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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich
rasch über den ganzen Körper aus. Die Welt ringsum wurde
dunkel. Mark Richter verlor das Bewußtsein.
    Ein helles Summen brachte ihn wieder zu sich. Er öffnete die
Augen, ohne deswegen mehr zu sehen. Es war abgrundfinster ringsum. Er
spürte ein leises, sanftes Schaukeln, das untrügliche
Anzeichen des Gefahrenwerdens in einem gut balancierten Fahrzeug. Es
war also immer noch Nacht, und der Wagen fuhr ohne Lichter, sonst
hätte er deren Widerschein sehen müssen. Er versuchte sich
aufzurichten und stellte fest, daß man ihn gefesselt hatte. Als
Nachwirkung der Schocksalve, mit der Erystach ihn ausgeschaltet
hatte, empfand er bohrenden Kopfschmerz. Außerdem lag er
unbequem. Er wurde wütend.
    »Ist hier jemand?« rief er zornig.
    »Ja, hier ist jemand«, antwortete die krächzende
Stimme des
    Wissenschaftlers irgendwo aus der Dunkelheit. »Halten Sie
den Mund!«
    »Einen Dreck werde ich tun!« polterte Richter. »Ich
liege so unbequem, daß mir die Rippen weh tun. Außerdem
haben Sie mich so zusammengeschnürt, daß mir das Blut
stockt. Und dazu soll ich den Mund halten?«
    Von vorne kam unverständliches Knurren und Brummen. Etwas
raschelte. Dann fühlte Mark Richter sich bei den Schultern
gepackt und auf den Rücken gedreht.
    »Mensch, sind Sie schwer!« keuchte Erystach.
    »Nicht so schwer wie Ihr Freund Tilly«, spottete
Richter.
    Er lag jetzt bequemer, aber die Fesselung war immer noch
schmerzhaft straff.
    »Warum binden Sie mich nicht los? Haben Sie Angst vor mir?«
    »Ja«, antwortete Erystach trocken.
    »Wohin geht die Fahrt?«
    »Gegen den nächsten Baum!« schrie der
Wissenschaftler zornig. »Wenn Sie nicht sofort mit Ihrem
Gequassel aufhören!«
    - Mark Richter schwieg. Bis auf das Summen und ein gelegentliches
Geraschel, wenn Erystach sich bewegte, war es ruhig. Richter
versuchte, ein Gefühl für den Ablauf der Zeit zu gewinnen.
Als nach seiner Schätzung etwa zehn Minuten vergangen waren,
raschelte es vor ihm anhaltend, als habe Erystach plötzlich eine
rastlose Aktivität entwickelt, und danach hatte er das Gefühl,
das Fahrzeug bewege sich jetzt schneller. Natürlich war es
unmöglich, eine Aussage über die absolute Geschwindigkeit
des Fahrzeugs zu machen, jedoch konnte Richter unschwer abschätzen,
daß sie, wenn der Gleiter auch nur annähernd normale Fahrt
machte, die Stadt Galliva längst hinter sich gelassen haben
mußten. Wenn die Fahrt überhaupt in diese Richtung
gegangen war, hieß das.
    Er rief sich in Erinnerung zurück: Wenige Minuten vor eins
hatte er zum zweiten Mal versucht, Eyrie Driscoll anzurufen. Dabei
hatte Erystach ihn überrascht. Mit dem darauffolgenden Gespräch
waren
    etwa zehn Minuten vergangen. Also war es kurz nach eins gewesen,
als Erystach ihn unschädlich machte. Die Schockdosis war von
mittlerer Stärke gewesen. Er hatte demnach nicht weniger als
zwei und nicht mehr als vier Stunden bewußtlos gelegen. Zählte
man die zwanzig Minuten dazu, die etwa seit seinem Wiedererwachen
vergangen sein mußten, dann kam man darauf, daß es jetzt
zwischen halb vier und halb sechs sein mußte. Im letzteren
Falle müßte es draußen schon hell sein, im ersteren
würde sich der erste Schein des neuen Morgens in etwa einer
halben Stunde zeigen.
    Die halbe Stunde verging, ohne daß die Finsternis sich
lüftete. Das war merkwürdig. Konnte es sein, daß der
Wagen verdunkelte Fenster hatte? So verdunkelt, daß man nicht
einmal in Fahrtrichtung hinausblicken konnte? Das war undenkbar. Das
Fahrzeug bewegte sich längst nicht mehr über die von der
Funksteuerung gesicherten Straßen der Stadt Galliva.
Wahrscheinlich hatte Erystach ein bestimmtes Ziel anvisiert und
überließ das Steuern dem Autopiloten. Er hatte das Licht
ausgeschaltet, weil er es nicht unbedingt brauchte und weil er sich
ohne Licht sicherer und unbemerkter bewegen konnte. Aber sobald der
Morgen kam, würde er sehen wollen, wo er war. Es gab keinen
vernünftigen Grund, der ihn zur Verdunkelung sämtlicher
Scheiben hätte veranlassen können.
    Es war also draußen wirklich immer noch finster. Mark
Richter zerbrach sich darüber eine Zeitlang den Kopf, und
schließlich erkannte er die Lösung des Rätsels. Der
Gleiter bewegte sich in östlicher Richtung. In östlicher
Richtung erfolgte auch die Achsendrehung des Planeten. Das Fahrzeug
bewegte sich mit derart hoher Geschwindigkeit, daß es von der
Tag-Nacht-Grenze nur zögernd eingeholt wurde, wenn es ihr nicht
gar davonlief oder mit ihr gleichen Schritt hielt. Richter

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