PR TB 133 Die Macht Der Schatten
wesenlose
Schatten aus der Finsternis, Schatten, die gleichzeitig düstere
Drohung und schimmernde Hoffnung verbreiteten.
Perry Rhodan konnte sich nicht von dem Anblick lösen - bis er
ein Pulsieren verspürte, das vom Ringfingerder linken Hand kam
und seinen ganzen Körper erfüllte.
Er hob in der Dunkelheit seine linke Hand vor die Augen und sah,
daß mit dem Ring, den ihm die alte Seherin Voela aufAlfar
gegeben hatte, eine bemerkenswerte Veränderung vor sich gegangen
war.
Der grüne Lichtfleck strahlte plötzlich viel heller als
zuvor, und sein Leuchten schien die düstere Drohung
derwesenlosen Schatten zurückzudrängen und die schimmernde
Hoffnung, die ebenfalls von ihnen ausging, gleich einer
phantastischen Blume aufblühen zu lassen.
"Voela!" flüsterte derTerraner und hatte mit
einemmal das Bild der uralten Seherin vor Augen, sah ihre Augen, die
weise und gütig dreinblickten und von einem unbekannten
Feuererfülltwaren.
Im nächsten Moment wurde es hinterder halbtransparenten Wand
wieder hell. Die Finsternis wich dem Sprühen der Lichtkaskaden
und dem pulsierenden Leuchten der amöbenförmigen
Kommandoeinheit.
Tengri Lethos stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus, drehte
sich einmal halb um seine Körperachse und sankzu Boden.
Perry konnte den Hathor gerade noch auffangen. Omar eilte ihm zu
Hilfe, und beide beugten sich über den Hüter des Lichts,
den Perry sanft auf den Boden gelegt hatte.
Tengris Augen waren geschlossen, doch sein Atem ging regelmäßig.
Das S-förmige silberfarbene Gerätwarseinen Fingern
entfallen, und es schimmerte nicht mehr wie pures Silber, sondern war
grau und stumpf wie exidiertes Blei. "Was war das?"
flüsterte der Oxtorner. "Ich hörte einen Gesang, als
hätten Götter ihre Stimmen erhoben, um mich zu rufen."
Perry Rhodan lächelte matt.
"Ich hörte den Gesang nicht, aber ich sah und fühlte
etwas anderes, das mich vermuten läßt, daß der
Gesang, den Sie hörten, dem ähnelte, den wir aufGynun-gagap
alle hörten."
"Ja!" flüsterte Omar Hawk. "Es war der gleiche
Gesang, Perry. Was hat das zu bedeuten?"
Perry antwortete nicht, weil er sah, daß Tengris Augenlider
flatterten.
Die Brust des Hathors hob und senkte sich in einem tiefen Atemzug,
dann schlug der Hüter des Lichts die Augen auf. Eine Weile
blickte er schweigend in die Gesichter, die über ihm waren, dann
huschte derAnflug eines undefinierbaren Lächelns über sein
Gesicht.
"Wir leben noch, also besteht noch Hoffnung", sagte er
leise.
Er streckte die Hände aus, und Perry und Omar halfen ihm auf
die Füße. "Danke, Freunde", sagte der Hathor. Er
blickte aufdas ehemals silberfarbene Gerät. "DerVersuch ist
mißlungen. Ich dachte schon, jenen Speichersektor angezapft zu
haben, in dem die Positionsdaten der Zentralwelt gespeichert sind,
doch scheint dieser Sektorvon zahlreichen schalenförmigen
Dimensionsfeldern geschützt zu sein, die ich nichtdurchdringen
kann."
Er blickte den Großadministrator an.
"Es tur mir leid, daß ich nicht mehr tun konnte,
Per-ry."
Perry Rhodan lächelte.
"Ich glaube, derVersuch ist nicht mißlungen, Tengri.
Zwar konnten Sie die Positionsdaten nicht ermitteln, aber...",
er hob die Hand mit dem Ring der Seherin, dessen grüner
Fleckwieder normal leuchtete, "...dieser Ring hat uns - oder mir
- den Weg gewiesen, den wir gehen müssen."
"Voela, die Seherin!" sagte Tengri Lethos mit verloren
wirkendem Lächeln. Er blickte den Terranerfragend an.
"Der Ring der Seherin schien mir mitteilen zu wollen, daß
der Schlüssel zur Meisterung unseres Problems auf Gynungagap
verborgen ist", erklärte Rhodan. "Der seltsame Gesang,
den Omar gehört hat - zur gleichen Zeit gehört hat -
erhärtet diesen Schluß. Eigentlich hätten wir von
selbst darauf kommen sollen, denn auf Gynungagap sahen wir in einem
paraphysikalischen Planetarium alle Schlafenden Stützpunktwelten
der Shuwashen - und wir erlebten dort mit, wie sie aktiviert wurden."
"Gynungagap, die Zentralwelt?" meinte der Hüter des
Lichts nachdenklich. "Nein, Gynungagap kann es nicht sein, sonst
hätte das SEMOR-Gehirn meines Schiffes bereits diesen Schluß
gezogen, nachdem ich ihm die Aufzeichnung, die ich im
Projektionsplanetarium machte, überspielte - und das wäre
noch vor unserem Abflug von Gynungagap gewesen. Aber vielleicht haben
wir dort etwas übersehen, etwas, das uns auf die Spur zu
jenerZentralwelt bringen kann."
"Kehren wir nach Gynungagap zurück?" fragte Perry
Rhodan mit mühsam unterdrückter Erregung.
"Wir kehren
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