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PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wüste ge- wohnt waren.
    "Die Wehrgänge sind leer! Wir bringen die Gefangenen!"
    Überall wehten die Stammeszeichen; kleine Wimpel, die man an
den Schäften der Lanzen befestigt hatte.
    "Bringt die Frauen hierher!"
    Eine seltsame Prozession begannjetzt. Aus allen Richtungen führten
Krieger die Frauen zusammen. Es fanden sich etwa fünfzig Mädchen
und junge Frauen, die allesamt den Eindruck machten, als schliefen
sie noch halb. Es sah geisterhaft aus, als aufTerrassen, Treppen,
Rampen, Ausgängen und Vorplätzen weißgekleidete
Gestalten die Mädchen in allen Stadien des Angekleidetseins
heranführten. Irgendwo erklang das Klappern von Weingefäßen.
    "Die Männer! Hierher, in das leere Magazin!"
    Sie hatten über den Stallungen einen riesigen leeren Raum
entdeckt, in dem vor kurzer Zeit noch Vorräte gelagert waren.
Andere Krieger trugen die Bewußtlosen zusammen und legten sie
aufdem Steinboden ab. Einige Wunden wurden versorgt.
    "Wo-ist der Sternenwanderer?"
    "Niemand hat ihn gesehen!"
    Langsam kehrte Ruhe ein. Man öffnete Weinfässer, und
hier und dort wurden wertvolle Gegenstände gestohlen. Eine
weitere Stunde war vergangen. Weder Corsalis noch Aroide, weder Maras
noch Rass wurden gesehen, und mit ihnen die fünfzig Krieger.
Bleich kroch ein Morgen herauf.

    "Geht! Sucht sie!"
    "Wo sollen wir suchen?" antworteten die Angesprochenen.
    "Überall!"
    Es gab keine Gegenwehr mehr. Die Prächtige Stadt war fest in
der Hand der Söhne derWüste. Jetzt konnte man wieder klar
denken, Atemholen und Wein trinken, den es hier in Hülle und
Fülle gab. Man entdeckte auch das LagerderWaren, die im Laufvon
Jahren den reisenden Händlern gestohlen worden waren, deren
Karawanen man überfallen hatte. Die ersten kleinen Dramen
spielten sich ab, als die Wüstenkrieger mit ihren "Gefangenen"
sprachen, mit ihren Bräuten, Frauen, Söhnen und Brüdern.
    Sie wurden nicht erkannt.
    Dieserwahnsinnige Herrscher, so sprach es einer der Unterführer
aus, hatte ihnen die Erinnerung an ihrfrüheres Leben genommen.
Sie bestand auch dann nicht mehr, wenn das Mädchen oder derjunge
Mann vor einem halben Jahr geraubt worden war.
    "Bei Dherra!" sagte einer. "Es war Zeit, daß
uns Maras zum Krieg sammelte. Es warwirklich Zeit!"
    Die Nacht verging. Eine kraftlose Sonne schien, noch unsichtbar,
hochzusteigen. Die ersten Krieger hoben die Köpfe, als sie die
verzerrten, vom Morgenwind halb verwehten Klänge hörten.
War es die Wüste, die da sang? War es der Wind in den
Palmenschäften?
    "Bragmardo soll leuchten!" schrie Corsalis und lehnte
sich gegen die steinerne Wand. "Ich kann nicht mehr. Pause!
Wohin führst du uns, Maras?" Maras gab keuchend zurück:
    "Wenn es sein muß, in die Unterwelt!"
    Rass kaute auf seiner Unterlippe und murmelte:
    "Meine Krieger, dort draußen. Was werden sie tun? Sind
sie geschlagen, von dem Ding, das Blitze schleudert, allesamt
getötet? Oder waren sie siegreich?"
    "Siegreich!" sagte Aroide. "Siegreich wie die
dreißig Männer hier hinter uns!" Ein wilder,
verschwitzter Haufen, der sich hier versammelte.
    "Wir haben nur einen Weg vor uns - dorthin. Geradeaus!"
rief Lombardi aus. Er setzte sich auf den Stein und atmete
konzentriert ein und aus. Langsam beruhigten sich seine aufgeregten
Nerven. Der Herzschlag raste nicht mehr. Sie waren die Spirale nach
unten gerannt. Hier gab es noch einen kurzen Kampf mit drei Männern,
von denen zwei alte Raumanzüge getragen hatten. Die Verteidiger
lagen jetzt, bewußtlos und gefesselt, weiter oben in dem
steinernen Schneckenhaus. Sie waren an einerAnzahl von Räumen
vorbeigekommen, die alle leer waren. Werkstätten, kleine
Magazine, sanitäre Räume, einige, in denen Maschinen liefen
und Wasser pumpten und Heizungskessel betrieben.
    Jetzt standen sie alle aufeinem runden Platz, dessen Boden und
Mauern aus Bruchstein bestanden. Vor ihnen erstreckte sich ein
langer, schmaler

    Korridor, an dessen Ende ein rötlich-braunes Licht
schimmerte. Es spiegelte sich aufdem glänzenden Boden.
    "Was nun, Maras?" fragte Corsalis.
    "Wir haben jenen Mann, den du Ul Kaest nennst, nicht
gefunden!" knurrte Rass und trocknete seine Handflächen an
der Hose ab. Derweiße Mantel warzerknittert und schmutzig.
    "Vielleicht haben die anderen Krieger ihn gefangen. Ich
mußjedenfalls in einem bestimmten Raum ein bestimmtes Gerät
finden!" beharrte Maras. Erwar dem entscheidenden Augenblick
noch niemals so nahe gewesen. Er wußte, daß ihn der
Zufall in den nächsten Sekunden vor die Schalttafel

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