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PR TB 114 Sternenlotus

PR TB 114 Sternenlotus

Titel: PR TB 114 Sternenlotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seitenfenster auf die Gartenstadt
hinunter, die sich 300 Meter unter dem gemächlich
dahinfliegenden Schweber ausbreitete.
    Er hatte vorher noch nie eine von Menschen erbaute Stadt gesehen,
in der Technik und Natur eine so harmonische und homogene Einheit
bildeten.
    Die Häuser waren zumeist ein- bis zweistöckig; nur
selten ragte ein Hochhaus aus der vom Planzengrün beherrschten
architektonischen Landschaft heraus. Aber selbst diese zwanzig- bis
dreißigstöckigen Häuser fügten sich in das
Gesamtbild der Gartenstadt ein. Die Mauern der Hochhäuser waren
von Kletterpflanzen umrankt, über die mit Blumen geschmückten,
stufenförmig angeordneten Terrassen fielen künstliche
Wasserfälle in die Tiefe, und auf den Dächern waren
trauerweidenähnliche Bäume gepflanzt, deren dichtbelaubte
Äste einige Stockwerke tief fielen und die Wände aus Glas
und Kunststoff verbargen.
    Florapolis war eine künstliche, von Menschen erschaffene
Landschaft, in der jedoch die Natur die Akzente setzte.
    Bei der Betrachtung dieses Idylls konnte man sich nur schwer
vorstellen, daß aus der Flora dieser Welt ein Keim sproß,
der für die hier lebenden Menschen, ja, vielleicht sogar für
die gesamte Menschheit eine Gefahr darstellte.
    Das Leben in Florapolis schien seinen gewohnten Gang zu gehen. In
den von mächtigen Baumkronen überschatteten Straßen
tummelten sich buntgekleidete Menschen, fuhren die blumengeschmückten
Elektrobile; in den Parks spielten die Kinder und saßen die
Alten, die auf diesen Kurplaneten gekommen waren, um sich einige Tage
ihres Lebensabends zu verschönen.
    Waren diese Menschen noch sie selbst? Taten sie diesen Schritt und
jene Handlung, weil es ihnen gerade in den Sinn kam - handelten sie
unter freiem Willen, oder war unter ihrer luftigen Kleidung eine
Blume verborgen, untrennbar mit ihrem Körper und ihrem Geist
verwachsen, die jeden ihrer Schritte, jede ihrer Handlungen
diktierte?
    Lebten diese Menschen noch ihr eigenes Leben, oder lebten sie nur
noch zum Wohle des Sternen-lotos?
    Klackton wandte sich vom Fenster ab und lehnte sich in seinem Sitz
zurück.
    „Ich glaube, diese Angelegenheit kann nicht mehr von einer
Handvoll Spezialisten bereinigt werden“, sagte er. „Atlan
müßte sich zu einer Großoffensive entschließen
- selbst auf die Gefahr hin, daß die Hintermänner, die den
Samen des Sternenlotos gesät haben, entkommen. Hier geht es
nicht mehr darum, die Schuldigen zu finden, sondern die Betroffenen
zu retten.“
    „Du wirst bald Gelegenheit haben, Atlan deinen Vorschlag zu
unterbreiten“, sagte Annemy zu ihm. Dann wandte sie sich dem
Armaturenbrett zu, stellte die Verbindung zum Autopiloten her und
sagte ins Mikrophon:
    „Ich möchte am Westeingang des Semiramis-Parks landen.“
    Klackton und Annemy hielten den Atem an. Sie entspannten sich
erst, als der Schweber seinen Kurs änderte, rasch an Höhe
verlor und am Fuße einer terrassenförmig angeordneten
Parkanlage landete.
    Dann verließen sie den Schweber so überstürzt, als
befürchteten sie, die Türen könnten im letzten Moment
durch einen Funkimpuls verriegelt werden. Klackton stürzte dabei
über seine eigenen Beine und fiel der Länge nach auf den
Kunststoffstraßenbelag.
    „Brova-brova“, sagte Annemy stereotyp. „Hoffentlich
stellst du dich im USO-Stützpunkt geschickter an und zerstörst
nicht den Hyperkom, bevor wir eine Nachricht an Atlan funken konnten.
Am besten wird es sein, wenn du mich die Sache in die Hand nehmen
läßt und dich unauffällig im Hintergrund hältst.“
    „Aber was ist, wenn die Stützpunktbesatzung befallen
ist?“ gab Klackton zu bedenken.
    „Wenn schon, Heldentaten erwarte ich von dir sowieso nicht“,
entgegnete Annemy mit ätzendem Spott.
    Gleich darauf tat ihr diese Bemerkung leid, weil sie wußte,
wie schwer sie Klackton traf. Aber sie konnte sich nicht dazu
überwinden, ihn durch ein paar nette Worte zu versöhnen.
    Ohne ein weiteres Wort miteinander gewechselt zu haben, erreichten
sie ein Grundstück, auf dem inmitten eines aus exotischen
Pflanzen bestehenden Gartens ein von Kletterpflanzen umrankter
Bungalow stand.

An dem schmiedeeisernen Gartentor war ein kleines, unscheinbares
Schild angebracht, auf dem zu lesen war:
    LAUNGHIT — SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSMITTEL
    Es handelte sich dabei allerdings nur um eine Scheinfirma, hinter
der sich der USO-Stützpunkt verbarg.
    Annemy drückte entschlossen die Klingel - und das
schmiedeeiserne Tor glitt wie von Geisterhand bewegt auf.
    „Rühre du

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