PR TB 117 Unser Mann Im All
wurden von einem König
regiert, dessen Titel Gankari-Sumo lautete, d. i. „Höchster
der Gankari “. Ihm zur Seite stand ein Rat, dessen Mitglieder
er sich eigenhändig aus den höheren Gesellschaftsschichten
seines Volkes zusammensuchte.
Mein Chef, der Außerordentliche Gesandte Fingar Miklos, und
ich waren nach Gankar gekommen, um dort Verhandlungen über die
Einrichtung einer Flottenbasis zu führen. Gankar lag aufder
geraden Strecke von Terra nach Arkon, und eine Basis dort hätte
für die Sicherheit der Langstrecken-Raumfahrt viel bedeutet. Den
Gankari-Sumo hätten wir, wenn alles glattgegangen wäre,
innerhalb weniger Tage überzeugt. Aber wir hatten Konkurrenz
bekommen. Die ZentralGalaktische Union hatte von unseren Plänen
erfahren. Da Gankar ihr genau vor der Nase lag, erhob sie Einwände
gegen unsere geplante Basis, obgleich es sich dabei keineswegs um
eine militärische Einrichtung handeln sollte. Von Rudyn kam
einer der einundzwanzig Kalfaktoren und verhandelte seinerseits mit
dem Gankari-Sumo, um die Erlaubnis für die Errichtung einer
ZGU-Basis zu erwirken. Es war von vornherein klar, daß nur
entweder das Solare Imperium oder die ZGU eine Basis auf Gankar
unterhalten konnte, nicht aber beide zugleich. Der Gankari-Sumo
schwankte. Als die Verhandlungen in die entscheidende Phase
eintraten, erhielten wir Unterstützung. Perry Rhodan landete auf
Gankar. Er hielt die Sache für wichtig genug, um sich selbst an
der letzten Runde des Tauziehens zu beteiligen.
*
„Weitere Geschenke an den Gankari-Sumo und seine Räte
halten Sie für unangebracht?“ erkundigte sich der
Großadministrator.
Fingar Miklos stöhnte, als ob allein der Gedanke ihm
Magenschmerzen bereitete. Er war ein kleiner, dicker Mann mit einem
roten Gesicht und einer unförmigen Knollennase, ein tüchtiger
Diplomat, obwohl er mitunter an Temperamentsausbrüchen litt.
„Sir, wir haben dem Gankari-Sumo und seinen Leuten schon so
viele Geschenke gemacht“, antwortete ich an Fingars Stelle,
„daß die Wirtschaft des Landes völlig auf den Kopf
gestellt wurde. Hier fährt keiner mehr mit dem Ochsenkarren. Man
fährt mit Gleitbussen, von denen wir dem Sumo eine ganze Flotte
geschenkt haben. Hier wird nicht mehr mühsam Eisenerz mit Hacke
und Spaten abgebaut, hier wird das Zeug aus dem Boden gesogen - mit
Maschinen, die wir dem Gankari-Sumo geschenkt haben. Und so weiter
und so fort. Vor allen Dingen müssen Sie bedenken, Sir, daß
der Mann alles gleich zweimal erhält. Die Leute von der ZGU
wollen hinter uns nicht zurückstehen und sind genau so freigebig
wie wir.“
Perry Rhodan lächelte. Die Unterhaltung fand im
Konferenzzimmer des vorläufigen Missionsgebäudes statt -
welches der Gankari-Sumo zum Geschenk erhalten würde, wenn
unsere Verhandlungen erfolgreich waren und wir darangehen konnten,
ein ständiges Botschaftsgebäude zu errichten. Das kleine
Haus, aus Fertigbauteilen errichtet, lag an einer der Hauptstraßen
von Zumaba, der Residenzstadt des Gankari-Sumo. Durch das Fenster
konnte man den Straßenverkehr beobachten. Ein Gleitbus drängte
sich durch das Gewimmel der Fußgänger. Der Fahrer saß
in einer offenen Kabine hoch über der Straßenebene und
schimpfte mit aller Kraft seiner Lungen und dazu noch mit Händen
und Füßen wedelnd über die Trägheit des
nichtmotorisierten Verkehrs. Hier und da blieb ein Fußgänger,
der mehr Zeit hatte als die andern, stehen und schimpfte zurück.
Da gab es manchen Fußgänger, der sein Ziel rascher
erreichte.
„Mit der Technik kommen sie zurecht, wie?“ fragte
Rhodan, nachdem er die Szene eine Zeitlang beobachtet hatte.
„Und wie!“ ereiferte sich Fingar. „Die
Bevölkerung ihres Götterhimmels hat sich im Laufe des
letzten halben Jahres mindestens verdreifacht.“ Rhodan schien
nicht ganz zu verstehen, was für eine Beziehung es
zwischen der Technik und dem gankarischen Götterhimmel gab.
Fingar erklärte es ihm.
„Um das technische Prinzip zu verstehen, fehlt es den Kerlen
an Grips“, sagte er. „Sie können nicht einfach über
Nacht drei- oder viertausend Jahre der Entwicklung überspringen.
Wir haben uns Mühe gegeben, ihnen in einfachsten Ausdrücken
zu erklären, wie ein Atom aussieht und was passiert, wenn zwei
Atomkerne miteinander verschmelzen. Wie man auf diese Weise Energie
gewinnt und mit der Energie Motoren treiben kann. Sie wackeln mit dem
Kopf dazu und lächeln freundlich, und wenn man sie einen Tag
später fragt, welche Kraft ihr Gleitfahrzeug bewegt, dann
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