PR TB 127 Der Tödliche Aktivator
verschwand.
»Macht die Fackeln wieder an«, befahl Rhodan. »Wir
wollen uns ansehen, was da drinnen ist.«
Die Männer zögerten.
»Na, los doch«, rief Bully energisch. »Ihr wollt
doch wohl nicht kneifen?«
Jacol Akton wiederholte Rhodans Befehl. Seine Stimme ließ
erkennen, daß auch ihm nicht ganz wohl in seiner Haut war. Er
wäre am liebsten zusammen mit seinen Männern zum Schiff
zurückgelaufen. Die Fackeln flammten auf. Rhodan ließ sich
eine von ihnen geben und ging in das Loch im Berg. Bully nahm sich
ebenfalls eine Fackel.
»Ihr müßt ja nicht mitgehen«, sagte er.
»Von mir aus könnt ihr auch hier draußen bleiben.«
»Ich begleite Sie«, erwiderte Akton entschieden. Er
gab seinen Matrosen mit einer Geste zu verstehen, daß sie ihm
nicht folgen sollten. Dann schloß er sich Rhodan und Bully an.
Der Gang führte schräg in den Berg hinein. Nach etwa
zwanzig Metern versperrte ein ebenfalls schwach leuchtendes
Energiefeld den Weg. Es erlosch jedoch, als Rhodan sich ihm näherte.
Dahinter befand sich ein blaues Schott, das sich selbsttätig
öffnete, als Rhodan bis auf zwei Meter herangekommen war. Bully
und Jacol Akton schlossen zu ihm auf.
»Gleich werden wir mehr wissen«, sagte Bull.
Ein dunkler Raum lag vor ihnen, dessen Ausmaße sie in der
Dunkelheit nicht abschätzen konnten. Rhodan bückte sich.
Der Boden war mit schwarzem Staub bedeckt.
»Asche«, sagte er.
Er ging weiter und kam nach wenigen Schritten zu einem verbrannten
Gebilde, dessen ursprüngliche Form nicht mehr auszumachen war.
Die drei Männer verteilten sich und drangen in verschiedenen
Richtungen vor. Schon bald war klar, daß ihre Hoffnungen
restlos enttäuscht wurden. In diesem Berg gab es keine Spuren
mehr, die ihnen helfen konnten, der Lösung der Rätsel, die
sich ihnen stellten, näherzukommen.
»Irgendwann ist es durch einen Kurzschluß zum Brand
gekommen. Hier gibt es nichts mehr zu sehen«, sagte Rhodan, der
durch ein offenes Schott in einen Nebenraum gelangt war, in dem
ebenfalls alles im Feuer vergangen war.
Auch Jacol Akton und Bully hatten weitere Räumlichkeiten
entdeckt und inspiziert. Überall sah es ähnlich aus.
Als Rhodan einen senkrecht nach unten führenden Schacht fand,
ertönten laute Rufe vor der Höhle. Der Kapitän eilte
nach draußen und kehrte Sekunden später erregt zurück.
»Wir müssen verschwinden«, rief er. »Die
Leute von Conokan greifen uns an.«
»Es lohnt sich ohnehin nicht, noch länger
hierzubleiben«, erwiderte Rhodan.
Als sie den Trimaran erreichten, sahen sie, daß etwa
einhundert
kleinere Schiffe auf sie zurückten. Es waren Fischerboote,
die auf offener See keine große Gefahr für sie
darstellten. Ihre zahlenmäßige Übermacht mußte
sich aber verhängnisvoll auswirken, wenn es ihnen gelang, den
Segler Aktons in der Bucht zu stellen. Die rote Sonne stand bereits
deutlich über dem Horizont. Sie spiegelte sich in der ruhigen
See. Der schwache Wind erwies sich für beide Seiten nachteilig.
Der Trimaran kam kaum schneller voran, als er alle Segel gesetzt und
Kurs auf die offene See genommen hatte. Rhodan und Bully beobachteten
die Szene vom Heck des mittleren Schiffskörpers aus, als Ralf
Skarak zu ihnen kam. Er sah blaß und erschöpft aus. Jeder
Schritt schien ihn große Kraft zu kosten. Sein Arm war
fachgerecht verbunden worden.
»Wie geht es Ihnen, Ralf?« fragte Rhodan.
Der Wissenschaftler lächelte.
»Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Mir geht es schon
wieder ganz gut. Und außerdem werde ich ja bald bestens von den
Ärzten der LINDSAY versorgt werden. Der Conomerer, der mich
verbunden hat, meinte zwar, die Wunde werde sich nicht entzünden,
aber daran glaube ich nicht. Die Messer waren bestimmt nicht steril,
und das muß irgendwelche Folgen haben, auch wenn man hier sonst
gar keine Entzündungen kennt.«
»So pessimistisch kenne ich Sie gar nicht, Ralf.«
Der Galaktopsychologe zog einige Metallfolien unter seiner Bluse
hervor.
»Ich komme zu Ihnen, Sir, weil ich glaube, etwas wirklich
Wichtiges entdeckt zu haben.«
Rhodan blickte auf das Meer hinaus. Die Situation hatte sich nicht
entscheidend verändert. Der Trimaran hatte die Insel umrundet
und lag jetzt auf Kurs zum Festland. Die Fischerboote bildeten einen
weiten Bogen und sperrten ihnen damit den Weg in die offene See ab,
die Akton zunächst hatte erreichen wollen. Rhodan vermutete, daß
der Kapitän hoffte, unter Land besseren Wind zu finden, um dann
die höhere Schnelligkeit des Trimarans ausnutzen
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