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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber
es ging eine so gewaltige Faszination von ihm aus, daß er immer
wieder zurückkehrte und ihn nicht mehr losließ.
    Eine planlose Suche zwischen einhundert Milliarden Sternen war so
gut wie aussichtslos, weil kein Anhaltspunkt vorhanden war. Der
künstliche Sonnentransmitter war der Beginn einer Spur, der er
folgen mußte, wollte erjemals die Erde wiederfinden.
    Ein Planet konnte entmaterialisiert werden, aber nicht ein
Bewußtsein, ein Energieimpuls. Es konnte nur im Raum versetzt
werden, aber vielleicht auch in der Zeit...
    Letztere Möglichkeit ließ ihn noch zögern, sein
Vorhaben in die Tat umzusetzen. Der Zusammenhang zwischen Raum und
Zeit auf der einen und Materie und Energie auf der anderen Seite war
derart eng, daß sichjede der vier Komponenten in die andere
verwandeln konnte. Selbst mit ihm konnte eine gewisse Umwandlung
stattfinden, aber zumindest war es möglich, daß er in eine
solche Abhängigkeit von Raum, Materie oder Zeit geriet, daß
er für alle Zeiten ein Gefangener blieb.
    Aber war er nicht schon lange ein Gefangener seiner selbst? Was
hatte er noch zu verlieren, wenn es kein Ziel mehr für ihn gab?
Mußte er nicht alles, selbst seine eigene Existenz, aufs Spiel
setzen, um der verlassenen Menschheit zu helfen?
    Er beschloß, den Versuch zu wagen.
    Selbst nur energetisches Bewußtsein, fiel es ihm leicht, das
Zentrum des Transmitters zu finden. Die Ausstrahlung des Kraftfeldes
zwischen Sol und dem weißen Zwerg waren so stark, und sie
breiteten sich gleichmäßig nach allen Seiten aus, daß
es einfach war, ihren Mittelpunkt zu eruieren.
    Dieser Mittelpunkt war zugleich der eigentliche Sonnentransmitter.
    Es mußte Ellert gelingen, bis zu ihm vorzudringen, ehe eine
Teilabstrahlung erfolgte, die seine Existenz gefährdet,
vielleicht sogar beendet hätte. Der Vorgang selbst war unter
normalen Umständen gefahrlos und ohne Probleme, aber es gab eben
zu viele unbekannte Faktoren in diesem Fall, um ihn fest an einen
hundertprozentigen Erfolg glauben zu lassen. Doch sein Entschluß
stand fest, und nichts konnte ihn mehr davon abbringen.
    Er visierte den imaginären Punkt an, mitten zwischen dem
weißen Zwergstern und der Sonne, und dann raste er hinein in
das energetische Feld, um sofort von den Urgewalten aufgesogen

    und abgestrahlt zu werden.
    Das Erstaunliche war, daß Ellert ein denkendes Bewußtsein
blieb und den Vorgang mit unglaublicher Präzision beobachten
konnte. Er wurde selbst ein Teil des Sonnentransmitters und dann
weggeschleudert. Er sah die Sonne, dann Tausende von Sternen
zurückweichen, bis sie eng zusammenrückten und die bekannte
Form der Milchstraße bildeten.
    Diese wiederum schrumpfte schnell zusammen und wurde zu einem
winzigen Lichtpunkt, der sich zwischen vielen anderen schnell verlor.
    Entsetzt versuchte Ellert, den Sturz in das Unendliche zu hemmen,
aber seine Bemühungen blieben ohne Erfolg. Er hatte die
Milchstraße wieder verlassen, aber diesmal ohne sein Dazutun.
Wenn das gleiche auch mit der Erde geschehen war, und wenn er sie nun
wirklich fand, würde es unmöglich sein, ihren Standort zu
bestimmen. Der milchige Fleck, der die Milchstraße darstellte,
war längst erloschen.
    Vor sich sah er zwei Galaxien auftauchen, die gerade dabei waren,
sich an den wirbelnden Rändern zu berühren und miteinander
zu verschmelzen. Die gigantischen Gravitationskräfte rissen
Hunderte von Sternen aus ihren Bahnen und schleuderten sie in den
Raum.
    Eine kosmische Katastrophe bahnte sich an, und sie verlief mit
einer Geschwindigkeit, die Ellert nur zu deutlich verriet, daß
er in eine andere Zeitebene geraten war. Der Vorgang, den er
beobachtete, dauerte normalerweise viele Millionen Jahre.
    Die beiden Milchstraßen durchdrangen sich gegenseitig und
trennten sich wieder. Zwischen ihnen entstand so etwas wie eine
Nabelschnur, die sie lose verband.
    Eine Nabelschnur aus heimatlosen Sternen und Sonnensystemen!
    Ellert spürte, daß ihn der energetische Sog mitten in
die sich überschneidenden Gravitationsfelder der beiden Galaxien
saugte, um ihn dann plötzlich ohne Übergang freizugeben.
    Er schwebte zwischen den fremden Sternen, deren überschnelle
Rotation ihm abermals klarmachte, daß er sich in einer anderen
Zeitebene aufhielt. Die Planeten wirbelten wie Elektronen um ihre
Sonnen, während sich die beiden Milchstraßen schnell
voneinander entfernten.
    Die Enttäuschung lahmte sein Denkvermögen, aber es war
ihm völlig klargeworden, daß mit der Erde ähnliches
geschehen sein

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