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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dies dort..."
    Das war dieser wahnsinnige Nero! sagte mein Extrasinn. Sicher
verfolgt er damit eine weitere, wohlkalkulierte Teufelei!
    Ich konnte es nicht glauben!
    *
    Neun Tage lang brannte die Millionenstadt, der vergoldete,
menschenstarrende Nabel der römischen Welt. Neun volle Tage
lang. Und Cäsar Nero stand im Gewand eines Schauspielers auf dem
Turm des Maecenas und war berauscht von der Schönheit der
Flammen.
    Zwei Drittel der Stadt waren eingeäschert worden. Tagelang
regnete es in der römischen Ebene Ruß und Asche. Selbst
der Regen der wenigen Gewitter roch nach Rauch und Flammen.
    Es war kennzeichnend für den Lebenswillen der Römer, daß
sie noch am gleichen Tag, an dem man die letzte Ruine gelöscht
hatte, mit den Aufräumungsarbeiten und dem Wiederaufbau
begannen.
    Und Nero plante einen neuen Palast. Es sollte ein „Goldenes
Haus" werden.
    Eines Morgens kam Ktesios zurück und berichtete:
    „Man ist sicher, daß Nero selbst die Stadt angezündet
hat. Aber er fühlt sich genötigt, andere Schuldige zu
suchen, um sie den aufgeschreckten Bürgern zu präsentieren.
Er wird die Christen dafür verantwortlich machen."
    Ich starrte ihn an. „Arria ist in Gefahr!"
    „Sie ist doppelt gefährdet. Senecas Frau hat sie
eingeladen!"
    Ich versprach, mich schnell darum zu kümmern.
    *
    Am nächsten Morgen geschahen drei wichtige Dinge fast
gleichzeitig.
    Zuerst kam Lalaga und sagte, daß Seneca mich zu sprechen
wünschte. Sie nannte auch den Treffpunkt. Die junge Christin
würde Seneca dorthin bringen.
    Ein Bote von Nero erschien und zitierte mich für den nächsten
Tag zum Cäsar.
    Und ein Knabe, der nach Ktesios verlangte. Die beiden flüsterten
lange miteinander und verschwanden dann. Nach einer Weile kam Ktesios
zurück und sagte:
    „Überall schwärmen Trupps aus. Sie fangen jeden
Christen, den sie kennen. Wir müssen versuchen, das Mädchen
zu retten."
    „Ich bringe sie hierher", versprach ich. „Sobald
ich mit dem Philosophen gesprochen habe."
    „Gut. Brauchst du Hilfe?"
    „Ich werde es dir sagen, wenn ich fortreite!" erwiderte
ich.
    Seneca schien die Stadt, die er verlassen hatte, nicht mehr gern
betreten zu wollen. Damals, als er nicht mehr länger Berater
Neros sein wollte, der zu dieser Zeit erfolglos versuchte,
    einen Kanal durch die Landenge von Korinth zu bauen, hatte er von
der Stadt Abschied genommen. Wir wollten uns in einer kleinen, halb
von Büschen und Olivenbäumen verwachsenen Tempelanlage in
der Nähe des sepulchrum Scipionum treffen. Ich ritt los, nur mit
Bogen und Köcher bewaffnet und dem getarnten Lähmstrahler.
In einigem Abstand folgte Ktesios auf seinem Schimmel. Es war wieder
einer der strahlenden, heißen Sommertage. Ständig
überholte ich schwere Fuhrwerke, die Steine und Holz, Ziegel und
Lehm zur Stadt brachten. Ein nicht endenwollender Strom von Bauern,
Sklaven und Handwerkern bewegte sich den sieben Hügeln zu. Ich
bemerkte die schmale Abzweigung der Straße und ritt zwischen
Bäumen, Säulenstümpfen und herumliegenden Steinquadern
auf das Tempelchen zu.
    Zwanzig Meter vor den weißen Stufen sprang ich aus dem
Sattel, nahm mein Pferd am Zügel und ging langsam auf den Tempel
zu. Ein Mädchen trat zwischen den Bäumen hervor und hob die
Hand.
    „Du bist Askhan, nicht wahr?" fragte sie und lächelte.
Sie hatte ein schmales Gesicht und weiße Haut. Nicht älter
als vierzehn, fünfzehn Jahre, aber mit klugen Augen.
    „Ja. Du mußt Arria sein. Du hast den Philosophen
hierher gebracht?"
    „Seneca kommt gern und oft hierher. Er hat viel von Lalaga
über dich gehört. Sei freundlich zu ihm; er schätzt
die rauhen Sitten der Kriegsmänner nicht!"
    Ich lächelte zurück und ging langsam an ihr vorbei,
während sie mir den Zügel abnahm.
    „Keine Sorge. Ich bin nicht immer ein Mann des Krieges."
    Wir nickten uns zu, und ich versuchte, Ktesios irgendwo zu
entdecken. Merkwürdig, aber ich fühlte mich sicher, wenn
dieser durchtriebene Mann in meiner Nähe war. Sicherlich war
seine moralische Überzeugung wie Wachs, das sich schmelzend
allen harten Oberflächen anglich, aber seinen Freunden gegenüber
bewahrte er eine unerschütterliche Loyalität. Als ich den
Tempel erreichte, den Bogen in der Linken, sah ich einen alten Mann
mit einem Löwenkopf, mit faltigem Hals und klugen Augen. Er trug
eine Tunika, einfache Sandalen und sah mir aufmerksam entgegen.
    „Askhan, der weißhaarige Mann aus dem Partherland?"
fragte er.
    Ich hob die Hand und trat auf ihn zu.
    „Lucius Annaeus

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