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PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet

PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet

Titel: PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufnahmen.
    Ganz das Gegenteil schien jedoch der Fall zu sein.
    Als wir auf Rufweite herangekommen waren und weiter aufholten,
bückte sich der einsame Seefahrer plötzlich und richtete
ein Gewehr auf uns. Wenigstens nahm ich an, daß es ein Gewehr
war, bis ich eines Besseren belehrt wurde.
    Aus der Mündung kam ein schmaler, greller Feuerschein, und im
gleichen Augenblick begann unser oberstes Segel zu brennen.
    Das alles geschah so blitzschnell und überraschend, daß
wir keiner
    Bewegung fähig waren, aber dann kam mir die Erleuchtung.
    >Das Gewehr, Ra, schnell! Das ist ein Scienter!<
    Es war mir klar, daß er mit seinem Energiespucker unser Boot
vernichten konnte. Vielleicht wurde er vorsichtiger, wenn er merkte,
daß auch wir bewaffnet waren. Aber vorher versuchte ich, mich
mit ihm zu verständigen.
    >Lassen Sie den Unsinn, Scienter!< brüllte ich zu ihm
hinüber. >Wir wollen Ihnen höchstens helfen, wenn Sie
Hilfe benötigen. Wir sind von Westland. Wohin wollen Sie?<
    Statt einer Antwort feuerte er ein zweites Mal, diesmal etwas
tiefer. Einige Seile verbrannten, die Segel sackten schlaff in sich
zusammen. Nun wurde es Zeit, etwas zu unternehmen, denn wir verloren
merklich an Fahrt.
    Ra reichte mir das entsicherte Gewehr. Ich zielte genau und
drückte ab. Die Kugel splitterte ein Stück Holz aus den
Floßbalken, genau neben dem Fuß des Fremden. Ich
repetierte und jagte die zweite Kugel in das kleine Holzhaus.
    >Der nächste Schuß trifft Sie!< rief ich warnend.
    Der Fremde ließ sich nicht beirren. Er hob seine Waffe.
    Ehe er feuern konnte, schoß ich erneut. Ich traf das rechte
Bein, der Fremde stieß einen Schrei aus und ließ die
Waffe fallen. Sie rutschte über Bord und versank im Meer.
    Inzwischen hatte Habert die Segel ausgebessert, und wir kamen
wieder schneller voran. Schon konnte ich das Stöhnen des
Verwundeten hören, der auf seine Holzhütte zukroch. Da ich
befürchten mußte, daß er noch eine zweite Waffe
besaß, war Eile geboten. Aber wir mußten warten, bis wir
nahe genug herangekommen waren.
    Mit einem Satz sprang ich auf das Floß, als wir dicht neben
ihm waren. Ra befestigte gleichzeitig ein Tau an einem seiner Balken,
damit wir es nicht verlieren konnten.
    Der Scienter blieb liegen und sah mir ruhig entgegen. In seinen
Augen war keine Furcht, nur Trotz und hilflose Wut über seine
Niederlage.
    >Warum haben Sie auf uns geschossen, das war unnötig?!
Lassen Sie mal sehen.<
    Ich untersuchte ihn. Glatter Durchschuß, also weiter nicht
gefährlich. Wir hatten Segeltuch genug, um ihn verbinden zu
können.
    >Ich will nach Westland<, stöhnte er, geschwächt
durch den Blutverlust.
    >Na, wir doch auch! Wozu also das Ganze? Kommen Sie, ich bringe
Sie aufs Boot. Dort können wir Sie verbinden.<
    >Und das Floß?<
    >Vorläufig behalten wir es im Schlepptau.<
    Xanter half mir, den Verwundeten auf unser Boot zu schaffen. Wir
legten ihn in die Kabine, und während Haber ihn verband,
durchsuchte ich das Floß und die Hütte. Ich fand nur
Lebensmittel, Konserven, einige mir unbekannte Gerätschaften,
die ich mitgebracht habe, Wasservorräte und andere
Kleinigkeiten, die man für eine solche Reise benötigt.
Keine Waffen.
    Wir ließen das Floß schwimmen, damit unsere Fahrt
nicht weiter gehemmt
    wurde. Unser Gefangener schlief die ganze Nacht hindurch, er mußte
sehr erschöpft gewesen sein, aber als er am anderen Morgen
erwachte, war er vernehmungsfähig.
    Er sagte nicht viel, sosehr ich ihn auch bedrängte, mir zu
verraten, was ihn auf den Ozean hinausgetrieben hatte. Nur soviel
konnte ich aus ihm herausholen: Er war von der Insel geflohen, weil
er dort gegen die bestehenden Gesetze verstoßen hatte. Die
Überwachungsstationen hatte er getäuscht und war unentdeckt
geblieben. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, aber
schließlich ist er auch ein Scienter. Er wollte nach Westland
und war fest entschlossen, nur unseren Behörden Bericht zu
erstatten.
    Besser ausgedrückt: er ist entschlossen dazu!
    Er wartet in der Kabine meines Bootes auf die Erlaubnis, vor dem
Rat erscheinen zu dürfen.«
    Rabolt konnte nicht mehr weitersprechen.
    Die Erregung im Ratssaal war so groß geworden, daß
niemand mehr verstehen konnte, was der andere sagte. Buru Khan hatte
Rabolt am Arm gepackt und redete auf ihn ein, aber der Seefahrer
blieb stehen und gab keine Antwort. Er genoß den Augenblick
seines größten Triumphes.
    Noch nie war es gelungen, einen Scienter zu fangen.
    Rabolt gab Xanter, der unbemerkt neben der

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