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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hallten
wider von dem Geräusch der Felgen. Kinder und Sklaven starrten
uns neugierig an.
    Zwei Stunden lang taumelten und stolperten wir durch die stickigen
Straßen, dann schien Marcus Vinicius sich genügend lang
gefreut zu haben. Wir wurden von seinen Männern in ein Gefängnis
getrieben, wo man uns in übelriechende Zellen sperrte, in denen
Ratten, stinkendes Stroh, Feuchtigkeit und der Abschaum aller
römischen Provinzen auf uns warteten.
    Als ich meinen Kopf drehte und mich gegen die triefende Mauer
lehnte, sah ich in das Gesicht des Syrers.
    „Askhan, verzweifle nicht. Noch haben wir unser Leben!"
sagte Ktesios.
    „Das ist immerhin etwas", murmelte ich. „Andere
haben noch weniger."
    Ich wurde müder und müder. Und hungriger. Tiefe
Verzweiflung überfiel mich.
    Mit Ausnahme des Aktivators war ich aller meiner Möglichkeiten
beraubt. Ich besaß nur noch meinen Lebenswillen, einen Rest von
Kraft rätselhafter Herkunft; ein Gefühl der Todesahnung
ergriff von mir Besitz. Ich befand mich am äußersten Ende
der sozialen Skala dieses arroganten, bösen Volkes, dieser
verschwenderischen und häßlichen Stadt. Meine Gedanken
vollführten einen wilden Totentanz, wenn ich an die Stationen
seit dem Tag des Entschlusses dachte, an dem ich meine Mission
abbrechen wollte. Hätte ich es doch getan!
    Versuche zu schlafen. Du bist schon aus übleren Situationen
herausgekommen, drängte der Logiksektor.
    Tatsächlich schaffte ich es, einzuschlafen.
    Meine letzten Gedanken beschäftigten sich mit meinem
Abenteuer vor Troja. Ich hätte Aicta Demeter nachreiten sollen,
damals... Dann wäre ich glücklicher gewesen. Langsam, mit
jedem Atemzug, schien mein ausgemergelter, geschundener Körper
neue Kraft zu schöpfen.
    Ich ahnte nicht, daß sich die Waagschale des Schicksals
jetzt, in diesem Augenblick, zu heben begann.

4.
    ROM, PALAST DES NERO: Das Fest war in vollem Gang. Die Hora
duodecima war vorüber, die sechste Stunde nach Mittag. Claudius
Drusus Germanicus Nero sah den tanzenden Mädchen aus Gades bei
ihren lüsternen Bewegungen zu, einen Becher voller mulsum,
Honigwein, in den kurzen Fingern. Er winkte nach links, und ein Page
neigte sich zu ihm.
    „Dieser aufgeblasene Kerl, der Vinicius — ich habe
seinen Namen, glaube ich, bereits gehört. Ist er hier?"
    Nero war betrunken, wie so häufig. Aber sein Verstand
funktionierte noch immer mit überraschender Klarheit. Er sah
alles durch einen Nebel, und bald würde er das Fest für
kurze Zeit verlassen und die Speisen und den dicken Wein wieder
herauswürgen müssen.
    Der Page sagte leise:
    „Cäsar, der Mann, dessen Name du nanntest, liegt dort
auf dem lectus."
    Er deutete diskret an den halbnackten Mädchen vorbei auf
einen Römer in sorgfältig geordneter Toga, der mit einem
braunhaarigen Mädchen schäkerte und seine Finger auf ihrem
Hals entlangwandern ließ.
    „Hole ihn her. Er kam aus Antiochia, nicht? Von den
Parthern, nicht?"
    „So ist es. Er trieb Gefangene mit sich."
    „Aha. Hole ihn. Gleich!"
    Nero zwickte den Pagen ins Ohr und lachte. Dann stellte er einen
Fuß auf den Marmor des Bodens, rülpste und trank wieder
einen Schluck Wein. Er zerkrümelte achtlos ein Stück
Gebäck, dessen Reste auf das zinnoberrote Sägemehl auf dem
Boden rieselten. Es war das hundertsiebente Jahr nach dem Tod des
Gajus Cäsar, und Nero fühlte sich wohl. Er hatte seinen
Stiefbruder Britannicus vergiftet, hatte seine Mutter Agripinna
ermorden sowie die Gattin Octavia töten lassen und Poppaea
Sabina geheiratet; von einer Verschwörung wußte er nichts.
Es war ein schönes, wenn auch anstrengendes Leben. Wenn nur
diese verdammten Regierungsgeschäfte nicht wären. Man müßte
etwas tun. Vielleicht ein Gespann bei den olympischen Spielen lenken,
dachte er, als er sah, wie sich der Tribun erhob und zwischen den
niedrigen Tischen und den Sitzbetten auf ihn zukam. Er bezeugte ihm
die Ehren und wartete.
    „Erfolgreich gewesen, Marcus Vinicius?" fragte Nero
lauernd. Sicher hatte der Mann aus dem Partherreich etwas Originelles
mitgebracht.
    „Ziemlich. Die Grenze, o Cäsar, ist ruhig. Wir haben
noch in den letzten Tagen vor meiner Abreise einen parthischen Trupp
aufgerieben."
    Nero lächelte ihn an. Schweiß lief über sein
Gesicht.
    Wenn Cäsar lächelt, dachte der Krieger, dann plant er
eine Teufelei.
    Er atmete langsam und bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    „Einen parthischen Trupp, nicht? Du hast, wie ich hörte,
einige der Kreaturen an einer Kette hinter deinem Wagen

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