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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überrascht. Für diese Leute mußte
seine Gestalt mitten aus dem Nichts entstanden sein. Warum zeigten
sie sich nicht überrascht? Warum starrten sie ihn nicht an?
Waren Materialisierungsvorgänge auf dieser Welt etwas
Alltägliches?
    Er sah sich um in der Hoffnung, hier oder dort einen gleich sich
aus der Luft materialisieren zu sehen. Aber nichts Derartiges
geschah. Die Menschen dagegen strömten weiter an ihm vorbei und
schenkten ihm keinerlei Beachtung. Dabei war er im Vergleich mit
ihnen höchst auffallend gekleidet. Er bevorzugte konservativ
getönte Anzüge; aber selbst das zurückhaltende
Graublau seiner Montur im Verein mit der weißen, zum Hals
hinauf abschließenden Weste mußte in den Augen dieser
Menschen so etwas wie eine Farbexplosion darstellen. Sie alle trugen
sich, ohne Ausnahme, in schmutzigem Grau. Hinzu kam, daß ihre
Kleidung schlottrig wirkte, ein paar Nummern zu groß. Das Haar
trugen diese Menschen lang und ungepflegt, und selbst ihre Gesichter
machten den Eindruck, als seien sie in Tagen nicht mehr mit Wasser in
Berührung gekommen. Es war eine merkwürdige Welt, in der
man Mühe hatte, die Männer von den

    Frauen zu unterscheiden. Und noch etwas fiel Juli-an auf. Er hörte
das Geräusch der Fahrzeuge, die auf der breiten Straße
vorbeiglitten, er hörte den Lärm von Maschinen irgendwo
zwischen den Gebäuden hervor, er hörte das Schlurfen der
Schritte der Fußgänger. Aber nirgendwo hörte er den
Laut einer menschlichen Stimme.
    Die Stadt selbst kam ihm vage vertraut vor. Die Straße hatte
Ähnlichkeit mit einer der südwestlichen Ausfallstraßen
von Terrania-City. Unentschlossen mischte er sich in den Strom der
Fußgänger, der in Richtung Stadtmitte und nur dorthin zu
gehen schien. Leute, die sich in die entgegengesetzte Richtung
bewegten, gingen auf der anderen Seite der Straße.
    Dem Stand der Sonne nach zu urteilen - wenn die Straße
wirklich in südwestlicher Richtung verlief -, mußte es
früh am Morgen sein. Bei den graugekleideten Langhaarigen schien
es sich um Leute zu handeln, die zur Arbeit gingen. Gab es in dieser
Stadt kein Verkehrsnetz? Warum gingen die Menschen alle zu Fuß?
    Ein paar Minuten später sah er an einem der Gebäude, die
die Straße säumten, ein riesiges Transparent mit der
Aufschrift MENSCHEN, DIE ZU FUSS GEHEN, DIENEN IHRER GESUNDHEIT UND
DAMIT DEM WOHL DES GANZEN. War das die Erklärung? Er fühlte
sich müde und zerschlagen. Er wagte nicht, daran zu denken, wann
er zum letztenmal ausgiebig geschlafen hatte. Er
    brauchte ein Bett, Aber wie kam er zu einem Bett, ohne Geld zu
haben?
    Er schlenderte weiter dahin und nahm das Bild der Stadt in sich
auf. Manches erinnerte ihn an Terrania-Ci-ty, anderes wiederum war
der Stadt, aus der er kam, völlig unähnlich. Der letzte
Parachron-Sprung hatte ihn ohne Zweifel seiner Bezugsebene näher
gebracht; aber er war doch noch ein ganzes Stück weit von ihr
entfernt. Die Gebäude machten teilweise den Eindruck, als seien
sie aus einer alten, halb vergessenen Epoche übriggeblieben.
Auch die Fahrzeuge wirkten zum größten Teil altmodisch,
wenn auch längst nicht so archaisch wie die Gleiter, die er auf
Sakhmo-Chans Welt gesehen hatte. Und sie waren genauso ungepflegt und
vernachlässigt wie ihre Besitzer.
    Transparente und Schilder mit weisen Sprüchen und Hinweisen
gab es überall. Sie waren an den Häuserwänden entlang
oder quer über die Straßen gespannt, und manche
verkündeten Botschaften, die Julian Tifflor nicht verstand. So
zum Beispiel MEHR FREIZEIT DURCH MEHR ARBEIT, oder KINDERHORTE SIND
FÜR ERWACHSENE. Es gab einige, die die vorherrschende Ideologie
dieser Welt zu verdeutlichen schienen, wie etwa eine riesige Tafel
mit Leuchtbuchstaben, auf der zu lesen stand: EINVERNEHMEN ERSETZT
ENTSCHEIDUNG!
    Er wußte zwar nicht genau, was er sich darunter vorzustellen
hatte; aber er bekam einen leisen Hinweis, als er sich, des langen
Wanderns müde, schließlich an einen Fußgänger
wandte, um zu erfahren, wie er am schnellsten ins Regierüngsviertel
komme.
    Der angehaltene Fußgänger musterte ihn mit einem
erstaunten Blick, als finde er es unerhört, von einem
wildfremden Menschen mitten auf der Straße angesprochen zu
werden. An Julians Gesichtsausdruck schien er jedoch zu erkennen, daß
der Mann wirklich der Hilfe bedürfe, und ein Ausdruck von
Mitleid schlich sich in seine Miene.
    Er sah sich um.
    »Da will ich dir gleich helfen, Freund«, sagte er,
wobei er einigen Vorübergehenden zuwinkte. »Heh,

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