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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fest. „Das ist die Wahrheit.
Jedes Jahr machen sie zwei oder drei solche Jagden. Aber bald ist es
aus mit dem Reichtum Traspes und seiner vierzigtausend Bürger.“
„Warum?“ fragte Lombardi und konnte die Antwort erahnen.
„Weil es in weitem Umkreis keine Ducrot mehr gibt. Sie sind in
der Gefangenschaft oder tot. Aber noch niemals hat jemand gehört,
daß sie sich in der Gefangenschaft vermehrt hätten.“
Lombardi fragte, von dunklen Ahnungen erfüllt, weiter:
    „Und du sagtest eben, man könne sich dort auch langes
Leben kaufen.
    Was geschieht in einem solchen Fall?“
    Listig grinste der Kapitän und sagte:

    „Das ist ganz einfach. Die Leute von Traspe haben
wunderschöne Gärten. Diese Anlagen werden streng bewacht.
Und wer zahlt, darf Tee aus Blütenblättern trinken, dort,
in den kleinen Häusern. Oder kann feinste Salate mit Palmspitzen
essen. Oder neuen Palmwein trinken. Oder Palmenmark, lecker
zubereitet.
    Wer wenig zahlt, darf an den harten Schuppen lutschen.“
    „Und was sagt der Schamane dazu?“ fragte Maras streng.
Er glaubte es noch immer nicht ganz.
    Der Kapitän breitete die Arme aus und machte eine Geste, die
im gesamten Universum bekannt zu sein schien. Ich kann an allem
nichts ändern, sollte sie heißen oder, das Leben ist
mannigfach, und wer kann schon sagen, was richtig und was falsch ist?
    „Was sagt ein Mann, der den ganzen Tag von Palmwein
berauscht ist und nachts von den wunderschönen Mädchen von
Traspe?“ erwiderte Rackhel eindeutig.
    „Bei Dherra!“ murmelte Maras. „Welch eine
Stadt!“
    Der Küstensegler nahm bei gutem achterlichen Wind Kurs auf
Traspe. Sie glitten am Feuer vorbei und sahen jetzt die kleinen und
großen Boote, die sich an der Jagd auf die fast wehrlosen
Raubkatzen beteiligten. Sie fuhren an den duftenden Parks voller
grüner und mächtiger Palmen vorbei, in denen es mit
Sicherheit keine Hoorr gab. Sie erreichten endlich, nach einer
abenteuerlichen Reise, den Anfang dieser bemerkenswerten Stadt. Sie
alle in Traspe hatten gemerkt, daß es sich ohne Moral besser
und reicher leben ließ. Und deshalb töteten sie einerseits
die Garantien für ihr Weiterleben, die Ducrot, und andererseits
verkauften sie genau das, was der Rest der Planetenbevölkerung
noch niemals hatte bezahlen müssen - gesunde Palmen.
    Korrupt, aber wirkungsvoll.

    Unmoralisch, widerlich, nicht lebensfähig auf längere
Zeit, aber die Stadt war schön. Das zeigte sich bereits an den
Bauten entlang der langen Hafenanlagen. Sie waren stilrein und
prunkvoll. Die Menschen gingen mit glücklichen Mienen spazieren
und betrachteten mit vorsichtiger Neugierde und deutlicher Skepsis
die heruntergekommene Dschunke. '
    „Jedenfalls werden sie zahlen müssen!“ sagte
Rackhel heiter.
    „Das Papier, meinst du?“ fragte Maras zurück und
warf einem lässig heranschlendernden Hafenarbeiter ein Tau vor
die Brust.
    „Das meine ich. Und für dich, Retter meines Schiffes,
weiß ich einen schnellen und unsicheren Weg, um nach AI
Cur-Sura zu kommen, der Stadt des Mondes.“
    „Einen unsicheren Weg?“
    „Natürlich“, sagte der Kapitän und
vollführte in Richtung einer vorbeistolzierenden Hafendirne eine
wollüstige Geste.
    „Ich verstehe nicht!“ sagte Maras ungeduldig. „Was
meinst du?“
    Der Kapitän zwirbelte seinen Bart, machte mit den Lippen ein
schnalzendes Geräusch und rief lachend:
    „Nach dem Ausladen, schönste aller Blumen, lade ich
dich ein!“
    Sie kicherte grell und ging weiter. Rackhel wandte sich an
Lombardi und sagte in plötzlichem Ernst:
    „Nur ein Narr würde glauben, daß der Schamane
dieser Stadt dir helfen würde, zur Stadt des Sprechenden
Schreins zu kommen. Keine Spur davon. Ich habe lange mit Aparol
gesprochen. Er liebt dich wie einen Bruder, und ich schulde ihm viel.
Warte, bis ich Zeit habe. Dann bringe ich dich zu meinen Freunden. Es
sind wilde Gesellen und gänzlich ohne Manieren, aber sie werden
dich nach AI Cur-Sura bringen. So sicher, wie ich den schönsten
Bart aller Meere habe.“

    Nach einem langen und außerordentlich skeptischen Blick auf
Rackhels Bart entschloss sich Maras Lombardi zu einem kurzen Rundgang
durch die Stadt. Er zog das Messer, schaltete den Paralysator ein und
schob die Waffe in den Ärmel seiner Jacke.
    Vor seinen Schritten erwachte Traspe. Eine faszinierende Stadt.
Sie schwamm geradezu in Luxus. Hier herrschte uneingeschränkt
das Geld. Vielmehr die weißen, silbernen und purpurnen
Hornscheiben des Ducrot, der die Hoorr fressen würde,

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