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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu einer Szene ähnlich der
gekommen, die Julian erlebt hatte, als er nach dem kürzesten Weg
zum Regierungsviertel fragte. Aber irgendjemand schien noch eine Spur
des Sinns für Wirklichkeit bewahrt zu haben. Das Stimmengewirr
verstummte plötzlich. Julian hörte das Summen eines Geräts.
Sekunden später wurde er aufgehoben und auf eine weiche
Unterlage gebettet.
    Er hatte Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken. Sein erster
Wunsch war schon erfüllt: Er hatte ein Bett. Er spürte, wie
die Unterlage in Bewegung gesetzt wurde. Das Gemurmel blieb hinter
ihm zurück. Er kam in einen Teil des Gebäudes, der nach
Desinfektionsmitteln roch. Er wagte es nicht, die Augen zu öffnen,
aus Furcht, seine Vorstellung könne offenbar werden. Er konnte
nicht hören, ob er sich auf einer Robottrage befand oder ob
Menschen ihn begleiteten. Das Gefährt, auf dem er ruhte, fuhr
mehrmals um Ecken oder scharfe Kurven. Er kam schließlich in
einen Raum, in dem das Gemurmel menschlicher Stimmen wieder zu hören
war. Die Unterlage kam zur Ruhe. Greifarme schoben sich ihm unter den
Rücken und luden ihn auf eine Liege, die womöglich noch
weicher, noch komfortabler war. Ein Mensch war in der Nähe.
Jemand befestigte ihm die Elektroden von Mißinstrumenten auf
dem Unterarm, an der Schläfe und auf der Brust. Julian hielt
still. Nach einer Weile sagte eine männliche Stimme:
    »Nichts Besonderes, nur Erschöpfung. Der Mann muß
ruhen.«
    Julian atmete auf. Mit der Erleichterung kam auch die Müdigkeit.
In wenigen Minuten war er eingeschlafen.
    Ein Gesicht beugte sich über ihn. Es war das Gesicht eines
Mannes mit langen, grauen Haaren und einem Bart. Der Mann trug einen
hellblauen Kittel. Auf der Brusttasche ringelte sich Äskulaps
Schlange um einen Stab.
    »Ausgeschlafen?« fragte der Grauhaarige lächelnd.
    Julian nickte.
    »Ich bin Doktor Sabonne, mein Freund«, sagte der Mann
im blauen Kittel. »Und du siehst mir nicht so aus, als kämest
du hier aus der Gegend.«
    »Julian Tifflor«, stellte Julian sich vor. »Nein,
ich bin nicht von hier.«
    Sabonne hob die Brauen.
    »Ist das dein wirklicher Name, Freund, oder hast du dir ihn
nur zugelegt, sozusagen um des Andenkens willen?«
    Julian horchte auf.
    »Des Andenkens willen?« wiederholte er.
    »Ja! Zum Andenken an den großen Ideologen Julian
Tifflor, der leider vor einigen Jahren das Zeitliche segnete.«
    Julian konnte nicht anders: die Spannung, die sich im Laufe der
Tage in ihm aufgestaut hatte, löste sich in befreiendem Lachen.
Dr. Sabonne musterte ihn bestürzt.
    »Verzeih, mein Freund«, brachte Julian mit Mühe
hervor und bediente sich dabei der hier gebräuchlichen
Redeweise, »aber es kam einfach so über mich. Ich heiße
wirklich Julian Tifflor. Den Idiologen kenne ich nicht, aber ich bin
froh, daß ich nicht in seiner Haut stecke. Denn ich kann Hilfe
noch gut gebrauchen, während für ihnjede Hilfe zu spät
kommt.«
    »Wie meinst du das?« erkundigte sich Sabonne
interessiert.
    »Ich bin fremd in dieser Welt. Ich habe kein Geld, keine
Unterkunft, nichts zu essen, und ich muß schleunigst auf meine
Welt zurückkehren.«
    »Welche Welt ist das?«
    »Die Erde.«
    »Du befindest dich hier auf der Erde«, konstatierte
Sabonne mit einem Gesichtsausdruck, dessen

    Besorgnis darauf hinwies, daß er begann, die geistige
Gesundheit seines Patienten in Zweifel zu ziehen.
    »Ich meine eine andere Erde«, erklärte Julian.
»Schon mal was vom Parachron-Prozeß gehört?«
    Sabonne dachte nach.
    »Nein«, bekannte er.
    »Aber die Hypthese von der Parallelität der Universen
ist dir bekannt?«
    »Ich habe davon gehört. Willst du vielleicht andeuten,
daß du ...«
    Sein Gesicht war ein großes Fragezeichen.
    »Ich komme von einer anderen Bezugsebene«, versicherte
Julian. »Und ich will wieder auf die meine zurück. Dazu
brauche ich Hilfe, technische Hilfe. Wo finde ich die?«
    Sabonne wischte sich über die Stirn.
    »Ich verstehe das alles nicht«, murmelte er. Er sah
sich um. »Ich glaube, wir müssen ...«
    »Du kannst mich auf meinen Geisteszustand untersuchen
lassen, Freund«, unterbrach ihn Julian, »und wirst alles
in Ordnung finden. Ich bin nicht verrückt, obwohl ich mich
selbst schon manchesmal gefragt habe, ob ich es nicht doch sei.«
    »Du sprichst völlig im Ernst?«
    »Völlig«, nickte Julian.
    »Du stammst aus einem Paralleluniversurn? Von einer
Parallelerde? Wie bist du hierhergekommen? Welcher Mechanismus...«
    Julian hob die Hand. Sabonne unterbrach sich mitten im

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