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PR TB 119 Die Todesmaschine

PR TB 119 Die Todesmaschine

Titel: PR TB 119 Die Todesmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und zuckte zusammen, als der stechende Schmerz
in seiner Brust ihn an das Projektil erinnerte, das darin steckte.
    Vurlason wußte, daß er das Geschoß entfernen
lassen mußte. Dazu aber brauchte er einen Arzt, und ein Arzt
würde zweifellos die Polizei benachrichtigen, wenn jemand mit
einer Schußwunde zu ihm kam.
    Folglich mußte er den Arzt daran hindern, die Polizei zu
informieren. Die Frage war nur, wie er zu einem Arzt kommen sollte.
Wenn er zur nächsten Straße ging und einen Wagen anhielt,
würde der Fahrer Verdacht schöpfen. Das Loch in seiner
Jacke war schließlich nicht zu übersehen. Außerdem
war der Stoff ringsum mit Blut getränkt. Vielleicht konnte er
eine Geschichte über einen Überfall erzählen - und
vielleicht glaubte der Fahrer sie sogar. Doch höchstwahrscheinlich
hatte die Polizei seine Personenbeschreibung überall verbreiten
lassen, und nach den Vorgängen bei dem Haus war die Beschreibung
bestimmt wiederholt worden. Man würde ihn erkennen.
    Und warum arbeite ich nicht mit der Polizei zusammen?
    Die Frage kam überraschend. Bisher hatte sich Vurlason noch
keine Gedanken darüber gemacht, warum er geflissentlich der
Polizei ausgewichen war. Die schlechte Behandlung beim ersten Verhör
konnte kaum der entscheidende Grund dafür sein. Vor allem aber
sprach er jetzt die Landessprache und konnte sich verständlich
machen.
    Doch dann erkannte er, daß eine Verständigung unmöglich
war, weil er gar nicht wußte, worüber er sich verständigen
und wobei er mitarbeiten sollte.
    Schließlich konnte er nicht sagen, er verspüre den
unwiderstehlichen Drang, sich an den Ort zu begeben, wo der
angebliche Meteorit lag. Man würde ihn entweder für
verrückt erklären oder ihn für einen Agenten Antheins
halten. In beiden Fällen würde man ihn einsperren, was
bedeutet daß er nicht zu dem rätselhaften Objekt im
Potharte-Tal käme.
    Es gab nur eine Möglichkeit, die Anwendung von Gewalt von
sich abzuwenden: indem er selbst

    Gewalt anwandte.
    Vurlason zog eine der beiden erbeuteten Pistolen aus dem Hosenbund
und untersuchte sie. Er erkannte, daß sie trotz aller
Primitivität sauber gearbeitet war und zweckmäßig
funktionierte. Sie hatte einen kurzen Lauf und ein Einsteckmagazin
mit acht Projektilen, die in pulvergefüllten Hülsen
steckten. Offensichtlich wurde beim Durchkrümmen des Abzugs die
Feder des Schlagbolzens entspannt, so daß dieser auf die
Zündfläche der Patrone schlug. Dadurch verbrannten die
Chemikalien in der Hülse; der Druck der Verbrennungsgase trieb
das Projektil aus dem Lauf und bewirkte in Verbindung mit einer Feder
das Öffnen des Verschlusses, das Auswerfen der leeren Hülse,
das Einführen einer neuen Patrone, das Spannen des Schlagbolzens
und das Schließen des Verschlusses.
    Vurlason bemerkte, daß die Waffe entspannt und gesichert
war. Er spannte sie und legte den Sicherungshebel wieder herum, damit
sie nicht versehentlich losging.
    Danach ging er über das Wiesengelände in Richtung Stadt,
bis er auf eine breite Autostraße gelangte, die ziemlich stark
befahren war. Er lehnte sich an einen Baum am Straßenrand und
wartete. Einen Lastwagen wollte er nicht kapern, da er befürchtete,
er würde zu bald vermißt werden und sich zu leicht finden
lassen. Was er brauchte, war ein Personenwagen mit nur einer Person
Besatzung.
    Nach einiger Zeit sah er ein solches Fahrzeug kommen. Er trat auf
die Straße und winkte mit der linken Hand. Die rechte hielt die
Pistole verborgen.
    Gellendes Hupen erscholl. Der Wagen schoß mit aufheulendem
Motor dicht an Vuralson vorbei.
    Vurlason wich hastig zurück. Im nächsten Augenblick
kreischten Bremsen. Ein zweiter Personenwagen hielt neben Vurlason.
Die Türen öffneten sich. Zwei Männer stiegen aus und
kamen aufVurlason zu. Sie
    musterten sein Gesicht. Vurlason erschauderte, als er die Kälte
in ihren Blicken sah.
    »Er ist es«, sagte der eine.
    Der andere preßte etwas gegen Vurlasons rechte Hüfte.
Ein scharfes Zischen ertönte. Vurlason wollte seine Waffe
ziehen, aber bevor er dazu kam, wogten Nebelschleier vor seinen
Augen, dann sank sein Geist in die Dunkelheit tiefer Bewußtlosigkeit.
    *
    Telem musterte zufrieden sein Spiegelbild im Glas eines
Schaufensters. Es war kurz vor Mittag und er hatte die Zeit genutzt,
die sein Doppelgänger ihm dadurch verschafft hatte, daß er
sich verhaften ließ.
    Die Meldungen von »Lunors« Verhaftung waren von allen
Radio- und Fernsehstationen des Landes verbreitet worden. Deshalb
waren die Menschen,

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