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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurechtzufinden.
    Er entdeckte eine Uhr an einer Gebäudefassade und stellte
fest, daß es acht Uhr dreiundvierzig war. Der Fußgängerverkehr
wurde allmählich dünner, und auch die Zahl der
Personenkraftwagen auf den Straßen nahm ab. Dafür traten
schwere Lastengleiter immer mehr in Erscheinung. Hier und

    da gab es Rolltreppen oder Gleitbahnen, die bis zu den
unterirdischen Bahnhöfen der öffentlichen Verkehrsmittel
hinabführten; aber in Erinnerung an den Bildsprech, zu dessen
Benutzung er Geld gebraucht hätte, zog Julian es vor, die
Röhrenbahn vorläufig als nicht vorhanden zu betrachten.
    Ein eigenartiger Gedanke schoß ihm durch den Kopf. Nicht zum
erstenmal. Er hatte eine ähnliche Idee schon auf Sakhmo-Chans
Welt gehabt: Gab es auf dieser Bezugsebene einen Mann namens Julian
Tifflor? Und eine Frau namens Dahya? Es war nicht undenkbar. Und wie
würde er sich fühlen, wenn er dem Mann namens Tifflor
gegenübertrat oder die Frau namens Dahya in die Arme nahm?
    Auf dieser Welt war das Problem noch nicht drängend. Aber er
hatte vor, sich in Schritten zu seiner Bezugsebene zurückzutasten
und würde dabei Universen berühren, die dem seinen noch
viel ähnlicher waren als dieses. Je größer die
Ähnlichkeit war, desto größer auch die
Wahrscheinlichkeit, daß er auf einen Doppelgänger traf.
Und auf eine Doppelgängerin der Frau, die er liebte.
    Der Gedanke an Dahya erfüllte ihn mit Wärme. Er
beschleunigte die Schritte und sah schließlich Gebäude vor
sich aufragen, die nichts anderes sein konnten als Bauten, in denen
die Regierenden dieser Welt ihren Pflichten nachgingen.
    Nach längerer Suche fand er einen Gebäudeannex, der über
dem Haupteingang die Aufschrift MINISTERIAL-AMT FÜR SOZIALES
trug. Diese Schrift alleine hätte ihm nicht viel besagt. Aber
über der Schrift hing ein Spruchband mit den Worten HILFE FÜR
DIE BEDÜRFTIGEN IST JEDERMANNS AUFGABE - AUCH DEINE! Da wußte
er, daß er an die richtige Stelle gekommen war.
    Die große Halle war voller Menschen. In einer Ecke hatte
sich eine Diskussionsgruppe gebildet, aber sonst standen die Leute
einfach herum und starrten wortlos ins Leere. Es war nicht klar, ob
die Menge sich hier befand, um zu helfen oder Hilfe zu empfangen. Sie
war nicht schäbiger und nicht eleganter gekleidet als die Leute,
die er draußen auf dem Weg zur Arbeit gesehen hatte.
    Er machte einen Informationsrobot ausfindig. Es war ein
altmodisches Fabrikat, jedoch schien es erst vor kurzem hier
installiert worden zu sein.
    »Ich suche Hilfe«, sagte Julian.
    »Sind Sie bedürftig?«
    Es war das erstemal in langer Zeit, daß man ihm gegenüber
die formelle Anrede gebrauchte.
    »Ja, ich bin bedürftig«, gestand er.
    »Welches ist Ihr Bedürftigenkode?«
    »Ich habe keinen.« Julian überlegte blitzschnell
und
    fügte erklärend hinzu: »Ich bin erst vor kurzem
bedürftig geworden und bitte um Aufnahme in die Reihe der
amtlich anerkannten Bedürftigen.«
    »Ihr Name?«
    »Julian Tif flor.«
    Die beiden Worte waren kaum heraus, da bedauerte er es, sie
ausgesprochen zu haben. Wie, wenn es auf dieser Welt doch einen
Doppelgänger gab, der ebenso wie er ein hohes Staatsamt
innehatte?
    »Melden Sie sich am Montag wieder«, empfahl ihm der
Robot. »Die Buchstaben R bis T sind erst am Montag dran.«
    »Welchen Tag haben wir heute?«
    »Dienstag.«
    »Solange kann ich nicht warten!« protestierte Julian.
»Ich bin völlig mittellos, habe keine Unterkunft, und
zudem muß ich ...«
    Aber der Robot hatte inzwischen abgeschaltet. Julian bedachte das
seelenlose Gerät mit einem wütenden Blick. Dann wandte er
sich ab und richtete seine Schritte zum Mittelpunkt der Halle hin, wo
die Menschen am dichtesten standen. Plötzlich blieb er stehen,
warf die Arme in die Höhe, stieß einen gurgelnden Schrei
aus, rollte mit den Augen und stürzte scheinbar bewußtlos
zu Boden.
    Jetzt mußte sich zeigen, wie unmenschlich diese Welt
wirklich war!
    Er hatte die Augen geschlossen und hörte, wie die Erregung
rings um ihn wuchs. Rufe wurden

    laut. Diese Menschen waren hilfsbereit, das konnte ihnen niemand
nehmen. Aber ihre unglückselige Mentalität hinderte sie
daran, die Bereitschaft mit der notwendigen Eile in die Tat
umzusetzen.
    »Jemand ist bewußtlos geworden!« hörte
erjemand schreien. »Man muß einen Arzt holen.«
    »Nein, Sanitäter sind besser«, antwortete eine
andere Stimme.
    »Einvernehmen, Freunde, Einvernehmen ist das erste Gebot!
Laßt uns nichts voreilig tun!«
    Wahrscheinlich wäre es

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