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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kitzelten.
    *
    Sieh um dich, Arkonide! flüsterte eindringlich der
Logiksektor.
    Ich war verblüfft!
    Die Szene auf dieser kargen Hochfläche hatte sich entschieden
verändert. Etwa sieben Feuer brannten. Über den Flammen
drehten sich ausgenommene junge Hammel, mit den wenigen Gewürzen
gefüllt, die hier wuchsen. Ich sah meine Legionäre zusammen
mit rund einhundert Entflohenen um die Feuer sitzen. Flavius lief mit
einer Miene, die Ratlosigkeit und Mißtrauen ausdrückte,
zwischen den Gruppen umher und hielt das Schwert in der Hand. Ich
mußte grinsen, als mir der Wind den Bratengeruch in die Nase
wehte.
    „Noch nie ist ein Plan so schnell aufgegangen. Der Hunger
hat sie zusammengetrieben."
    Ich stand auf, faltete meinen Mantel zusammen und wusch mich kurz
an der spärlich sprudelnden Quelle. Dann sah ich den Hirten, der
auf mich zurannte und die offene Hand ausstreckte.
    „Zenturio! Du schuldest mir Gold!" sagte er heiser.
    „Zum Teufel mit dir und deiner Habgier", murmelte ich,
fischte einige Goldstücke aus dem Gürtel und legte sie in
seine Hand.
    „Damit bin ich ein freier Mann!" sagte er.
    „Ich kann mir eine Frau nehmen und eine Sklavin kaufen."
    „Damit bist du die längste Zeit ein freier Mann
gewesen!" bestätigte ich und ging auf Flavius zu. Er sah
mich und breitete hilflos beide Arme aus.
    „Du bist... ich kann ... ich verstehe nichts mehr, Zenturio
Askhan!" sagte Flavius und sah mich durchbohrend an.
    „Dabei ist alles so einfach", erwiderte ich. „Die
Gruppe, mit der ich heute nacht sprach, hatte Verbindung mit vielen
anderen Versprengten. Mein Wort, ich würde ein paar Hammel
schlachten, hat sie in den Morgenstunden mit knurrenden Mägen
hierher gebracht."
    „Und was willst du mit ihnen anfangen? Sie alle töten,
wenn sie fressen?"
    „Ich habe vor, ihnen noch ein paar Hammel zu kaufen. Sie
fürchten sogar die Steinschleudern der sardischen Hirten, sonst
hätten sie sich selbst etwas zum Essen gestohlen. Und dann
schlage ich ihnen vor, freiwillig, aber langsam nach Argentaria
zurückzugehen. Dort werde ich mit dem Verwalter sprechen."
    Er starrte mich an und schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Sei unbesorgt. Sicher geht nicht alles so glatt, wie ich es
mir vorstelle. Aber auf diese Art werden wir Kämpfe vermeiden
und diesen armen Hunden das Leben etwas leichter machen."
    „Oder das Sterben. Die meisten von ihnen sind todkrank."
    Ich deutete auf die Männer, die gierig die noch halbrohen
Hammel anstarrten.
    „Frage sie, was sie in den Minen erdulden mußten. Dann
wirst du besser verstehen, warum ich nicht gegen sie kämpfen
will."
    „Gut. Ich werde wachsam bleiben und warten!" versprach
er.
    „So wie ich!" schloß ich.
    Wir gingen zu den Feuern. Dort mußte ich Hunderte von Fragen
beantworten.
    Ich tat es, und die anderen Legionäre hörten zu, als die
Strafgefangenen erzählten, was sie in Argentaria erlebt hatten.
    Einige Stunden vergingen. Von den Hammeln blieben nur noch
säuberlich abgenagte Knochen übrig. Dann sagte ich den
Männern - es waren genau vierundneunzig -, was ich vorhatte, und
gab den einzelnen Anführern Goldstücke. Für dieses
Geld konnten sie sich auf dem Weg nach Argentaria Essen kaufen. In
der Zwischenzeit würden wir dorthin reiten und alles Nötige
veranlassen. Ich machte ihnen keine Hoffnungen auf ein leichtes
Leben, aber ich versprach ihnen Gerechtigkeit. Dann atmete ich
erleichtert auf. „Zufrieden, Zenturio?" fragte ich
Flavius. „Ich bin nicht eher zufrieden, als bis wir auf dem
Schiff zurücksegeln und die Insel befreit ist."
    „Auch das werden wir schaffen!" sagte ich. „Und
jetzt sollten wir losreiten!" „Einverstanden!"
    *
    Africanus Tiberius war ein mittelgroßer Mann mit faltigen
Tränensäcken. Er las schweigend das Beglaubigungsschreiben
und die Anweisungen von Nero durch, rollte das Pergament zusammen und
stellte die Rolle wie eine Säule zwischen uns auf die
Steinplatte des großen Tisches.
    „Soso!" sagte er.
    „Deine Rede, Verwalter, sagt mir, wie begeistert du bist!
Ich habe von Cäsar Nero alle Vollmachten. Und an mir liegt es,
wie der Aufstand der Minenarbeiter endet. Nur an mir."
    Schräg hinter mir saß Zenturio Flavius auf einem
Steinquader und zog mit einer nervenzermahlenden Regelmäßigkeit
sein Schwert aus der Scheide, stieß es wieder zurück, zog
es wieder heraus.
    „Aha!" sagte Tiberius. „Du also bist der
legendäre Zenturio Askhan Arcon."
    „Mein Ruf scheint dank Marcus Vinicius bereits bis hierher
gedrungen zu

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