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PR TB 114 Sternenlotus

PR TB 114 Sternenlotus

Titel: PR TB 114 Sternenlotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fühlen.
    „Wenn Sie sagen, ich habe mich dafür zur Verfügung
gestellt, dem Geheimnis des Sternenlotos auf die Spur zu kommen, und
damit meinen, daß ich mithelfe, einen Beweis für die
Gefährlichkeit dieser Blume zu finden, dann unterschieben Sie
mir etwas, das gegen meine Überzeugung und mein besseres Wissen
geht“, erklärte Mory, ohne Atem zu schöpfen. Nach
einer kurzen Pause fuhr sie fort: „Lordadmiral Atlan ist ein
unverbesserlicher Pessimist, der in jedem Volk einen Feind der
Menschheit sieht und jede Aktion Andersdenkender als Aggression gegen
das Solare-Imperium aburteilt. Dieses krankhafte Mißtrauen
färbt natürlich auf seine Spezialisten ab, und es führt
so weit, daß Leute grundlos angefeindet werden, die vielleicht
nichts Verwerflicheres im Schilde führen, als anderen Freude zu
bereiten, indem sie ihnen Blumen schenken.“
    Diesen Worten folgte betroffenes Schweigen.
    „Das mag so sein, aber es gibt auch eine andere
Interpretation für die Geschehnisse“, sagte Annemy nach
einer Weile. „Die USO muß das Schlimmste annehmen und,
davon ausgehend, ihre Nachforschungen anstellen. Das Mißtrauen,
das Sie Lordadmiral Atlan und uns vorwerfen, ist eine der
Voraussetzungen für das gute Funktionieren der USO. Und was den
Sternenlotos betrifft, bin ich überzeugt, daß sich das
Mißtrauen als berechtigt herausstellen wird.“
    In diesem Moment kam Subleutnant Ropetta zurück, und
Hauptmann Phramot hoffte, daß sich mit seiner Rückkehr die
angespannte Situation verflüchtigen würde. Denn nun hatte
Klacktons Unterbewußtsein wieder eine lohnende Zielscheibe für
seine Attacken.
    Ropetta hatte kaum Platz genommen, als der Bedienungsroboter die
Nachspeise servierte: Voljeha-Muscheln. Diese Riesenmuscheln waren so
groß wie eine Männerhand und wurden mitsamt der Schale
serviert, die zum Gegensatz von irdischen Muscheln auch nach dem
Kochen geschlossen blieb. Um an das zarte Fleisch heranzukommen,
mußte man erst die harte Schale mit einer speziellen Zange
knacken.
    Klackton, keineswegs ein Gourmet, sondern eher einfacher
Hausmannskost verschrieben und mit der Behandlung solcherart
exotischer Delikatessen nicht vertraut, ging die Riesenmuschel
unbekümmert mit Messer und Gabel an.
    Es entspann sich auf seinem Teller ein Kampf, den die
Voljeha-Muschel in erster Runde für sich entschied. Die
widerstandsfähige Schale wehrte erfolgreich alle Versuche ab,
sich von der Gabel aufspießen und vom Messer teilen zu lassen.
Nach einer Minute wurde Klackton des zermürbenden Hin und Her
müde und holte mit der Gabel zum alles entscheidenden Stoß
aus. Obwohl er die Gabel mit aller Kraft auf die Muschel
hinunterstieß, widerstand die Schale auch diesmal.
    Doch Klacktons Versuch blieb nicht ohne Wirkung. Die Riesenmuschel
machte sich selbständig, flitzte wie ein Geschoß durch die
Luft und - wie könnte es anders sein - prallte gegen Ropettas
Schläfe. Der Subleutnant streckte alle viere von sich, und sein
Geist versank in die erlösende Ohnmacht.
    Der Kampf Klackton gegen Voljeha-Muschel hatte aber noch eine
zweite Auswirkung.
    Mory Rhodan-Abro sprang mit einem Röcheln von ihrem Sessel
und taumelte einige Schritte zurück. Sofort waren zwei
Spezialisten bei ihr und stützten sie.
    „Ich ertrage den Gestank nicht mehr“, sagte Mory
schwer atmend und blickte Klackton anklagend an. „Die Nähe
dieses... dieses Individuums bereitet mir Übelkeit.“
    Während Mory in Begleitung der beiden Spezialisten die
Offiziersmesse verließ, hockte Klackton. zusammengekauert im
Sessel und wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Er
dachte keine Sekunde daran, daß sich Mory Rhodan-Abro ihm
gegenüber zumindest seltsam verhalten hatte, sondern suchte die
Schuld allein bei sich.
    Und das taten auch die Spezialisten, ebenso wie Kommandant Erno
Phramot.
    *
    Klackton hatte Herzklopfen und weiche Knie, als er Morys Kabine
erreichte. Er hatte diesen Gang lange aufgeschoben und es sich immer
wieder anders überlegt, war aber schließlich zu der
Einsicht gekommen, daß es ihm nicht erspart blieb, sich bei der
Frau des Großadministrators zu entschuldi
    gen. Er hatte sich ihr gegenüber benommen wie ein Tölpel,
wie ein Flegel. Er hatte ihr sittliches Empfinden verletzt, sie
gedemütigt und... und...
    Jedenfalls mußte er sich bei ihr entschuldigen.
    Andererseits - wenn er es sich recht überlegte, hatte sie
anfangs nichts an ihm auszusetzen gehabt. Sie war über seine
Tolpatschigkeit nicht erzürnt, stieß sich nicht an

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