PR TB 128 Galaxis Im Hypnobann
freiwillig."
„ Sie meinen, fremde Invasoren könnten sie dazu
zwingen?" fragte der Großadministrator stockend.
Omar zuckte die Schultern.
„ Entweder das, oder sie befinden sich im Krieg mit einem
anderen Planeten und haben notgedrungen ihre gesamte Wirtschaft
militarisiert."
Perry blickte auf die Steinbrücke, die nur wenige Meter von
ihnen entfernt begann.
„ Meinen Sie, wir könnten es unter den gegebenen
Umständen wagen, am hellichten Tag einfach über die Brücke
in diese Stadt zu marschieren, Omar? Und, bitte, nennen Sie mich
Perry."
„ Ich könnte es wagen", antwortete Hawk. „Aber
ich bin auch der Auffassung, daß wir kein unnötiges
Aufsehen erregen sollten, Perry. Deshalb schlage ich vor, wir warten,
bis es dunkel wird. Inzwischen können wir von hier aus
beobachten. Vielleicht wissen wir dann bis zum Abend noch mehr als
jetzt."
Rhodan nickte.
„ Einverstanden." Er deutete auf einen mit Büschen
bewachsenen kleinen Hügel, etwa fünfzig Meter weiter
stromabwärts. „ Das ist ein guter Aussichtspunkt, Omar.
Außerdem können wir schnell im Gebüsch untertauchen,
wenn jemand in unsere
Nähe kommt.”
Sie stiegen auf den niedrigen Hügel und setzten sich.
Perry Rhodan beobachtete, wie die Frachtschiffe auf der Höhe
der Raumschiffswerft beidrehten und langsam an die Kaianlagen eines
Hafens glitten. Kurz darauf erschien drüben in der Stadt ein
stromlinienförmiger Gliederzug und glitt lautlos und schnell auf
eine der anderen Brücken, eine Stahlkonstruktion. Es war ein
mindestens dreihundert Meter langer Zug, und er erreichte das
diesseitige Ufer innerhalb von höchstens dreißig Sekunden.
Noch vor den Fabrikanlagen verschwand er in einem Tunnel.
„Wahrscheinlich befördert er Arbeiter für die
Werft”, sagte der Großadministrator.
Er hatte es kaum ausgesprochen, als der nächste Zug erschien.
Er sah genauso aus wie der erste, fuhr aber über eine andere
Brücke ins Werftgelände ein. Wenig später kam der
dritte Zug, dann der vierte. Danach herrschte etwa zehn Minuten lang
Ruhe, dann fuhren alle vier Züge mit kurzen Abständen in
die Stadt zurück.
„ Schichtwechsel”, kommentierte Hawk lakonisch.
Perry Rhodan kniff die Augen zusammen und blickte zur Sonne. Sie
stand nicht mehr hoch über dem Horizont.
Abermals fuhren einige Frachtschiffe stromabwärts an den
beiden Männern vorbei. Diesmal konnten sie trotz des
aufsteigenden Dampfes auf dem Vorderdeck eines Schiffes zwei
Gestalten erkennen.
„Zweifellos humanoid”, erklärte Rhodan. „Vom
Körperbau her können wir also nicht besonders auffallen.
Aber wie ist es mit der Verständigung? Tragen Sie einen
Translator bei sich, Omar?”
Der Oxtorner schüttelte den Kopf.
„ Leider nicht. Aber wir werden schon einen Weg der
Verständigung finden.”
Wieder schwiegen die beiden Männer.
Eine halbe Stunde später hob eines der fertigen Raumschiffe
hinter der Werft ab und stieg lautlos in den dunstig gewordenen
Himmel. Es aktivierte seine Triebwerke erst, als es den Blicken der
Männer entschwunden war. Geisterhaft bleiches Licht übergoß
die Szene, dann dröhnte der Donner der Düsen herab. Einige
Druckwellen kamen durch, preßten die Büsche flach an den
Boden und glätteten die Wogen des Stromes, so daß seine
Oberfläche sekundenlang einem See aus flüssigem Blei glich.
„ Ihre energetischen Startgerüste reichen höchstens
fünfzehn Meter hoch”, sagte Omar Hawk. „ Entweder
können sie keine stärkeren erzeugen oder sie wollen Energie
sparen.”
„ Letzteres wäre eine ausgesprochene
Rücksichtslosigkeit gegenüber der Bevölkerung”,
erwiderte Perry.
„ Oder eine zwingende Notwendigkeit”, entgegnete der
Oxtorner.
Darauf wußte Perry nichts zu sagen, deshalb trat abermals
Schweigen ein. Als die Sonne versank und die Dämmerung
hereinbrach, flammten in der Raumschiffswerft helle Lichter auf.
Drüben bei den Wohnhäusern dagegen zeigte sich nur hier und
da ein matter Lichtschimmer hinter den Fenstern.
Omar Hawk erhob sich.
„ Ich denke, jetzt können wir es wagen”, sagte
er.
Rhodan erhob sich ebenfalls und reckte sich.
Die beiden Männer betraten die Steinbrücke. Sie mußte
uralt sein, denn sie war mit Kopfsteinen gepflastert - und sie wurde
offenbar seit langer Zeit nicht mehr benutzt, denn zwischen den
Steinen wucherten fremdartige Gewächse.
Als die beiden Männer das gegenüberliegende Ufer
erreichten, war es völlig dunkel geworden. Sie blieben stehen
und musterten die schmucklosen Hausfassaden,
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