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PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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krank werden wie in ihrem Stamm, wo die
Regenfluten ganze Felder wegspülten nd sie irgendwo wieder
ablagerten.
    Das Doppeltor schob sich zwischen den Palmen hervor.
    Noch fünfzig Doppelschritte des Tieres, dann hielt das Ormel
von selbst an. Aroide befand sich vor dem reifachen Tor der
Prächtigen Stadt. Sie hob den Reitstab und schlug mit dem Knauf
gegen das Metall der Torflügel.
    "Schläft hier alles?" rief sie laut.
    Das Pochen hallte in geheimnisvollen Innenhöfen wieder.
Nichts geschah. Aroide erhob sich in den Steigbügeln, beugte
sich über den Hals des Tieres und hämmerte mit aller Kraft
gegen die übereinander genieteten Metallplatten.
    "He! Öffnet! Ihr Schläfer! Wollt ihreine Frau in
derWüste verdursten lassen? Öffnet, Kerle!"
    Sie schrie durchdringend, und das Hämmern klang wie
Donnerzwischen den weißen Mauern wider. Dann setzte sie sich
wieder und wartete.
    Schließlich hörte sie undeutliche Stimmen, Schritte
näherten sich. Dann ein summendes Geräusch, das in Zischen
überging. Weitere Augenblicke verstrichen. Es öffnete sich
in Augenhöhe ein schmaler Schlitz in der äußersten
Pforte. Eine Männerstimme fragte:
    "Eine Frau? Was willst du?"
    Sie brauchte sich nicht besonders anzustrengen, um müde zu
wirken. Ihr Haar, das über die Schultern fiel, hatte sie bereits
wirkungsvoll zerzaust. Sie sagte matt:

    "Einen Becher Wasser für mich, einen Trog Wasser für
das Tier. Und vielleicht eine Stelle im Stroh, wo ich schlafen kann.
Ich bin eine Ausgestoßene der Dhaurog."
    Ein grelles Licht blendete sie. Eine Lampe leuchtete in ihr
Gesicht, am Hals des Tieres vorbei, bis hinunter u den Lederstiefeln.
    "Bist du allein?"
    "Nein. Mein Ormel ist bei mir. Wir sind beide gleich
erschöpft!" sagte sie. Leises Lachen.
    "Du verdienst ein besseres Lager als das Stroh im Stall. Komm
herein." "Durch die geschlossene Pforte?"
    "Einige Schritte zurück. Ich werde sie öffnen."
    "Endlich!"
    Ein Torflügel glitt leise auf. Aroide ritt an und trabte
langsam durch die drei verschiedenen Abschnitte des Tores. Sie
schlössen sich nacheinander hinter ihr, und sie machte in der
Mauer, inmitten dersteinernen Verzierung, die Stelle aus, von der
Maras gesprochen hatte.
    Was hatte dieses Wort zu bedeuten? Troja?
    "Ich helfe dir beim Absteigen", sagte der Mann. Ein
Licht wurde gemacht, ohne daßjemand es mit Feuer entzündete.
Es tauchte die Szene vor dem inneren Teil des Tores in helles gelbes
Licht.
    "Aus dem Sattel geht es leichter als in den Sattel. Lasse
deine Finger bei dir, Mann", gab sie zurück, stieg ab, aber
ergriffseine Hand. Sie musterte den Mann, der vor ihr stand. Groß,
schlank, mit schmalem Gesicht und dunklen Augen. Sie wirkten, als
läge ein Schleier davor.
    "Danke", sagte sie. "Ich kenne nur einen Wunsch:
waschen und schlafen, ehe ich morgen weiterreite zu den Nuraghen."
    Der Mann sah sie an, nickte und sagte:
    "Ich bin Anche. Ich konnte nicht schlafen, wie meist. Da
hörte ich dein Klopfen. Um das Tier kümmern sich andere,
und du kannst in einem der leeren Räume schlafen. Morgen werde
ich mit dirzusammen essen, und dann zeige ich dir den Park. Komm!"
    Er faßte sie an der Hand und zog sie mit sich. Eine Tür
öffnete sich, zwei Männer mit vom Schlaf verquollenen Augen
kamen heraus und führten das Ormel weg. Anche zog sie über
eine schräge Rampe, durch ein Stück Park, einige Treppen
aufwärts, unter dem Vordach eines Wehrganges hindurch, über
eine -Terrasse bis zu einer weißen, zierlich geschnitzten Tür.
    "Bis morgen, Schönste!" flüsterte er und küßte
ihre Fingerspitzen. "Jemand wird kommen und dir bringen, was ich
denke, daß du brauchst."
    "Bruder!", sagte sie und küßte ihn aufdie
Stirn, "du bist zu mirwie ein Geliebter."
    "Bis morgen."
    Sie nickte. Er öffnete die Tür und deutete nach innen.
Sie ging an ihm vorbei und befand sich plötzlich in einer
zauberhaften Umgebung. Ein heller weißer Raum, er so schön
und bequem eingerichtet war, wie sie es noch niemals

    erlebt hatte. Der Mann ging weiter, entzündete zwei kleine
Lampen und sagte entschuldigend:
    "Du mußt sie ausblasen, wenn es zu hell ist."
    "Das ist allerorten üblich!" sagte sie und sah ihm
nach, wie er den Raum verließ und die Tür hinter sich
schloß. Ein merkwürdiges Zimmer, ein merkwürdiger
Mann, und das Innere der Prächtigen Stadt war nicht minder
staunenswert. Aroide ging zum Fenster und sah nach den Sternen. Sie
hatte noch Zeit, bisjener deutlich sichtbare, leicht gelb flimmernde
Stern im Glanz von Arzachena

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