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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unkultiviertes Gelände, und als ich, einige
Stunden vor Hafa, zwei Schafhirten sah, winkte ich meinen Männern,
sie sollten zurückbleiben. Ich ritt langsam auf den jüngeren
Mann zu. Hunde kläfften mich an, die Schafe wichen langsam
auseinander und grasten ruhig weiter. Ich sprang aus dem Sattel und
begrüßte den Mann. Seinem Aufzug nach zu urteilen war er
einer der Ärmsten.
    „Hüter der Wolltiere", sagte ich und setzte mich
auf einen kantigen Steinblock, „ich komme aus Rom und habe eine
schwere Aufgabe."
    Er nickte bedächtig und kaute an seinem geräucherten
Fleisch.
    „Ich weiß", erwiderte er langsam und undeutlich.
    „Alle in dieser Gegend wissen davon und lachen."
    „Das ist richtig. Ich bin nicht der Mann des Schwertes,
sondern versuche es mit Freundschaft. Du hast viele der entflohenen
Sträflinge gesehen?"
    Er ließ sich lange Zeit mit der Antwort, dann sagte er
leise:
    „Ja. Es sind arme Burschen. Gepeitscht, verhungert,
ausgemergelt. Ich bin gegen sie ein fetter Senator."
    „Recht so", sagte ich. „Ich weiß, daß
Gold die Zungen löst, Tore öffnet und aus Habgier
Liebenswürdigkeit macht. Wir beide werden es nicht anders
halten. Ich habe Gold."
    „Und was willst du von mir?"
    Ich deutete auf eine leidlich ebene Stelle und sagte im Tonfall
eines Händlers:
    „Dort werden wir heute nacht lagern. Du sollst versuchen,
mir einige Anführer zu bringen. Ich will nichts anderes als mit
ihnen sprechen - ich trete ihnen an einem von ihnen gewünschten
Ort waffenlos gegenüber. Das ist das Wort eines römischen
Zenturios."
    Er sah mich listig an.
    „Du wirst dein Gold verdienen wollen?"
    Ich zog fünf Goldmünzen heraus, diesmal solche mit
kaiserlichem Kopf darauf. Die Sonnenstrahlen brachen sich auf dem
glänzenden Metall.
    Die Augen des Hirten schlossen sich, als sei er überwältigt.
    „Gebt auf die Schafe acht!" sagte er.
    „Und haltet die Pferde von der Quelle weg. Verunreinigt sie
nicht!"
    „Gut. Wir warten auf dich!"
    „Ich komme nachts zurück."
    Ich nahm den Zügel und ging zurück. Ich sagte meinen
Männern, was ich veranlaßt hatte und erklärte ihnen
genau mein Vorhaben. Wir suchten Holz zusammen, versorgten die Pferde
und suchten uns dann Lagerplätze. Wir fanden sie in einem
Nuraghen, einem spitzkegeligen Bauwerk aus uralten Zeiten. Hier
konnten wir sogar die Pferde hineintreiben. Einst hatten diese Bauten
aus wuchtigen Steinen als Fluchtburgen gedient; sie waren in sehr
gutem Zustand. Wir fanden Spuren längst erloschener Feuer und
abgenagte Knochen. Wir brieten Fleisch, rösteten Brot, kochten
eine Art Tee und warteten. Ich kletterte auf die Spitze des Nuraghen
und beobachtete die umliegende Gegend. Aber nichts geschah, bis spät
in die Nacht hinein. Die Männer bildeten zwei Gruppen; eine
schlief, die andere wachte, vollständig bewaffnet.
    Ich schob den Dolch, der ein Lähmstrahler war, in den
Stiefelschaft. Den anderen, den tödlichen Strahler, trug ich
offen am Gürtel. Schwert und Lanze legte ich ab. Auch Bogen und
Köcher. Um Mitternacht kam der Hirte zurück, von Hunden und
Schafen freudig, von uns recht zurückhaltend begrüßt.
    „Komm mit!" sagte er. „Zuerst das Gold. Wenn sie
dich umbringen ..."
    „Die Hälfte", antwortete ich trocken.
    „Du kannst dich am Ausplündern meiner Leiche
beteiligen, Mann der Weide."
    „Sie werden nicht scherzen!" sagte er leise.
    „Sie sind sehr mißtrauisch. Sie haben nichts mehr zu
verlieren."
    „Nein", sagte ich leise und folgte ihm. Ich steckte die
Spitze einer Fackel in unser Feuer und hielt den Stab hoch. „Nur
das Leben. Und das ist schließlich auch etwas Schönes."
    Wir gingen schweigend etwa eine Stunde lang über kaum
sichtbare Pfade. Längst war die Fackel erloschen, und nur der
riesige weiße Mond beleuchtete die Felsen und das trockene
Gras. Schließlich, zwischen hochragenden Felstrümmern, die
aussahen, als habe sie ein Zyklop hierher geschleudert, erblickten
wir einen schwachen Feuerschein. Als man unsere Schritte hörte,
zog jemand einen alten, durchlöcherten Legionärsmantel vor
dem Feuer weg. Ich sah zwölf oder mehr Gestalten, die ein Bild
des Jammers boten. Jeder von ihnen hatte einen Eichenknüppel
neben sich liegen oder eine Astgabel, in der ein schwerer Stein
festgeklemmt war. Der Hirt trat zur Seite und brummte:
    „Hier ist der Zenturio. Er trägt nur einen Dolch."
Ich griff an meinen Gürtel, schlug den langen Mantel zurück
und schnallte die Flasche ab. Ich entkorkte sie und reichte sie einem
dürren

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