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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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enttäuscht wieder auf. Es war
ihm unerklärlich, warum Driscoll nicht antwortete.
    Er wollte sich umdrehen, erstarrte jedoch beim Klang der
entschlossenen Stimme mitten in der Bewegung.
    »Heben Sie die Hände so hoch, wie Sie können!«
    Er gehorchte. Aus Erfahrung wußte er, daß es in einer
Lage wie dieser besser war zu gehorchen.
    »So ist es gut«, sagte die merkwürdig hohe
Stimme. »Jetzt drehen Sie sich langsam um!«
    Er gehorchte auch dieses Mal. Der Mann, der zu ihm gesprochen
hatte, stand hinter einem Speichergerät und ragte eben mit Kopf
und Schultern darüber hinweg. Die rechte Hand ruhte auf der
Oberkante des Geräts und hielt eine Waffe, in der Richter einen
Schocker vermutete. Der kleine Mann hatte lange, strähnige graue
Haare, und in seinem Blick glomm wilder Eifer, der Mark Richter davon
überzeugte, daß sein Widersacher auf den Auslöser
drücken würde, sobald er eine falsche Bewegung machte.
    Er war überrascht. Mehr als das: Der Anblick des kleinen
Alten verwirrte ihn und ließ ihn an der Richtigkeit der
Vermutung zweifeln, die er bisher angestellt hatte und die durch die
Entlarvung des Roboters Tilly eine so glänzende Bestätigung
gefunden zu haben schienen.
    »Doktor Erystach ...?« stieß er mühsam
hervor.
    »Derselbe«, nickte der kleine Wissenschaftler gnädig.
»Es tut mir leid, Sie auf diese Weise behelligen zu müssen;
aber es scheint mir, Sie haben Ihre Nase ein wenig zu tief in unsere
Angelegenheiten gesteckt.«
    Mark Richter war nicht der Mann, der allzu lange brauchte, um
seine Beherrschung wiederzugewinnen.
    »Ihre Angelegenheiten? Wessen Angelegenheiten meinen Sie
damit?«
    »Du meine Güte, haben Sie das immer noch nicht
durchschaut?« spöttelte Erystach. »Ich meine, es
sollte doch auf der Hand liegen.
    Ich bin Sonderbeauftragter der Sozialgalaktischen
BürgerrechtsFöderation.«
    »Ebenso wie Tilly?« fragte Richter rasch.
    Erystach wiegte den Kopf.
    »Nun, das kann man eigentlich nicht sagen. Tilly arbeitet
für eine andere Interessengruppe, die allerdings mit uns am
selben Strang zieht.«
    »Tri-Star, nicht wahr?«
    Erystach dachte einen Atemzug lang nach, dann nickte er.
    »Ja, das ist richtig.«
    »Und warum zieht die Sozialgalaktische
Bürgerrechts-Föderation am selben Strang mit der Tri-Star?
Aus Hoffnung auf materielle Gewinne, die den Wahlkampf unterstützen
sollen?«
    Erystach wedelte ungeduldig mit der Hand, ungeachtet des Umstands,
daß die Hand den Schocker hielt.
    »Ach was«, wies er die Unterstellung mit krächzender
Stimme zurück. »Profit interessiert uns nicht. Wir wollen,
daß das Programm zur Förderung Sozialunterprivilegierter
endlich auf gerade Beine zu stehen kommt. Speziell im Fall Ariovist
sind wir der Ansicht, daß hier den Unterprivilegierten nur
geholfen werden kann, wenn die Genossenschaft in die Hand eines
Privatunternehmens übergeht.«
    »Und um dieses Ziel zu erreichen, sind Sie damit
einverstanden, daß hier auf Ariovist am laufenden Band Sabotage
betrieben wird?«
    Erystach nickte auch dazu.
    »Manchmal sind drastische Mittel erforderlich, um die
Regierung eines Besseren zu belehren.«
    »Aber es sind dabei Menschen ums Leben gekommen!«
protestierte Richter.
    »Das läßt sich nicht vermeiden«, antwortete
Erystach mit derselben Leidenschaftslosigkeit, mit der er bisher die
Unterhaltung bestritten hatte. »Besser, ein paar gehen drauf,
als daß später das Ganze zu leiden hat.«
    »Ich nehme an«, bemerkte Richter sarkastisch, »daß
die Firma TriStar von ähnlich selbstlosen Motiven geleitet wird
wie die Sozialgalaktische Bürgerrechts-Föderation.«
    »O nein«, antwortete Erystach ohne Zögern. »Die
Tri-Star huldigt dem Profitmotiv. Aber das hindert uns nicht, mit den
Tri-Star-Leuten gemeinsame Sache zu machen. Uns interessieren nicht
die Gründe, sondern nur das Ergebnis. Und das Ergebnis wird für
die Leute auf Ariovist heilsam sein.«
    Er trat hinter dem Speichergerät hervor.
    »Wissen Sie, ich muß Sie für eine Zeitlang
unschädlich machen«, sagte er. »Es tut mir leid;
aber es muß sein. Sie werden für uns hier zu gefährlich,
und man muß dafür sorgen, daß Sie in sicheren
Gewahrsam gebracht werden. Wenigstens so lange, bis die
Gallivant-Affäre glücklich abgewickelt ist.«
    Völlig ohne Warnung hob er von neuem die Waffe, richtete die
Mündung des Laufes auf Mark Richter und drückte ab. Mark
fühlte sich, als hätte er einen kräftigen Tritt gegen
den Leib erhalten. Der Schmerz, der davon ausging, breitete

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