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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freunde,
kommt her! Ich habe hier einen Hilfsbedürftigen und will ihm im
Einvernehmen mit euch beistehen.«
    Etwas Verblüffendes geschah. Alle, die die Stimme des
Rufenden hörten, unterbrachen ihren Weg und kamen auf Tifflor
und seinen Samariter zu. Im Nu sah Julian sich vor einer Gruppe von
mindestens zwanzig Leuten umgeben.
    »Welche Hilfe braucht er?« fragtejemand.
    »Er möchte den kürzesten Weg zum Regierungsviertel
wissen«, antwortete der Samariter. »Ich schlage vor, daß
wir ihn über den Arkon-Korso und die Andromeda-Al-lee dort
hinschicken!«
    »Nein, nein«, meldete sich ein zweiter zu Wort, »dort
ist zuviel Verkehr; er wird sich dort den Tod holen! Er muß die
Acht-B-Straße nehmen und dann ...«
    »Er ist ein Fremder!« rief ein dritter. »Und du
willst ihn durch die häßlichsten Straßen der Stadt

    schicken? Da war ja der erste Vorschlag noch besser. Trotzdem bin
ich dafür, daß er den Passa-Boulevard nimmt, dann links
über den Plophos-Platz und weiter halblinks durch die
Saturn-Straße.«
    »Warum das?« erkundigte sichjemand verblüfft.
»Das ist bei weitem nicht der kürzeste Weg!«
    »Aber dort hängen die meisten Transparente«,
verteidigte der dritte sein Angebot. »Wenn er sie liest, wird
ihm der Lebensmut zurückkehren.«
    »Du mit deinen Transparenten, mein lieber Freund!«
wurde er verspottet. »Dieser Mann hier muß rasch ans Ziel
kommen, das ist das Wichtigste. Die Erbauung kann er später
nachholen. Du arbeitest wohl im Ministerium für Volkserziehung?«
    »Als halber Staatssekretär«, antwortete der
Gefragte stolz.
    »Und du bist wirklich überzeugt, daß eure Plakate
eine so starke Wirkung haben, wie?«
    »Natürlich bin ich das. Seht euch doch euch selbst an,
Freunde! Geht ihr nicht schon seit Wochen zu Fuß zur
    Arbeit, wie euch die Transparente empfehlen? Und fühlt ihr
euch nicht gesünder alsje zuvor?«
    Zustimmung und Ablehnung wurden zugleich laut; aber die Zustimmung
überwog.
    »Aber manche Sprüche kann man doch gar nicht
verstehen!« protestierte einer aus der hintersten Linie.
    Der halbe Staatssekretär wirbelte herum.
    »So, welche denn nicht? Du hast wohl deinen Sahm-Grusinsky
nicht gelesen?«
    »Was heißt zum Beispiel HARMONIE GEHT ÜBER
FORTSCHRITT? Soll das besagen, daß man nicht Harmonie und
Fortschritt zugleich haben kann?«
    »Du hast wirklich deinen S-und-G nicht gelesen, mein
Freund«, spottete der halbe Staatssekretär. »Ich
will dir erklären, was damit gemeint ist. Das Streben des
Menschen als eines Teils der Gemeinschaft geht nach Glück, und
zwar nach dem der Gemeinschaft ebenso sehr wie nach seinem eigenen
Glück. In vergangenen Zeiten war man oft der Ansicht, daß
Glück eine Funktion des technischen Fortschritts sei.
Sahn-Grusinsky aber lehren ...«
    Mehr hörte Julian nicht. Er hatte sich beiseite gedrückt.
Die Menschen achteten gar nicht auf ihn, die Diskussion schlug sie
gänzlich in ihren Bann.
    Mein Gott, dachte Julian Tifflor entsetzt, als er müde weiter
den Bürgersteig entlangmarschierte, in was für eine Welt
bin ich da geraten?
    Nach dieser ersten Erfahrung bezüglich des Vorrangs von
Einvernehmen über Entscheidung suchte er eine öffentliche
Bildsprechzelle auf und stellte zu seinem Erstaunen fest, daß
zur Inbetriebnahme des Geräts Geld erforderlich war. Dort, wo er
herkam, war die Benutzung der öffentlichen Kommunikationsanlagen
für Gespräche bis zu einer gewissen Distanz kostenlos.
    Er fischte eine Geldmarke aus der Tasche, aber sie wollte nicht in
den Einwurfschlitz passen. Unter dem Schlitz stand eine kurze Notiz:

T
    AMTLICH ANERKANNTE BEDÜRFTIGE BENÜTZEN DIESES GERÄT
KOSTENLOS UNTER ANGABE IHRES BEDÜRFTIGENKODES.
    Julian drückte den Schalter. Auf einem kleinen Bildschirm
leuchtete eine Schrift auf:
    GELD EINWERFEN ODER BEDÜRFTIGENKODE ANGEBEN!
    »Ich bin fremd hier«, sagte Julian. »Ich bin
bedürftig, aber ich habe keinen Bedürftigkeitskode.«
    Die Leuchtschrift erlosch, und der Schalter kehrte wieder in die
Ausgangsstellung zurück. Das System hatte dem Bedürftigen
ohne Bedürftigenkode die Annahme des Gesprächs verweigert.
Ärger stieg in ihm auf, und der Ärger verscheuchte die
Müdigkeit. Mit neuer Entschlossenheit wandte er sich dem
Stadtinnern zu. Einige der Straßennamen, die er vorhin gehört
hatte, klangen ihm vertraut. Es sah so aus, als sei diese Stadt
wirklich das Äquivalent von Terrania-City auf der anderen
Bezugsebene. Unter diesen Umständen konnte es ihm nicht
schwerfallen, sich

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