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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen sprechbehinderten Roboter.«
    Trotz seines Widerspruchs schlief die Unterhaltung ein. Daran trug
er nicht zuletzt selbst die Schuld. Es war wichtig, daß er sich
orientierte. Soweit er sich erinnerte, drehte sich Salome wie die
meisten Planeten nach Osten um seine Achse. Aus dem Stand der Sonne
schloß er, daß es hierzulande im Augenblick kurz nach
Mittag sein müsse, die Sonne stand also ein paar Grad jenseits
von Süd. Er hatte sie zur Linken, also bewegte sich der Gleiter
in etwa westlicher Richtung. Er blickte zum Heckfenster hinaus und
sah das Landefeld mitsamt der Qoronsaq rasch kleiner werden. Das
Fahrzeug hatte eine Flughöhe von knapp zweihundert Metern. Das
war hoch genug, um es die Kuppen der Hügel, die vor ihm lagen,
mühelos überqueren zu lassen. Richter blickte in die Tiefe
und sah malerisch angelegte Parklandschaften, waldumrandete Seen und
Teiche und muntere kleine Bächlein, die sich in sanften Kurven
durch Wald und Busch schlängelten. Das alles erschien ihm ein
wenig zu perfekt, ein wenig zu niedlich, um ihm wirklich
    Vergnügen zu bereiten. Man spürte deutlich, daß
die Hand des Menschen nachgeholfen hatte, die Landschaft in ein
Abbild dessen zu verwandeln, was der nicht allzu Anspruchsvolle sich
unter dem Garten Eden vorstellte.
    Nach Richters Schätzung hatte der Gleiter etwa zwanzig
Kilometer in generell westlicher Richtung zurückgelegt, als die
beiden Chauffeure, die bislang noch kein Wort gesprochen hatten, das
Fahrzeug nach unten zu drücken begannen. Unmittelbar in
Flugrichtung lag eine Kette höherer Hügel, über deren
Kamm der Gleiter eben noch hinwegschoß. Jenseits kam ein
ziemlich breites Tal, das von einem Fluß beherrscht wurde. Der
Gleiter schlug scharf nach links ein und näherte sich, nun in
südlicher Richtung fliegend, einem Konglomerat von Wäldern,
Parks, Grünflächen und Gebäuden, das sich an den
westlichen Abhang der Hügelkette schmiegte. Die Gebäude
lagen ohne Ausnahme auf Grundstücken, von denen jedes mindestens
zwei Hektar groß war. Nirgendwo, so weit Richter sehen konnte,
grenzten zwei Grundstücke unmittelbar aneinander. Stets lag
entweder ein Waldstück, ein Park oder eine Grünfläche
dazwischen. Alle Grundstücke waren von hohen Hecken umgeben.
Über eine dieser Hecken setzte der Gleiter in kühnem und,
wie es Richter schien, unnötig hohem Sprung hinweg, um wenige
Meter dahinter in einem wild bewachsenen Garten zu landen.
    »Wir sind am Ziel«, sagte Erystach und tat damit,
soweit Richter sich erinnerte, zum ersten Mal eine Äußerung
von sich aus.
    Die Luken wurden geöffnet, die Insassen des Wagens stiegen
aus. Mark Richter atmete tief die warme, duftgeschwängerte Luft.
Er überflog das weiße, flache Gebäude, das sich im
Hintergrund erhob und von palmenähnlichen Gewächsen halb
verdeckt wurde, mit bewunderndem Blick. Dann sah er zur Hügelkuppe
hinauf. Dicht hinter dem Haus begann das Gelände steil
anzusteigen und zog sich, von dichtem Wald bedeckt, bis zu dem etwa
180 Meter hohen Kamm der Hügelkette hinauf.
    Es war ein paradiesisches Land. Hier, sagte sich Mark Richter,
würde er eines Tages seinen Erholungsurlaub verbringen, sich
womöglich sogar ansiedeln. Das hieß: falls
Erholungsurlaube und Umsiedelungen noch auf dem Fahrplan seines
Schicksals standen.
    »Ah, da sind Mikko und Takko!« rief hinter ihm
Erystach mit frohlockender Stimme, die zu seiner bisherigen
Griesgrämigkeit im Widerspruch stand.
    Richter wandte sich um. Aus dem Haus kamen zwei Mädchen,
beide kaum mehr als dreißig Jahre alt und dem Klima
entsprechend leicht gekleidet, so daß Erystachs plötzliche
Begeisterung sich verstehen ließ. Sie waren beide Eurasierinnen
mit dem grazilen, eleganten Charme ihrer Rasse, und ihre Schönheit
verfehlte auch auf Mark Richter ihren Eindruck nicht. Die eine der
beiden wandte sich Erystach zu und umarmte ihn, was sich der
verschrobene Wissenschaftler offenbar gerne gefallen ließ. Die
andere blieb vor Richter stehen und deutete eine Verneigung an. Dazu
sagte sie mit freundlichem Lächeln:
    »Ich bin Mikko!«
    Richter grinste breit.
    »Ich bin Mark«, antwortete er. »Werde ich hier
wohnen?«
    »Natürlich. Alles ist für Sie und den Professor
hergerichtet. Freuen Sie sich?«
    »Wenn ich dich so ansehe, Mädchen, kann ich mich der
Freude kaum enthalten.«
    Mikko nahm ihn am Arm und führte ihn auf das Haus zu. Sie
überquerten eine Terrasse und betraten das Gebäude durch
eine beeindruckend breite Öffnung, die normalerweise von

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