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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinaus. Seine Vermutung
hatte ihn nicht getäuscht. Er befand sich in der Tat im Innern
eines Raumschiffs. Die beiden Männer lösten ihm die
Fesseln.
    »Jetzt laufen Sie uns nicht mehr weg«, meinte der eine
hämisch. »Da können Sie sich auch aus eigener Kraft
bewegen.«
    Er mußte vor ihnen hergehen. Sie fuhren mit einem Aufzug in
die Höhe. Dann ging es wieder einen hell erleuchteten, aber
unbelebten Gang entlang, und schließlich dirigierten ihn die
beiden Wächter in ein Gemach, das zwar ein wenig größer
als sein letztes Gefängnis, dafür aber ebenso unmöbliert
war.
    »Hier warten Sie!« befahl einer der Männer.
    Mark Richter brauchte nicht lange zu warten. Schon nach wenigen
Minuten öffnete sich das Luk von neuem, und in der Öffnung
erschien eine Gestalt, bei deren Anblick empfindlicheren Naturen als
Mark Richter das Blut in den Adern geronnen wäre.
    Der Mann war von hohem, athletischem Wuchs. Jedoch war sein
Gesicht auf häßliche Weise entstellt worden. Die Haut war
blasig und verbrannt, und an einer Stelle gähnte ein Loch von
der Größe einer halben Faust, unter dem brandgeschwärztes
Metall zum Vorschein kam.
    »Sibald Tilly«, sagte Mark Richter. »Ich dachte
doch, daß man Sie wieder zusammensetzen würde.«

5.
    »Sso gutt es kink«, antwortete der Robot und
versuchte, seiner Situationsprogrammierung folgend, ein Lächeln,
das sein häßliches Gesicht noch mehr entstellte.
    »Sso gutt es kink«, wiederholte Richter nachdenklich
nickend. »Ja, so ein Kontrollzentrum ist ein kompliziertes
Ding, und ein geeignetes Ersatzstück zu finden, ist manchmal
recht schwierig. Was machen Sie überhaupt hier?«
    »Isch bin teuer«, erklärte Tilly. »Misch
läßt man nikt einfach liggen. Man bringt misch zur Raptura
... Rrrrepta ... Rapata ...«
    »Reparaturwerkstatt«, half Richter dem
sprachbehinderten Robot aus.
    »Ja«, bekannte Tilly einfältig.
    »Wohin?«
    »Salome.«
    »Aha. Und mich?«
    »Wirrd nikt verratten!« grinste Tilly.
    »So! Und welchem Umstand verdanke ich die Ehre Ihres
Besuchs?«
    »Isch bin Ihr Wärter«, erklärte der Robot.
»Habben Sie Winsche?«
    »Wünsche? Na klar! Lassen Sie mich frei!«
    Tilly schüttelte den häßlichen Kopf.
    »Nikt solsche Winsche. Habben Sie Hunger?«
    Mark Richter betastete die Magengegend. Es kam ihm zu Bewußtsein,
daß er seit wenigstens zwölf Stunden nichts mehr gegessen
hatte. Seitdem es hell um ihn geworden war und man ihm die Fesseln
abgenommen hatte, wußte er wieder, welche Zeit es war. Seine
Uhr, die man ihm belassen hatte und die immer noch die Ortszeit von
Galliva anzeigte, stand auf zwölf Uhr zwanzig.
    »Ja, Hunger habe ich schon«, gab er zu. »Aber
ich esse ungern im Stehen.«
    Dabei warf er einen bezeichnenden Blick auf das unmöblierte
Innere seiner Kabine.
    »Isch brinke Essen, Tisch und Stull!« strahlte der
Robot.
    Richter blickte ihm nachdenklich hinterher, auch als das Luk sich
schon längst wieder geschlossen hatte. Er befand sich an Bord
eines Raumschiffs, das über der Nachtseite von Ariovist
gestanden hatte. Er mußte nun annehmen, daß Aristid
Erystach nicht allein gewesen war, als er ihn im Rechenzentrum der
Transmitterkuppel überraschte. Wahrscheinlich war er von einer
Gruppe von Agenten begleitet, die sich im Hintergrund hielten,
solange Richter noch bei Bewußtsein war. Sie hatten ihn und den
»toten« Robot aufgeladen und dorthin gebracht, wo das
Landungsboot des Raumschiffes auf sie wartete. Auf der Fahrt war
Tilly repariert worden. Man hatte das zerstörte Kontrollzentrum
ausgebaut und durch ein anderes Gerät ersetzt. Das Ersatzgerät
fügte sich in Tillys positronisches Innere nicht nahtlos ein,
deswegen hatte er jetzt Sprechschwierigkeiten. Richter fragte sich,
welche anderen Schwierigkeiten er noch haben mochte. Unter Umständen
ließ sich daraus bei Gelegenheit ein Vorteil für ihn
ableiten. Die Beantwortung der Frage mußte jedoch verschoben
werden. Er mußte Tilly beobachten, um zu ermitteln, welche
weiteren Handikaps sich aus dem Einbau des Ersatz-Kontrollzentrums
ergaben.
    Tilly sollte also nach Salome gebracht werden. Das war
beachtenswert. Salome war einer von fünf Planeten, die die Sonne
Segal umkreisten. Das Segal-System war 366 Lichtjahre von der Erde
entfernt und gehörte zusammen mit Ariovist und einigen anderen
Planeten zum Ring der sogenannten Außensiedlungen. Außerdem
war die Siedlung auf Salome, wie es auch im Falle Ariovist geplant
war, aus einem Regierungsprogramm zur

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