PR TB 127 Der Tödliche Aktivator
vor Erregung,
und seine Augen waren feucht.
»Ich muß sofort mit dem Quadron sprechen«, sagte
Rhodan. »Wie kann ich das am schnellsten erreichen?«
»Ich werde Sie zu ihm führen.«
»Gut, einverstanden. Dann gehen wir gleich.«
»Nein«, wandte John D. Bernkham ein. »Tun Sie es
nicht.«
Erstaunt wandte sich der Großadministrator zu dem
Geisteswissenschaftler um.
»Habe ich recht gehört?«
Der alte Mann erhob sich mühsam aus seinem Sessel.
»Es ist zu gefährlich für Sie, Rhodan. Außerdem
haben Sie noch nicht den guten Kontakt zu Ermet Talank, den ich
bereits habe.«
»Sie wollen gehen, John D.?«
»Ich bitte Sie darum, an Ihrer Stelle mit dem Quadron
sprechen zu dürfen. Ich bin überzeugt, daß ich in
diesem besonderen Fall mehr erreiche als Sie.«
Rhodan schüttelte den Kopf.
»Ich denke, Sie unterschätzen mich, John D. Noch nie
habe ich mir eine derartige Pflicht abnehmen lassen.«
»Rhodan, Sie haben mir und meiner Forschungsarbeit zuliebe
schon sehr viel eingesteckt. Ich rechne es Ihnen sehr hoch an. Geben
Sie mir die Chance, mich wenigstens einmal revanchieren zu können.«
»Warum lassen Sie ihn nicht zusammen mit mir gehen?«
fragte Jacol Akton. »Die ganze Stadt spricht davon, daß
der Quadron sich mit ihm am besten verstanden hat. Wenn einer eine
Chance hat, ein vernünftiges Ergebnis für Sie
herauszuholen, dann er.«
»Gut, John D. Ich verlasse mich auf Sie.«
»Danke, Rhodan.«
Der Biologe setzte seine Maske auf und verließ zusammen mit
dem Kapitän das Haus.
»Spüren Sie auch etwas, Sir?« fragte Ralf Skarak.
»Wovon reden Sie?«
»Von der Aggressivität.«
»Nein.«
»Vielleicht liegt es daran, daß Sie mentalstabilisiert
sind.«
»Sie reden in Rätseln.«
»Ich meine, es muß einen Grund haben, daß die
Conomerer plötzlich so feindselig sind.«
»Vielleicht haben wir einen schwerwiegenden Fehler gemacht,
ohne es zu merken?«
»Nein, das glaube ich nicht. Ich vermute vielmehr, daß
der Umschwung von außen veranlaßt wurde.«
Bully schlug eine grüne Fliege tot, die über den Tisch
kroch. Er schnippte sie mit dem Finger fort.
»Der Galaktopsychologe geht mit Ihnen durch, Ralf«,
sagte er spöttisch. »Nun reißen Sie sich zusammen.
Oder hören Sie vielleicht jemanden, der ständig ganz leise
zu Ihnen spricht und Sie auffordert, uns zu verprügeln?«
»Nein, Sir. Ich bin Halbmutant.«
»Das ist mir keineswegs neu, Ralf. Ich schlage vor, Sie
machen sich in aller Stille Ihre Gedanken, und wenn Sie damit fertig
sind, informieren Sie uns.«
»Ich hätte John D. Bernkham fragen sollen«, sagte
Skarak, ohne auf die Worte Bulls einzugehen. »Er ist weder
mentalstabilisiert noch Halbmutant.«
»Das können Sie ja gleich nachholen, wenn er
wiederkommt.«
Rhodan ging zur Tür.
»Hört ihr das?« fragte er.
Die beiden anderen Männer wurden aufmerksam. Deutlich
vernahmen sie die Rufe von zahlreichen Menschen vor dem Haus. Rhodan
ging über den Flur zur Außentür und horchte. Er fand
einen winzigen Spalt im Holz, konnte durch ihn jedoch nicht genügend
erkennen. Weil er hoffte, von den oberen Fenstern aus eine bessere
Sicht zu haben, eilte er die Treppen hinauf bis ins zweite Stockwerk.
Hier öffnete er vorsichtig ein Fenster des Zimmers, in dem er in
dieser Nacht schlafen sollte. Vor dem Haus hatten sich etwa
einhundert Maskenträger versammelt. Die meisten von ihnen
führten gelb schimmernde Lampen mit sich. Sie wurden zusätzlich
von den Scheinwerfern beleuchtet, die am Tempelturm befestigt waren.
Da rief Reginald Bull nach ihm.
»Perry!«
Rhodan hörte am Tonfall sofort, daß etwas geschehen
war, was ihre gesamten Pläne umwarf. Er hastete die Treppen
hinunter. Bully rief seinen Namen immer wieder und kam ihm entgegen.
»Was ist los?« fragte Rhodan, als er ihn sah.
»Sie haben John D. umgebracht.«
5.
Jacol Akton stand völlig verstört im Salon. Seine Maske
hatte er auf den Tisch gelegt.
»Sie haben uns völlig überrascht«,
berichtete er und blickte Rhodan an. »Kurz bevor wir den
Amtssitz des Quadron erreichten, fielen sie über uns her. Mich
warfen sie zur Seite. Zunächst fürchtete ich, sie hätten
es auf mich abgesehen, weil sie wissen, daß ich gegen die
Masken kämpfe. Aber sie beachteten mich gar nicht weiter. Bevor
ich etwas tun konnte, stießen sie den alten Mann mit Messern
nieder und schleppten ihn weg.«
»Dann lebt er vielleicht noch.«
Akton schüttelte den Kopf.
»Bestimmt nicht«, sagte er.
Ein eigenartiges, rhythmisches Pfeifen
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