfzehn Tage und Nächte. Wenn ihr
aber eine Tsunami erwischt, und alles deutet darauf hin, dann bist du
morgen dort. Du kannst also ein Dutzend Tage auf die Tsunami warten.“
    Lombardi bohrte den Blick eindringlich in die dunklen Augen des
Kapitäns.
    „Hat dir Aparol gesagt, worum es geht?“
    „Würde ich dich sonst dieser Gefahr aussetzen?“
fragte Rackhel. Einer der Männer, die in dem bezeichneten
kleinen Boot saßen und schweigend ins Hafenwasser starrten,
richtete sich auf und winkte Rackhel zu. Rackhel machte verstohlen
ein Zeichen und deutete auf Lombardi. Der Mann nickte.
    „Geh nun, Bruder“, murmelte der Kapitän. Seine
Stimme war weich und behutsam geworden. „Denke an Aparol und an
Khodaina. Wir alle gehören zusammen. Auch die Tsunamireiter.“
    Lombardi sagte entschlossen:

    „Ich verstehe nichts von allem, Rackhel, aber ich vertraue
dir. Sage ihnen allen in meinem Namen Dank.“
    „Ja. Das werde ich tun. Und tue du, was dir die Botschaft
aufgetragen hat!“
    „So ist es!“
    Sie tauschten einen kräftigen Händedruck. Lombardi
vergewisserte

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