PR TB 135 Der Schrecken Der USO
energetischen
Schutzschirm aus und schob eine Antigravbahre an das Diagnosebett
heran. Die beiden Medo-Roboter, die ihn daran hindern wollten,
schloss er ganz einfach kurz.
Er nahm den schlaff herabhängenden Arm des einen Roboters,
füllte die in seiner Plastikhandfläche eingebaute Spritze
mit einem belebenden Mittel und injizierte es dem Grieronen.
»He, Zaff! Aufwachen!« rief er dann eindringlich und
schlug ihm auf die überdimensional große
Krokodilsschnauze. »Komm zu dir, es geht um dein Leben.«
Aber Zaff rührte sich nicht. Da zerrte Klackton ihn einfach
auf die Antigravbahre und strebte damit dem Ausgang zu. Als er auf
den Korridor hinauskam, tauchten in zwanzig Meter Entfernung aus
einem Seitengang die ersten Soldaten auf. Kapitän Erno Phramot
führte sie persönlich an. Er ging im Wechselschritt.
Sie trugen Sauerstoffgeräte (wegen ihrer
Geruchsüberempfindlichkeit) und waren mit Paralysatoren und
Thermostrahlern bewaffnet.
»Da ist Klackton!« rief einer der Soldaten.
»Und er führt den wahnsinnigen Mutanten auf einer Bahre
mit sich!«
»Klackton, halt!« Das war Phramot. »Bleiben Sie
stehen, oder wir schießen.«
Klackton ließ sich nicht einschüchtern. Er wandte sich
mit der Bahre in die andere Richtung. »Paralysiert ihn!«
schrie Phramot.
Im nächsten Augenblick entstand hinter Klackton ein Tumult.
Als er sich umwandte, sah er, dass sich die Körper der Soldaten
zu einem unentwirrbaren Knäuel verstrickt hatten. Sie heulten
vor Wut und Schmerz und verfluchten einander.
»Könnt ihr denn nicht besser zielen?« schimpfte
Phramot. »Welcher Narr hat meine Beine gelähmt!«
»Ich kann nichts dafür, Sir«, rechtfertigte sich
einer der Männer. »Wie soll ich zielen können, wenn
meine Arme ständig die verrücktesten Bewegungen
vollführen!«
»Au!« jammerte ein anderer. »Ich habe mir selbst
die Nase paralysiert... Aber wenigstens ist mein Geruchssinn
ausgeschaltet!«
Klackton kümmerte sich nicht weiter um seine Verfolger,
sondern bog in einen Seitengang ab. Als vor ihm eine zweite Gruppe
von vier bewaffneten USO-Spezialisten auftauchte, öffnete er die
nächste Tür und schob die Bahre mitsamt Zaff in den
dahinterliegenden Raum.
»Feuer!« ertönte auf dem Korridor ein Befehl.
Klackton sah noch, wie sich Paralysatoren in den schlenkernden Armen
der Soldaten entluden und die Lähmstrahlen größtenteils
in ihre eigenen Reihen fuhren. Wenn sie so weitermachten, würden
sie sich alle gegenseitig ausschalten.
Klackton stieß die Schiebetür hinter sich zu. Er wollte
schon aufatmen, als er mit Entsetzen erkannte, dass er sich im
Krankenzimmer der liebestollen Ertruserin befand.
»Ah, da bist du ja wieder, du verfluchter Terraner«,
schrie sie, während sie mit den Armen rudernde Bewegungen machte
und mit kurzen, trippelnden Schritten auf ihn zukam. Nach jedem
dritten Schritt machte sie den Spagat, so dass sie nicht besonders
schnell vorankam und Klackton ihr ausweichen konnte, wenn sich ihre
schlängelnden Arme ihm näherten.
»Ich werde dich zerquetschen«, heulte sie wütend.
»Ihr Terraner gehört alle ausgerottet. Und mit dir werde
ich beginnen.«
Ihre hasserfüllten Augen funkelten ihn über die
überdimensionale Nase hinweg an. Er konnte gerade unter ihren
Armen hinwegtauchen, die mit der Wucht von Dreschflegeln
zusammenprallten.
»Wie ich euch Terraner hasse!«
Klackton fand zuerst keine Erklärung für Fylias
Gesinnungswandel. Doch dann erinnerte er sich daran, dass ihr der
Marmorsockel auf den Kopf gefallen war. Durch diese Erschütterung
musste es in ihrem Gehirn zu einer Umkehrung der Emotionen gekommen
sein: aus Liebe wurde Hass. Dadurch wurde Fylia nur noch
gefährlicher.
Eine wilde Verfolgungsjagd durch das Krankenzimmer der Ertruserin
begann. Klackton war durch die Schwebebahre gehandikapt; Fylia nicht
minder durch ihre abstrakte Hypermotilität, die sie ständig
zwang, die verrücktesten Bewegungen auszuführen.
Als Klackton gerade einen Vorsprung herausgeholt hatte und die
rettende Tür erreichte, ging diese auf -und die USO-Soldaten
kamen hereingestürmt.
»Auf ihn!« schrien sie, als sie Klackton erblickten.
»Ah, noch mehr verfluchte Terraner!« brüllte
Fylia und wandte sich ihren neuen Opfern zu. Klackton tat das einzig
Richtige in dieser Situation. Er beschleunigte die Bahre und schwebte
über die sich mit den verrücktesten Verrenkungen
gegenseitig behindernden Soldaten hinweg. Und er landete ungeschoren
auf dem Korridor, während hinter ihm der
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