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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Satz.
    »Darüber will ich dir gerne berichten, Freund«,
sagte Julian. »Aber nicht hier auf dem Krankenbett. Und auch
nicht vor einem Gremium von Wissenschaftlern, das du womöglich
um der Sensation willen herbeizurufen gedenkst. Ich appelliere an
dein Gewissen als Arzt. Ich bin ein Mensch, der Hilfe bedarf. Willst
du mir diese Hilfe leisten?«
    Sabonne nickte stumm, dann forderte er Julian auf:
    »Komm mit mir! Zieh dich an! Deine Kleider hängen dort
in dem Wandschrank.«
    Das Zimmer, in dem die beiden Männer sich befanden, war klein
und enthielt nur das eine Bett, auf dem Julian geruht hatte. Man
mußte ihn, während er schlief, hier hereingebracht haben.
    Er kleidete sich an. Sabonne führte ihn auf einen unbelebten
Gang hinaus und fünf Türen weiter in ein spartanisch
eingerichtetes Büro.
    »Hier residiere ich«, sagte er nicht ohne Spott. »Setz
dich und erzähl mir, wie es dir ergangen ist.«
    Julian tat ihm den Gefallen. Er fand in Sabonne einen Zuhörer,
der vielleicht nicht das wissenschaftliche Wissen besaß, um
seinem Bericht Zug um Zug zu folgen, aber dafür eine rege
Vorstellungskraft, die diesen Mangel wettmachte.
    »Undjetzt«, erkundigte er sich zum Schluß,
»suchst du nach einer Möglichkeit, eine
Parachron-Apparatur zu bauen und mit ihrer Hilfe auf deine
Bezugsebene zurückzukehren?«
    »Wenn auch nicht direkt auf meine«, antwortete Julian,
»so doch auf eine, die ihr näher liegt als diese hier.«
    »Und dazu brauchst du elektronisches Gerät, eine Menge
dünnen Drahtes und ein paar Megawattstunden Energie?«
    »Das ist richtig.« >
    Sabonnes Gesicht bekam einen mitleidvollen Ausdruck.
    »Da wünsche ich dir Glück«, sagte er,
»obwohl ich weiß, daß ich nur einen frommen Wunsch
tun kann, auf dessen Erfüllung keinerlei Hoffnung besteht.«
Er sah Julian mitleidig an. »Du machst dich besser darauf
gefaßt, den Rest deines Lebens hier zu verbringen.«
    »Warum?« fragte Julian.
    »Wegen des Systems«, antwortete Sabonne. »Ist
dir noch nicht aufgefallen, wie es hier zugeht?«
    »Die Leute reden viel und kommen vor lauter Reden nicht
dazu, etwas zu tun«, faßte Julian seine Eindrücke
zusammen.
    »Damit hast du den Finger genau auf der Wunde!«
ereiferte sich Sabonne. »Um die Dinge zu bekommen, die du
brauchst, wirst du dich an verschiedene Ämter wenden müssen.
Auf den Ämtern

wird man deinen Wunsch
    gerne entgegennehmen und auf die Tagesordnung setzen, die in
Wirklichkeit eine Jahrzehnteordnung heißen sollte. In den
Ämtern wird man versuchen, Einvernehmen darüber zu
schaffen, ob ein Antrag positiv oder negativ beurteilt werden soll.
Hast du eine Vorstellung, wieviel Zeit verstreicht, bis ein solches
Einvernehmen hergestellt ist?«
    Julian Tif flor zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube, ich kann mir ein Bild davon machen.«
    »Einvernehmen ersetzt Entscheidung«, murmelte
Sa-bonne, den Spruch wiederholend, den Julian draußen auf der
Straße des öfteren gelesen hatte. »Vor Jahrhunderten
hieß es: Solidarität geht über Autorität. Daran
krankt dieses System. Alles ist Gemeineigentum, auch die Probleme der
Menschen. Wir Mediziner sind die einzigen, denen man zugesteht, daß
sie die Notwendigkeit über das Einvernehmen stellen dürfen.
Nur auf dem Gebiet der angewandten Medizin gibt es diese alte
Einrichtung noch, die Entscheidung aufgrund der Autorität des
leitenden Arztes. Aber man sieht uns Ärzte deswegen scheel an.
Unser Beruf ist mit einem Fluch behaftet, der ihn dazu verdammt, für
alle Zeiten an dem Schema der Autorität zu haften. So denken die
Menschen dieser Welt.«
    Er hatte voller Erbitterung gesprochen. Er holte tief Luft und
fuhr dann fort:
    »Ich kenne deine Welt nicht, aber die Naivität, die aus
dir spricht, läßt vermuten, daß es eine glücklichere
ist als die unsere. Hier erwacht der gemeinschaftseigene Mensch in
seiner gemeinschaftseigenen Wohnung, steht auf, wäscht sich,
ißt, fährt mit gemeinschaftseigenen Verkehrsmitteln oder
geht über gemeinschaftseigene Straßen zu seinem
gemeinschaftseigenen Arbeitsplatz und verrichtet dort seine
gemeinschaftseigene Arbeit, wobei er nicht vergißt, stundenlang
gemeinnützige Diskussionen zu führen.
    Und überall dieser Gemeinschaftseigenheit vergißt er
ganz, daß Gott ihm doch eigentlich die Kraft und die Pflicht
gegeben hat, nach dem eigenen, individuellen
    Glück zu streben. Daß das Glück der Gemeinschaft
sich aus dem Glück vieler Individuen zusammensetzt und daß
es noch nie in der Geschichte eine

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