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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dirigieren. Das
ist ein Problem für Fußgänger, aber nicht

    für..."
    Ein zischendes Geräusch schnitt seinen Satz ab. Wolken
vielfarbigen Dampfes schössen aus dem Boden. Die Avio-hippos
scheuten, brachen aus und begannen, mit ihren Flügeln zu
schlagen. Gleichzeitig griff eine telepathische Kraft nach den beiden
Menschen. Ein schmerzhafter Druck schien ihre Schädel von innen
her zersprengen zu wollen. Die Tiere wurden halb rasend, galoppierten
an und flogen über die Mauer hinweg. Einige Sekunden später
ließ der Druck auf ihren Hirnen nach, der Dampf schlug sich
nieder oder verflüchtigte sich. Yantro atmete tief ein und aus
und stützte das halb besinnungslose Mädchen.
    „Es ist also unser Problem geworden, denn wir sind
Fußgänger. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als in
diesem Märchenwald dorthin zu gehen, wohin man uns getrieben
hat."
    Sie gingen weiter, Hand in Hand, als ob es ein Spaziergang sei.
Immer mehr Mauern und Wege, die von Baumgruppe zu Baumgruppe schmaler
wurden, tauchten auf.
    Es gab mehr dunkle Weiher, von schwarzem Schilf umstanden. Hier
herrschte, abgesehen von einem leisen Rauschen des Windes, völlige
Lautlosigkeit. Nach einer weiteren halben Stunde hielt Yantro an und
stieß hervor:
    „Ich erkenne das Schema nicht, aber ich kenne die Anordnung
der Mauern. Ich glaube sie zu kennen!"
    „Ja?"
    „Es sieht aus wie eines der Labyrinthe, in denen die
Wissenschaftler die Intelligenz der Laboratoriumsratten testen. Wir
befinden uns, meine ich, noch auf dem Weg zum Eingang."
    „Ich weißjetzt auch, warum die Aviohippos so
hinderlich waren, daß sie vertrieben werden mußten!"
schränkte Ariete ein. „Man zwingt uns, das Labyrinth zu
betreten."
    „Keine andere Chance!"
    Stille. Nur die Äste und Blätter bewegten sich. Die
Spiegel der Totenweiher waren regungslos. Die Mauern verschoben sich
optisch, als die beiden weitergingen, ordneten sich zu immer neuen
und anderen Perspektiven an. Auf dem Weg gab es keine Spuren. Weiter
... geradeaus, um eine Ecke ... nach links, nach rechts, wieder
geradeaus. Sie waren im Labyrinth. Der Versuch, eine Mauer zu
erklettern, scheiterte. Die Ranken rissen bei schon leichten
Berührungen ab. Kein Baum stand nahe genug an einer der Mauern,
so daß sich Yantro hätte von einem Ast herunterlassen
können. Außerdem war die Oberkante der Glasmauer nicht
breiter als drei Finger. Sie waren gezwungen, sich den Gesetzen
dieses Irrgartens zu unterwerfen.
    „Hoffentlich ist die Insel nicht länger als hundert
Kilometer!" sagte Ariete fatalistisch.
    „Sicher nicht! Wir schaffen es bis heute abend!"
knurrte Yantro.

    Sie stapften weiter. Von Zeit zu Zeit riß Yantro einen Zweig
ab und warf ihn auf die Mitte des Weges. Er hoffte, daß niemand
die Zweige entfernen würde, sobald sie sich außer
Sichtweite bewegt hatten. Eine Stunde lang marschierten sie, bis die
Sonne fast senkrecht über ihren Köpfen stand. Sie begannen
zu keuchen, obwohl der schwarze Wald ringsum Kälte
auszuschwitzen schien. Zuerst legten sie die langen blauen Mäntel
ab, dann schnallten sie die Panzer auf, schließlich setzten sie
sich auf einige Steine, die am Rand eines Tümpels lagen. Yantro
zermarterte sich den Verstand; eine Idee, flüchtig wie ein
Nebelstreifen, ging in seinem Kopfherum. Jedesmal entzog sie sich
seinem Zugriff. Er war versucht, ein Schema zu finden, einen Sinn in
diesem Labyrinth. „Es ist sinnlos, uns hier einem derartigen
Test zu unterwerfen", sagte er. „Man kann damit unsere
Intelligenz nur dann messen, wenn wir mehrmals Gelegenheit haben,
unsere Fehler zu korrigieren."
    „Das bedeutet", grübelte das Mädchen, „daß
wir wiederholt zum Anfang des Irrgartens zurückkommen müßten.
Und dafür scheint mir diese Anlage nicht zu sprechen. Ich habe
keine Beweise für diese Idee, aber ich glaube, das Labyrinth
dient anderen Zwecken."
    „Vermutlich hast du recht!" sagte Yantro. „Sehen
wir also weiter."
    Sie standen auf und gingen weiter. Immer mehr trat die Vegetation
zurück, und die Mauern wurden zahlreicher, schoben sich dichter
aneinander und bildeten nach weiteren fünfhundert Schritten den
typischen Irrgarten. Yantro bedeutete Ariete, zurückzubleiben,
rannte bis zu dem letzten größeren Rankengeflecht und riß
ein paar Zweige und Ranken ab. Er steckte sie in den Gürtel,
grinste kurz und ging weiter. Sie wurden langsamer;jeder Schritt
konnte sie in eine Sackgasse oder einen Irrweg führen. Sie
versuchten, durch die Zwischenräume zu spähen und sahen
sich

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