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PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufgegangen war. Etwa zwei Stunden, so
hatte Maras gesagt.
    Aroide entledigte sich der Reitkleider, badete ausgiebig und
verschwendete dann eine Stunde für ihre Schönheit.
    Schließlich, als die Zeit knapp wurde, zog sie aus dem
Stiefel ein kleines röhrenförmiges Gebilde heraus. Sie
drückte auf den ersten Stift. Mit einem leisen Fauchen füllte
sich eine Kugel, dehnte sich mehr und mehr aus, bis sie etwa doppelt
köpf groß war.
    Aroide schob den Vorhang zur Seite, sah abermals nach den Sternen
und drückte den zweiten Knopf. Dann ließ sie den Ballon
los, deraugenblicklich zu steigen begann. Es dauerte etwa eine Minute
lang, bis derZeitzünder reagierte und sich die Leuchtkugel
entzündete.
    "Ein schönes Licht!" flüsterte sie, als sich
in fünfhundert Metern Höhe eine rote Kugel aufblähte,
fünfSekunden lang leuchtete und dann jäh erlosch. Es war
das Signal.
    "Ob es jemand aus der Stadt gesehen hat?" fragte sie ich
leise.
    Sie lauschte nach draußen; keine Schritte, keine Rufe, kein
Klirren von bewaffneten Männern und deren Rüstungen.
    Sie machte aus einem Teil ihrer Kleidung ein Bündel und
drehte die Decken und Kissen derLiege so, daßjemand,
derzufällig hineinsah, glauben mußte, das Mädchen
schlafe.
    Dann huschte sie hinaus und wartete, Maras Zauberdolch in der
Hand, im Schatten. Sie sah hinunter, suchte sich genau den Weg aus,
den sie laufen mußte. Sie wartete auf das Signal, das ihr"
Maras Lombardi geben würde. Lombardi erwachte. Erfühlte
sich todmüde, zerschlagen, mit schmerzenden Muskeln und
flatternden Nerven. Sein Gaumen schmeckte wie Morast, die Zunge
schien aus Leder zu bestehen. Er konnte sich nicht rühren und
wurde leicht hin und her geschaukelt.
    "Was ist... wo bin ich?" ächzte er.
    Keine Antwort.
    Er öffnete die Augen und sah - nichts. Dann schälten
sich aus der Schwärze winzige Lichtpunkte. Sterne? dachte
Lombardi. Wenn es Sterne sind, dann lebe ich noch. Er erschrak.
    "Nein! Nicht schon wieder!" stöhnte er. Und dann,
lauter: "Corsalis!"
    "Dherra sei Lob! Du bist aufgewacht!"

    Die Bewegungen wurden langsamer, das Schaukeln ließ nach.
Lombardi hörte heisere Befehle, verstand sie aber nicht. Er hob
mühsam den Kopf und fand sich in einer dicken Decke, die hinter
dem Kopf und über den Füßen zusammengebunden und in
den Ecken eines Koumura-Tragekorbs befestigt war. Corsalis kletterte
aus dem Sitz, und Rass hielt die Zügel fest. Der Koumura stand
still.
    Corsalis beugte sich über Lombardi und fragte rauh:
    "Du Wahnsinniger! Fällt einfach um und wird ganz
silbern... sieh, die Farbe läßt schon nach. Du hast schon
wieder braune Stellen. Wie fühlst du dich, Freund?"
    "Wie weggeworfen!" sagte Maras und holte tief Luft.
Langsam klärten sich die Nebel vor seinen Gedanken. Die Augen
und Ohren funktionierten schon wieder richtig; er erkannte den
schwerbewaffneten Dap.
    "Hier, trink!"
    Daph schnitt die Seile der provisorischen Hängematte durch,
und Maras rutschte langsam aufdie Füße.
    "Was ist das?"
    "Irgendein Schnaps der Wüstenmenschen. Er soll Tote
aufwecken. Er ist von Rass. Trink!"
    Maras schluckte eine große Menge dieses Schnapses. Er rann
wie warmes Wasser die Kehle hinunter. Dann begann sich eine
stechende, brutale Hitze in seinem Körperauszubreiten.
Schleimhäute wurden gefühllos, die Augen tränten, und
in den Ohren rauschte es. Der Herzschlag begann zu hämmern.
Maras wurde geschüttelt, während Corsalis ihn vorsichtig
aufdie Füße stellte. An ihnen rauschte wie ein Strom eine
unübersehbare Schar Koumura Takor vorbei.
    "Verdammt sei der Schnaps!" fauchte Maras. Aus seinem
Mund schienen Flammen zu schlagen. Er war vorübergehend blind,
aber der Kopfschmerz verschwand blitzartig.
    "Das ist meine Rache für den Faustschlag!" sagte
Rass't Kouissi laut. "Aber du bistwiederbei Sinnen!"
    "Wir rechnen später ab, hinkender Sperber!" keuchte
Maras zwischen einzelnen Hustenanfällen. "Aroide!
    Was ist passiert?"
    "Alles!"
    "Was, zum Satan!" rief Maras.
    "Die rote Leuchtkugel erschien. Wir rannten sofort los. Dort
vorn halten sie bereits und klettern aus den Sätteln. Jetzt wird
sich beweisen, wie gefährlich es ist, einer Frau zu trauen."
    Maras kletterte, von Corsalis gestützt, nach vorn in den
Sitz. Der Häuptling blieb hinter ihm stehen und klammerte sich
an der Lehne fest.
    "Los! Weiter!"
    "Sie muß das Tor aufmachen! Sonst gibt es ein Blutbad!"
sagte Maras. Er dachte an alles gleichzeitig: an das Mädchen, an
die Kombination des

    Torschlosses, an Ul Kaest und

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