PR TB 114 Sternenlotus
ist, aber noch nicht beantwortet“, sagte
Annemy.
„Wir haben Spuren gefunden, die in die Blumenplantagen
fahren“, antwortet Major Launghit, „so daß wir mit
Sicherheit annehmen können, daß sie sich dorthin
zurückgezogen haben.“
„Haben Sie über das Schicksal der Besatzung der
EXZENTRIK wenigstens mehr als nur bloße Vermutungen?“
erkundigte sich Annemy spöttisch Major Launghit überhörte
ihren Spott großzügig und sagte:
„In diesem Fall stellen sich die Nachforschungen besonders
schwierig. Sind Sie über die Vorgeschichte informiert? Nein?
Dann werde ich sie Ihnen erzählen, damit Sie sich ein Bild von
den Schwierigkeiten machen können, mit denen wir zu kämpfen
haben.“
Er räusperte sich, dann fuhr er fort:
„Vor einem halben Jahr erreichte Terra ein Funkspruch von
der Hundertsonnenwelt, in dem das Zentralplasma die Menschheit um
Unterstützung bat. Es ersuchte Perry Rhodan, auf der
Posbi-Industriewelt Pharadisa nach dem Rechten zu sehen. Bekanntlich
haben die Posbis auf Pharadisa, ähnlich wie auch auf Everblack,
eine mächtige Industrie aufgezogen, mit Fertigungsanlagen für
Roboter und Brutstätten für das Zentralplasma. Doch in dem
Funkspruch von der Hundertsonnenwelt wurde behauptet, daß auf
Pharadisa die Produktion des Zentralplasmas eingestellt worden sei.
Jedenfalls würden von Pharadisa nur Roboter ohne entsprechende
Plasmazusätze geliefert. Da auch die Entsendung von Schiffen mit
Matten-Willys und Posbis keine Lösung des Rätsels brachte,
wandte sich das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt an die
verbündeten Terraner um Hilfe. Die USO schickte ein Schiff nach
Pharadisa, nämlich die EXZENTRIK.“
„Glauben Sie, daß diese Vorgeschichte etwas mit dem
Verschwinden der Männer von der EXZENTRIK zu tun hat?“
erkundigte sich Annemy.
Der Major schien verblüfft.
„Nein. Ich erzählte sie nur, um Ihnen ein abgerundetes
Bild zu verschaffen.“ Er lächelte plötzlich. „Wir
haben noch etwas Zeit, deshalb möchte ich Ihnen nicht
vorenthalten, wie die Posbis zu Pharadisa kamen. Eines Tages trat ein
Springerpatriarch an Reginald Bull, den Chef der Explorerflotte,
heran und bot ihm einen erdähnlichen Planeten zum Verkauf an. Da
es sich um eine Welt mit menschenfreundlichen Umweltbedingungen
handelte und die Ergebnisse einer dreimonatigen Untersuchungsreihe
durchwegs positiv verlaufen waren, überlegte Reginald Bull nicht
lange und kaufte Pharadisa für die Menschheit um einen, wie er
glaubte, angemessenen Preis. Nach einer nochmaligen und eingehenderen
Überprüfung durch die Explorerflotte stellte sich jedoch
heraus, daß der Planet für eine Besiedlung durch Menschen
nicht geeignet war. Der Grund dafür war die Hyperstrahlung der
Sonne, die sich auf die menschlichen Gene verheerend auswirkte und zu
schrecklichen Mißbildungen bei den Neugeborenen führte. Da
Pharadisa für die Menschheit wertlos geworden war, schenkte man
den Planeten den Posbis. Der Springerpatriarch aber hatte sich mit
den Milliarden, die er für einen praktisch wertlosen Planeten
erhalten hatte, aus dem Staub gemacht, ha, ha!“
Nur Klackton stimmte in das Lachen des Majors ein. Aber auch er
verstummte sofort wieder, als er Annemys zurechtweisenden Blick
spürte.
„Haben Sie noch einige Anekdoten über Pharadisa parat,
oder kommen Sie jetzt zum Wesentlichen?“ erkundigte sich Annemy
spitz.
„Ich werde mich kurz halten“, versprach Major Launghit
indigniert. „Die EXZENTRIK blieb drei Wochen auf Pharadisa,
dann startete sie zum Rückflug, erreichte Quinto-Center jedoch
nie. Einen Monat später fand man sie ein halbes Lichtjahr von
der Sonne Zepter-8 entfernt, zu deren System auch Florina gehört.
Das Schiff war verlassen, die Beiboote fehlten. Eine genaue
Durchsuchung
ergab außerdem, daß sämtliche
Untersuchungsergebnisse über Pharadisa verschwunden waren; die
Mannschaft muß sie mitgenommen haben, als sie sich mit den
Beibooten absetzte. Die Antwort auf die Frage, wohin die gesamte
Mannschaft der EXZENTRIK verschwunden war, machte man sich leicht. Da
Florina der nächste von Menschen besiedelte Planet war, nahm man
es als ziemlich sicher an, daß sie hier auf der Blumenwelt
untergetaucht waren. Aber ich kann das nicht glauben. Denn wenn es so
wäre, hätten wir zumindest die eine oder andere Spur finden
müssen, nicht wahr? Doch es gibt keinen einzigen Hinweis, daß
die Männer der EXZENTRIK hierherkamen!“
„Mit einem Wort, Sie haben versagt“, meinte Annemy.
Sie erwartete, daß der
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