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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das Tier dazu bringen, den wertvollen Saft
abzusondern, mit dem wir alles bezahlen können.« Er
schüttelte den Kopf. »Und ihr wollt so ein Tier einfach
töten und essen!«
    »Wir haben nur gedacht.«
    »Ich heiße Denkeviel, nicht du!« brüllte
der Häuptling außer sich, dann wurde sein Blick plötzlich
ganz starr. Er sah an den Männern vorbei und wirkte wie
hypnotisiert. Sein Körper war steif wie ein Brett, und mehrmals
bewegten sich seine Lippen, als wolle er etwas sagen. Aber er brachte
keinen Ton hervor.
    Zuerst dachten die Männer, ihr Häuptling sei verhext
worden oder habe einen Schlaganfall erlitten, aber dann bemerkten
sie, daß seine Augen einer Bewegung folgten, die sie nicht
wahrnahmen. Unsicher drehten sie sich um, und dann verfielen sie in
eine ähnliche Starre wie Denkeviel.
    Was sie erblickten, ging über ihr Begriffsvermögen.
    Ras Tschubai und Gucky, beide mit handlichen Impulsstrahlern
bewaffnet, deren Wirkung auch den Outsidern zur Genüge bekannt
war, standen am Rand der Lichtung, nicht weit von der angebundenen
Gesine entfernt. Die Kuh hatte aufgehört, an den Zweigen
herumzuknabbern.
    »Beim Jupiter!« knurrte Gucky verdutzt. »So
dämliche Gesichter habe ich eigentlich schon lange nicht mehr
gesehen. Das letzte Mal bei der Party im Planetenkeller, als Bully.«
    »Paß auf, der eine greift nach der Keule!«
    Gucky fixierte Vielfraß, dessen erster Gedanke natürlich
war, das nur einen Meter hohe Pelztier mit der Keule zu erlegen und
noch heute am offenen Feuer zu grillen. Das gab einen schmackhaften
Braten, und eine neue Jacke.
    Aber dann erlebte der für seinen riesengroßen Appetit
bekannte Outsider eine Überraschung. Die schwere Keule rutschte
plötzlich wie von selbst aus seiner Hand, ehe er fester
zugreifen konnte. Sie schwebte nach oben, wie der Rauch des
Lagerfeuers, und dann fiel sie wieder herab, genau auf den Kopf von
Vielfraß.
    Er sank zu Boden, und für mindestens eine Stunde war ihm der
Appetit nicht nur auf gebratenen Mausbiber, sondern auf jegliche Art
von Essen vergangen.
    »Ganz ruhig stehenbleiben!« befahl Ras, als Denkeviel
nach seiner Strahlpistole schielte, die in geringer Entfernung an
einem Balken seiner Hütte baumelte. »Wir sind gekommen, um
den Gefangenen und das große Tier dort zu holen. Euer Boot wird
noch heute zurückkehren und Lebensmittel für euch
mitbringen. Wenn ihr vernünftig seid und den Vorschlag der
Regierung annehmt, werdet ihr künftig keinen Hunger mehr zu
leiden brauchen. Dafür schickt ihr Schiffe mit Holz in die
Stadt. Wer arbeitet, soll auch essen.«
    »Arbeiten?« erkundigte sich Denkeviel, der seine
Fassung allmählich zurückgewann. »Wir sollen
arbeiten? Das ist Freiheitsberaubung!«
    Ras Tschubai mußte sich das Lachen verbeißen. In aller
Ruhe versuchte er dem Häuptling die Bedingungen des Vertrages zu
erklären, den der Bürgermeister in der Tasche trug, während
er auf das Eintreffen des Bootes in der Stadt wartete.
    Gucky watschelte inzwischen zu Gesine, die ihm neugierig
entgegensah. Ihre großen Ohren waren zurückgeklappt, und
sie kaute noch immer an den letzten Blättern. Sie sah in der Tat
einer Kuh verzweifelt ähnlich, die einen Spaziergänger am
Weidezaun beobachtete.
    Gucky blieb dicht vor ihr stehen. Er schüttelte den Kopf.
    »Gesinchen, du bist ein Prachtstück! Herrchen wartet
auf dich.«
    Er meint Rotkel, dachte Gesine und bewies damit endgültig,
daß sie jedes gesprochene Wort verstand. Nein, sieht der kleine
Kerl ulkig aus! Aber er muß ein Freund sein, sonst kämen
er und der schwarze Humanoide nicht, um mich zu befreien. Wie mache
ich mich nur verständlich? Niemand versteht mich, weil ich
niemals sprechen kann, und Telepathie gibt es bei den Menschen
nicht...
    Gucky verstand jeden Impuls, aber er beschloß, Gesine noch
im Ungewissen zu lassen. Ein Seitenblick überzeugte ihn davon,
daß Ras in keiner Gefahr war. Er sprach mit Denkeviel, während
die Gruppe der Hungrigen tatenlos dabeistand und nur wenig begriff.
    »Ja, ja, wieder einmal ein unwiderlegbarer Beweis für
die These, daß vieles Essen den Verstand zurückbildet. Hör
zu, Gesine, wie mir Rotkel verraten hat, kann man mit dir reden, und
du sollst es sogar verstehen. Ich bin kein Mensch, daher leide ich
nicht unter Vorurteilen. Der Kosmos ist voller
    Wunder, und er hat Millionen intelligenter Rassen hervorgebracht.
Nur der Mensch glaubt, ein wirklich intelligentes Wesen müsse
auch wie ein Mensch aussehen, so wie er selbstherrlich annimmt,

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