Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dem klassischen Effekt des Irrgartens gegenüber.
    Rechts, links, geradeaus, wieder zurück, parallel zu einem
anderen Weg, wieder Richtungsänderungen, hin und her, der
Versuch, sich an markanten Baumsilhouetten mühsam zu
orientieren. Alle fünf Schritte warfYantro ein Blatt oder ein
Stück der Ranke auf den Weg. Sie gingen weiter, merkten, wie die
Sonne aus dem Scheitelpunkt verschwand und kamen schließlich,
ohne ein einziges Mal - war es Zufall, oder wurden die Spuren
verwischt? - irrgegangen zu sein, an eine Zone des Labyrinths, die
völlig technisch gestaltet war. Die Wände waren nach wie
vor aus diesem undurchsichtigen, rauch-schwarzen Glas, aberjetzt
bestand auch der Boden aus einer nahtlosen Fläche aus Stein oder
einer ähnlichen Masse. Als sie die Veränderung wahrnahmen,
blieben sie an der Trennlinie zwischen Weg und Stein stehen.
    „Jetzt wird es interessant. Eine von Nasts Teufeleien lauert
hier auf uns!" sagte Yantro grimmig.
    „Hasdrubal Nast hat sicher seine abartige Phantasie
ausgiebig strapaziert!" versicherte Ariete. „Ruhen wir uns
aus, oder bringen wir es schnell hinter uns!" Sie sahen sich an,
dann erklärte Yantro:

    „Eine halbe Stunde Pause, dann gehen wir es an!"
    Sie ruhten sich aus und tranken den letzten Rest Wasser aus den
kleinen Flaschen. Der Versuch, die menschliche Natur des einzelnen zu
ändern, sagten sie sich, war von Grund auf zum Scheitern
verurteilt, wennjener Mensch nicht den Willen und die feste Absicht
hatte, sich selbst zu ändern. Diesen Umstand mußten auch
die Erbauer der Anlagen von Sieben Inseln erkannt oder gekannt haben,
denn sie versuchten es nicht. Sie beschränkten sich darauf, den
Patienten durch eine Überfülle von Eindrücken zu
schocken und ihn durch diesen Kurs zu hetzen, bis er den Grund seiner
Krankheit oder ihre Folgen restlos vergessen hatte. Also würde
auch die Wegstrecke, die vor ihnen lag, unter dieses Schema fallen.
    Sie entledigten sich der überflüssigen
Ausrüstungsgegenstände und liefen los. Zehn Schritte ging
es geradeaus. Dann, als sie nach links abbiegen wollten, sahen sie
hinter sich, wie sich aus zwei Mauern Türen hervorschoben. Es
gab ein gleitendes Geräusch und einen donnernden Schlag, als
sich die Türen berührten. Sie waren gefangen. Gleichzeitig
spürten sie unter ihren Sohlen, wie sich das weiße
Material erhitzte. Es wurde immer heißer. Sie rannten in die
linke Abzweigung hinein, bogen zweimal rechts und dreimal links ab
und standen vor einer Wand.
    „Verdammt!" fluchte Yantro und warf sich herum. Er
packte das Mädchen um die Hüfte und rannte weiter. Über
das glühende Pflaster, zweimal nach rechts, dann in den nächsten
Eingang und zwanzig Meter geradeaus. Er schrie entsetzt auf, als er
merkte, wie sich die beiden Mauern einander näherten und
drohten, die Menschen zwischen ihnen zu zerquetschen.
    „Schneller! Hinaus!"
    Sie rannten geradeaus weiter, wichen nach rechts aus und hörten
vor sich ein Brummen. Sie kümmerten sich nicht darum und
stolperten zwischen den sich verengenden Wänden weiter. Vor
ihnen riß der Boden auf, in der weißen Fläche
erschienen breite Spalten. Ariete und Yantro sprangen in rasender
Eile von einem Streifen zum anderen und mußten erleben, wie die
Trittstreifen schmaler und die freien Stellen breiter wurden. Das
Brummen wurde lauter und eindringlicher. Aber offensichtlich befanden
sie sich auf dem richtigen Weg, weil ihre Schritte oder das Passieren
einer unsichtbaren Kontaktschranke die Vorgänge ausgelöst
hatten.
    Einmal rannten sie in die falsche Richtung. Sie bogen springend
rechts ab, warfen sich von Schwelle zu Schwelle vorwärts und
prallten auf dem letzten Trittfeld gegen die Wand. Zusehends
verbreiterte sich der Abstand zwischen den Feldern. Ein eiskalter
Hauch kam aus dem Ab-grund vor ihren Fußspitzen heraus. Wieder
waren sie mit der echten, lebenbedrohenden Gefahr konfrontiert.
Ariete keuchte auf.
    „Zurück. Und in schnellerem Tempo!"

    „Hierher! Deine Hand, Mädchen!"
    Sie warfen die Schilde weg, stießen sich von der Wand ab und
liefen in riesigen Sprüngen die dreißig Meter zurück.
Das Brummen durchschnittjetzt die Luft wie eine dröhnende
Glocke. Auf der letzten Trittleiste stolperte Ariete. Yantro riß
sie am Arm hoch, wirbelte herum und verlagerte sein Gewicht. Er
rollte sich ab, während das Mädchen schräg über
ihn hinwegflog und auf einem der wenigen massiven Stücke
landete. Augenblicklich kamen sie wieder auf die Beine, fühlten
die Hitze unter sich und

Weitere Kostenlose Bücher