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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein. Ich hob die Hand und sagte
laut:
    „Sagt in Rom, eine Truppe des Cäsars, die Ordnung auf
Sardinia stiften sollte, ist von gedungenen Mördern des Marcus
Vinicius überfallen worden!"
    „So ist es? Das war es ..."
    Den Rest hörte ich nicht mehr. Ich ritt meinen Männern
nach, überholte sie und setzte mich an die Spitze des Zuges. Wir
erreichten Ostia, verluden die Pferde auf das mittelgroße
Schiff und erfuhren vom Verwalter des Hafens nähere
Einzelheiten. Er verwies uns an den Kapitän des Schiffes, der
ein ausgezeichneter Kenner der Sarden und Sardinias sei. Dann legte
das Schiff ab und nahm Kurs auf die beiden Inseln im Westen Roms.
    *
    Als wir mit gutem Wind, der das purpurne Segel blähte, an den
Insulae Cuniculariae vorbeikamen, sah ich zum erstenmal in meinem
Leben die seltsam smaragdgrüne Farbe des seichten Meeres. Wir
segelten entlang einer zerklüfteten Küste, an der außer
der Macchia nichts wuchs. Steinbrocken, zwischen denen Ziegen und
Schafe weideten. Ein halbzerfallener Wachturm grüßte uns
stumm. In einer weit geschwungenen Linie, uns sorgfältig vom
Ufer fernhaltend, segelten wir um den großen Vorsprung nördlich
der Bucht von Ulbia, einer kleinen Hafenstadt. Auf der mehrtägigen
Fahrt hatten wir unsere Wunden verbunden, wobei ich mit Salben,
Verbänden und Medizin half - und wir wußten vom
Schiffsführer alles über das Land, die Leute und die
römischen Bergwerke.
    „Ich könnte euch, Zenturio, auch nach Caralis bringen,
am südlichen Ende der Insel. Aber die meuternden und entflohenen
Sklaven und Verbrecher halten sich bei Forum Traiani auf und nördlich
davon, am Thyrsus. Ihr müßt sie zurücktreiben."
    Das waren etwa hundert Wegstunden zu Pferd, wie ich aus dem
Studium der Karten ersah. Ich hatte bereits einen Plan, aber ob er
sich so durchführen ließ, war zur Stunde noch fraglich.
    „Du kennst den Verwalter der Bergwerke?" fragte ich.
    Nur die Arbeiter in den Silberbergwerken hatten sich erhoben und
versuchten, sich mit den Hirtenstämmen zu verbünden. Der
Kampf gegen sie war sicher nicht schwierig, aber die Suche würde
eine Menge Zeit und Mühe kosten.
    „Ja. Ein dummer, habgieriger Mann. Er tut alles, wenn man
ihm Besitz verspricht oder Gold gibt!" sagte der Schiffsführer
und spuckte ins Hafenwasser.
    „Ich liebe solche Menschen", erwiderte ich. „Sie
sind gute Werkzeuge!"
    Das Schiff legte schwerfällig an. Wir gingen an Land und
führten die Pferde in die Ställe der cäsarischen
Garnison. Sie war nicht besonders groß, spärlich
ausgestattet und außerdem bis auf ein paar verhungerte Köter
ziemlich leer. Meine Männer und ich gingen in eine der
Hafenschenken, aßen Unmengen gebratenen Fisches, tranken Wein
und schäkerten mit den dunkelhäutigen Mägden, die
offensichtlich späte Folgen der karthagischen Besatzung waren.
    Am nächsten Morgen brachen wir auf.

8.
    LUGUIDO, INSULA SARDINIA:
    Wir ritten dahin, die Hände an den Zügeln und an den
Waffen. Unsere dunkle Kleidung tarnte uns ein wenig, aber jeder
Sonnenstrahl ließ die vergoldeten Teile der Rüstungen
aufschimmern. Wir waren also für jeden Halbblinden gut sichtbar.
Die Hälfte der Männer hielt den gespannten Bogen in der
Hand, die andere Hälfte das gezogene Schwert. Wir tasteten uns
einen unglaublich gewundenen Ziegenpfad empor zu einem Gebirgszug,
der von Nordost nach Südwest verlief und steile Bruchkanten
aufwies. Die Straße nach Luguido hatten wir seit Tagen
verlassen - wir kampierten im Freien und in Höhlen des
verwitternden kristallinen Schiefers der Berge.
    „Ich begreife dich nicht, Zenturio!" sagte Flavius, der
sein schweißtriefendes Pferd neben
    mir anhielt. „Wir sind hier, um einen Aufstand
niederzuschlagen, und du denkst nicht daran, die Verbrecher
einzufangen!"
    Ich erwiderte leise:
    „Wenn wir versuchen, Zenturio Flavius, jedem einzelnen der
Entwichenen nachzureiten, verlieren wir binnen kurzer Zeit unsere
Pferde. Es sind dreihundert Männer freigekommen. Einhundert
wurden in nächster Nähe der Bergwerke eingefangen und
ausgepeitscht - bleiben rund zweihundert. Sie vernichten uns, wenn
sie uns treffen. Bisher haben wir nur kleine und kleinste Gruppen
gesehen, und sie nur von fern. Ich habe etwas anderes vor."
    Wir ritten weiter. Was ich gesagt hatte, stimmte. Es gab mehr
Möglichkeiten auf dieser Insel, sich zu verstecken, als sie
Menschen beherbergte. Wir hatten keine Chance, gingen wir in der Art
römischer Legionen vor. Wir nahmen unseren Weg durch
weitestgehend

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